St. Stephan
St. Stephan ist die älteste katholische Kirche in Karlsruhe, mit 800 Besucherplätzen auch die größte.
Kirchengemeinde
St. Stephan bildet das Zentrum der Pfarrgemeinde St. Stephan.
Geschichte
Sie wurde zu Ehren der Prinzessin Stephanie dem Heiligen Stephanus geweiht. Prinzessin Stephanie war eine Adoptivtochter Napoleons, die sich nach ihrer Heirat der badischen katholischen Gemeinde angeschlossen hatte.
Auf dem 1807 vom Großherzog Karl Friedrich den Katholiken der Stadt zur Verfügung gestellten Grundstück wurde am 8. Juni 1808 der Grundstein gelegt. Der Text der darin eingelassenen Urkunde lautet:
- Möge diese Kirche jedem Betenden Trost und Hilfe,
- den Lernbegierigen Unterricht,
- Heil allen Guten und den Edlen, welche hierzu beitragen,
- Glück und Segen auf immer gewähren.
1814 wurde die von Friedrich Weinbrenner erbaute Pfarrkirche eingeweiht.
Im September 1944 brannte die Kirche nach einem Bombenangriff ab.
Geplanter Umbau ab 2010
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Zukunft. Er dient der Vorbereitung eines Artikels. Der Inhalt kann sich später verändern oder als falsch herausstellen, er basiert auf Planungen. |
Das Innere der Kirche soll jetzt erst ab 2011 saniert werden. Finanziert werden soll der zwei Millionen Euro teure Umbau über eine Drittelfinanzierung: ein Drittel Rücklagen, ein Drittel über einen Kredit und der letzte Teil durch Spenden. Die Arbeiten sollen zum Namensfest am 26. Dezember 2011 abgeschlossen sein. Erzbischof Robert Zollitsch und Oberbürgermeister Heinz Fenrich sind Schirmherren der Baumaßnahme.[1] Es gibt einen Bauförderverein, der die Aktivitäten beim Aufbringen der eigenen Mittel unterstützt. Im Zuge der Baumaßnahmen soll der Innenraum neu strukturiert werden. Geplant ist den Altar und das Lesepult in die Mitte zu verlegen. Die Pläne finden nicht nur Zustimmung. Details zum Innenausbau findet man unter http://www.treffen-feiern-innehalten.de/
Glocken
Weihnachtsglocke
St. Stephan besitzt als eine von wenigen Kirchen eine Weihnachtsglocke. 1866 wurde die Glocke bei der Konstanzer Gießerei Karl Rosenlächer gegossen; sie trägt die Inschrift „Durch Carlsruhe's Liebe neu gegossen” und eine Stallszene mit Maria, Josef und dem Jesuskind. Offiziell heisst die Glocke mit dem Ton b0 „Ludwigsglocke”.
Geschichte der Glocken
Die ersten fünf Glocken stammten aus der ehemaligen Klosterkirche St. Blasien. 1827 und 1866 wurden Glocken umgegossen. Im Ersten Weltkrieg mußten zwei abgeliefert werden. Im Zweiten Weltkrieg sollten 1941/1942 alle Glocken im Land eingesammelt und nach Hamburg gebracht werden, um vernichtet zu werden (Sie galten als Symbol der Freiheit – Ob es um Materialverwertung ging, ist unklar). Es gab Versuche, die Karlsruher Glocke vor dieser Reise zu bewahren, aber ohne Erfolg. Im Sommer 1942 kam sie auf den Glockenfriedhof nach Hamburg. Letztlich war aber genau dies ihre Rettung, da St. Stephan 1944 abgebrannt ist, und damit wurde auch die noch vorhandene kleine Taufglocke zerstört. In Hamburg jedoch haben Mitarbeiter – verbotenerweise – besonders schöne Glocken vor ihrem Tod gerettet, und so kam sie 1947 wieder im Mannheimer Hafen an und wurde der Kirche zurückgegeben.
Heutiger Stand
Das Geläut befindet sich im 43m hohen Turm. Es wurde in Nachkriegsjahren bis 1986 schrittweise wiederaufgebaut und erweitert. Die Tonfolge lautet nun:
ges0 b0 des′ es′ f′ as′ b′ des′′ es′′ f′′ as′′
Orgeln
Die erste Orgel war eine Silbermannorgel[2]. Nach deren Zerstörung 1944 wurde 1959 eine neue Orgel gebaut. Mit steigenden Ansprüchen an die musikalischen Möglichkeiten wurde die Klais-Orgel[3] ab 1969 weiter ausgebaut und verfügt nun über 62 Register. Zusätzlich zur Hauptorgel gibt es eine kleine Chororgel mit 11 Registern.
Kunstwerke
Der Künstler Emil Wachter hat für die Kirche zwei Wandteppiche kreiert, mit der Trilogie "Stefanus und die Heilsgeschichte". Außerdem hat er einige Fenster gestaltet.[4]
Bilder
vom Ständehaus
Lage
Der Platz zwischen Kirche und Herrenstraße hat noch keinen Namen. Inoffiziell wird er oft als „Kirchplatz St. Stephan“ bezeichnet, der im Sommer 2005 neu gestaltet wurde.
Auf der anderen Seite der Kirche liegt der Friedrichsplatz. St. Stephan liegt nicht am Stephanplatz.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Erbprinzenstraße befindet sich die Badische Landesbibliothek.
Dieser Ort im Stadtplan:
- Yellowmap-Stadtwikiplan
- Wartungshinweis: Stadtplan-Koordinaten müssen umgerechnet werden
Adresse
- Kirche St. Stephan
- Erbprinzenstraße 16
- 76133 Karlsruhe
Literatur
- Kirchenführer St. Stephan, Karlsruhe. Verlag Schnell & Steiner GmbH, Regensburg. ISBN 978-3-7954-5928-4
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „St. Stephan“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „St._Stephanus“
- Offizielle Webpräsenz „St. Stephan und Unserer Lieben Frau“
- Das Glockengeläut von St. Stephan
Fußnoten
- ↑ http://www.st-stephan-ka.de/innenrenovation
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Silbermann-Orgel“
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Johannes Klais Orgelbau“
- ↑ http://www.emil-wachter-stiftung.de/%D6ffentliche_Arbeiten?id=76133KatholischeKircheStStephan