Volkshochschule Bruchsal
Die Volkshochschule Bruchsal (vhs Bruchsal) ist eine Einrichtung zur Erwachsenen- und Weiterbildung im nördlichen Teil des Landkreises Karlsruhe.
Trägergemeinden
Bad Schönborn, Bruchsal, Forst, Hambrücken, Karlsdorf-Neuthard, Kraichtal, Kronau, Oberhausen-Rheinhausen, Östringen, Philippsburg, Ubstadt-Weiher, Waghäusel
Geschichte
Erste Volkshochschule
Zum Zuge einer reichsweiten Gründungswelle von Volkshochschulen kam es 1919 auch in Bruchsal zur Diskussion über eine mögliche Ausgestaltung einer lokalen VHS. Initiatoren waren Volksschullehrer Eduard Gerweck und Gewerbeschullehrer Heinrich Schweizer. Die Stadtverwaltung und die meisten Parteien Bruchsals trugen die Idee mit, lediglich die Deutsche Zentrumspartei hatte anfängliche Vorbehalte und sprach offen davon, das Angebot, da man es nicht verhindern könne, im eigenen Sinne beeinflussen zu wollen.
An einer ersten Reihe von Ausflügen und Vorträgen zu sehr unterschiedlichen, auch politischen Themen beteiligten sich ab Sommer 1919 besonders Lehrer und Lehramtsstudenten. Ein geregeltes Programm gab es ab Herbst des Jahres. Zu den Vortragenden gehörte auch Franz Bläsi
Die Volkshochschule hatte keine festen Räumlichkeiten. In der Regel wurden die Veranstaltungen in den verschiedenen Bruchsaler Schulen durchgeführt, je nach dem, wer die leitende Person war.
Das Zielpublikum, „bildungsferne“ Bürger, wurde kaum erreicht. Der Großteil der Besucher besaß eine höhere Bildung. Finanziert wurde die Volkshochschule teilweise aus der Privatwirtschaft. Zu den größeren Geldgebern zählte die Maschinenfabrik Bruchsal AG
Ab 1922 kamen in Bruchsal wie fast überall in Deutschland die Tätigkeiten der Volkshochschule vollständig zum Erliegen.
Zweite Volkshochschule
Die Wiedergründungen erfolgten in der amerikanischen Besatzungszone ab Anfang 1946. In Bruchsal war insbesonders Bürgermeister Franz Bläsi war an einer Eröffnung in Bruchsal interessiert und trieb das Projekt voran. In seinem Auftrag erarbeitete Zeitungsredakteur Carl Kruse ein Konzept. Kruse wurde zum ersten ehrenamtlichen Leiter der neuen VHS ernannt, die im Herbst 1947 ihren Betrieb aufnahm. Der Zeitpunkt war bewusst gewählt, um die Landwirte als Publikum zu erreichen. Im Sommer 1948 gab es ein ausgedünntes Programm.
Die Teilnehmerzahlen schwankten, je nach Gesamtwirtschaftslage. Dauerthema war die ungeklärte Frage der Finanzierung, da die Kursgebühren allein die VHS nicht tragen konnten. In die Kritik geriet die VHS Mitte der 1950er Jahre, weil sie längerfristige Kurse anbot, die ein Nachholen des Abiturs ermöglichte. Vom Kultusministerium untersagt wurde zeitgleich ein Angebot an Gymnasiasten, an der VHS in einigen Fächern Nachhilfeunterricht zu nehmen.
Unabhängig davon entstand ab 1950 auf Initiative von Leo Weiß das „Volksbildungswerk“ für den Landkreis Bruchsal, dessen Leiter der Archäolige Karl Friedrich Hormuth wurde. Das VBW arbeitete privatwirtschaftlich, wurde aber vom Kreis finanziell unterstützt. Anders als die Volkshochschule ging das VBW auch in kleinere Dörfer und hielt dort Vorträge und Schulungen, die, soweit es landwirtschaftliche Themen betraf, kostenfrei waren. Später verlagerte sich der Schwerpunkt auf gesellschaftliche Themen. Die Besucherzahl ging trotz der Anpassung an zeitgenössische Bedürfnisse von anfangs 15.000 auf ca. 3000. Anfang der 1970er Jahre zurück.
So wurde, begleitet von personellen Veränderungen bei beiden Einrichtungen und der Diskussion um die Auflösung des Landkreises, die Fusion von VBW und VHS kontrovers diskutiert. 1972 wurde sie dann vollzogen.
Dritte Volkshochschule
Erstmals erhielt die VHS einen hauptamtlichen Leiter. 1977 wurde die VHS neu strukturiert. In dieser Form ist sie bis in die Gegenwart existent. Die ersten Räume der neuen VHS lagen im Gebäude der Stadtwerke Bruchsal. Da dieses außerhalb der Ortsmitte lagen, zog man ins Bruchsaler Schloss um. Mit Eröffnung des Bürgerzentrums erhielt die VHS erstmals eigene Räumlichkeiten.
2023 wurde öffentlich diskutiert, ob die VHS gemeinsam mit der Stadtbibliothek Bruchsal im Zuge der Idee „Lernort Zivilcourage“ in einen zu erstellenden Neubau am Platz der zerstörten Synagoge Bruchsal umziehen soll.
Öffnungszeiten der Geschäftsstelle
- Montag bis Freitag: 09:00 bis 13:00 Uhr
- Montag und Mittwoch: 14:30 bis 16:00 Uhr
- Donnerstag: 14:30 bis 17:00 Uhr
Adresse
- VHS Bruchsal
- Am Alten Schloß 2 (Bürgerzentrum)
- 76646 Bruchsal
- Telefon: (0 72 51) 7 93 04 - 6 und (07 21) 7 93 21
- Telefax: (0 72 51) 7 93 60
- E-Mail: vhs(at)bruchsal.de