Streckensperrung Karlsruhe–Rastatt 2009
Die Bahnlinien Karlsruhe – Rastatt wurden 2009 gesperrt.[1]
Geschichte
Wegen dringender Gleiserneuerungsarbeiten zwischen Karlsruhe Hauptbahnhof und Rastatt Bahnhof sperrte die Deutsche Bahn AG 2009 beide Bahnlinien zwischen diesen Städten hintereinander für jeweils etwa vier Monate.
Die Strecke von Karlsruhe über Durmersheim nach Rastatt wurde von der Deutschen Bahn AG zwischen dem 29. März und dem 27. Juli 2009 saniert.
Die parallel verlaufende Strecke von Karlsruhe über Malsch nach Rastatt sperrte die DB AG gleich anschließend vom 27. Juli bis 12. Dezember 2009.
Der gesamte Zugverkehr wurde über die jeweils offene Strecke geleitet. Da eine Strecke allein nicht alle Züge aufnehmen konnte, entfielen insgesamt etwa 180 Züge (S-Bahnen, Schwarzwaldbahn, Güterzüge) täglich. Damit über die jeweils eine offene Strecke dennoch möglichst viele Züge fahren konnten, fuhren alle Züge mit der gleichen Geschwindigkeit von 100 km/h.
Stadtbahnbetrieb
Die Streckensperrungen hatten auch Auswirkungen auf den Stadtbahnbetrieb. Die stündlich verkehrende S4 von Karlsruhe nach Achern und zurück sowie die stündlich verkehrende S41 ins Murgtal begannen und endeten im Karlsruher Hauptbahnhof, weshalb die Stadtdurchfahrt entfiel und der Umlauf nach Heilbronn unterbrochen war. Sämtliche Zwischenhalte zwischen Karlsruhe und Rastatt entfielen. Der zweistündlich verkehrende Eilzug von Karlsruhe nach Freudenstadt sowie die Taktverdichtungsbahnen der S31 entfielen zwischen Karlsruhe und Rastatt komplett.
Für die Ortschaften zwischen Karlsruhe und Rastatt, die aufgrund der Bauarbeiten nicht von der Stadtbahn bedient wurden, wurden zwei Schienenersatzverkehrlinien eingerichtet:
- Schienenersatzverkehrlinie S3E: über Malsch und Muggensturm, 30-Minuten-Takt
- Schienenersatzverkehrlinie S4E: über Durmersheim, 20-Minuten-Takt
Verlauf der Bauarbeiten
Schon vor dem Jahreswechsel 2008/2009 wurden Abschnittsweise neue Gleise auf der Trasse gelagert. Etwa ein Monat vor den Streckensperrungen beginnen im östlichen Bereich des Bietigheimer Bahnhofes Bauarbeiten. Hier soll eine neue Unterführung entstehen, welche die beiden Bahnübergänge ersetzen soll. Da auf dem Gelände eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg vermutet wurde, legten am 14. März 2009 Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Bombenverdachtsfläche frei. Allerdings hat sich die Vermutung nicht bestätigt, somit konnte auch auf die geplante Evakuierung verzichtet werden. Während dem Verlauf der Bauarbeiten wurde die Straße Langewann im Bereich der zukünftigen Unterführung unterbrochen. [2]Auch beim Ötigheimer Bahnhof haben die Bauarbeiten einer neuen Unterführung begonnen. Daher ist die Park + Ride-Anlage, die im Bereich der Baustelle liegt, seit dem 9. März 2009 gesperrt. Am 29. März 2009 wird die Durmersheimer Strecke gesperrt, alle Züge verkehren ohne planmäßigen Halt über Malsch. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Kurz darauf wird auch die Zufuhrstraße im Bereich der zukünftigen Bietigheimer Bahnhofsunterführung abschnittsweise gesperrt. Im Juni 2009 liegen die neuen Gleise der Durmersheimer Trasse komplett, die Arbeiten sind allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen. Die Bahnübergänge waren bis zum 20. Juli 2009 teilweise (wieder) geöffnet, anschließend wurden die Bahnübergänge in Bietigheim und Ötigheim voraussichtlich endgültig aufgehoben. Sie sollen durch die noch im Bau befindlichen Unterführungen ersetzt werden. Seit dem 20. Juli verkehren wieder vereinzelt Züge über die Durmersheimer Strecke. Kurz darauf wurde die Muggensturmer Strecke für den Zugverkehr gesperrt, der gesamte Zugverkehr zwischen Karlsruhe und Rastatt rollt nun bis zum Abschluss der Bauarbeiten über Durmersheim. Anfang August ist von den ehemaligen Bietigheimer Bahnübergängen kaum noch etwas zu erkennen. Es wurden wie im gesamten Ortsbereich von Bietigheim und Durmersheim Lärmschutzwände aufgestellt. Während in der Bahnhofsunterführung in Bietigheim der zukünftige Weg noch durch Baugeräte versperrt ist, fehlt der nördlichen Bietigheimer Unterführung hauptsächlich noch der Belag. Die Zufahrten zur nördlichen Unterführung sind für Fahrzeuge aller Art gesperrt. Für Fußgänger ist kein Schild vorhanden, welches die Nutzung verbietet.