Schwarzwaldbahn

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Ein Zug der Linie RE2 aus Konstanz kommend mit seitlicher Beschriftung „Schwarzwaldbahn“ beim Halt in Bühl

Als Schwarzwaldbahn wird die Bahnstrecke bezeichnet, die in Offenburg von der Rheintalbahn abzweigt und nach Singen am Hohentwiel führt. Sie gilt als einzige zweigleisige Gebirgsbahn in Deutschland. Auf ihr verkehren Züge von Karlsruhe nach Konstanz.

Geschichte

Die Strecke wurde zwischen 1863 und 1873 nach den Plänen des Karlsruher Ingenieurs Robert Gerwig erbaut und am 10. November 1873 eröffnet. Dabei wurden viele italienische Gastarbeiter eingesetzt. Sie sollte als Ost-West Verbindung vom Rhein bis an den Bodensee dienen, die ausschließlich auf damaligem Badischen Hoheitsgebiet verkehrte. Ziel war zudem, die von der Badischen Hauptbahn erschlossene Strecke Mannheim, Offenburg und Singen um 100 Kilometer zu verkürzen. Gerwig bestand beim Ausbau auf einen stets zweigleisigen Streckenbau auch in dem topografisch schwierigen Gelände zwischen Hornberg und Sankt Georgen. Um die teilweise großen Höhenunterschiede ausgleichen zu können, wurden etliche so genannte Kehren eingebaut, die sich teilweise auch in den Tunneln befinden. Beim Bau wurde weitgehend versucht auf Brückenbauten zu verzichten. Dafür wurden viele Tunnel gebaut.

Nach ihrer Fertigstellung galt die Strecke als Meisterleistung der damaligen Ingenieurskunst und diente dabei auch der Gotthardbahn als Vorbild.

Auf den rund 250 Kilometern der Schwarzwaldbahn begann mit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 eine neue Ära. Jeweils im Zweistundentakt fahren InterRegioExpress (IRE)- und RegionalExpress (RE)-Züge zwischen Karlsruhe und Konstanz. Die Fahrtzeit beträgt 3 Stunden. Die Deutsche Bahn AG hat mehr als 80 Millionen Euro in elf Elektroloks mit jeweils 7.600 PS, sowie in 36 Doppelstockwagen investiert. Am Umstellungstag bot die Bahn ein „Schnupper-Erlebnis-Ticket“ zum Preis von drei Euro an – hiervon gingen zwei Euro an die Aktion „Herzenssache“.

Die aktuellen Wagen haben eine Einstiegshöhe von 55 cm. Im Steuerwagen, der sich in der Regel am Zugende bei Fahrtrichtung Konstanz befindet, gibt es eine Überfahrhilfe für Rollstuhlfahrer.

Im Jahr 2022 kam es zu massiven Störungen im Betrieb im kurvenreichen Abschnitt zwischen Hausach und St. Georgen, der zu Zugausfällen und Schienenersatzverkehr geführt hat.[1] Ein Abrieb bei den Rädern der Doppelstockwagen scheinen ersten Erkenntnissen zufolge der Grund zu sein.

Der Fernverkehr auf der Strecke wurde über die Jahre sukzessive zurückgefahren. Aus der letzten verbleibenden IC-Verbindung aus Richtung Hamburg zum Bodensee wurde aber ab dem 26. Mai 2023 sogar eine ICE-Verbindung.[2]

Weblinks

Fußnoten