Brauerei Printz

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Die Brauerei Printz war am Ende des 19. Jahrhunderts die größte Karlsruher Brauerei. Sie befand sich an der Kaiserallee zwischen Lessing- und Scheffelstraße.

Geschichte

Brauerei Printz 1910
Brauerei Printz 1910

Gegründet wurde die Brauerei von Ferdinand Albert Printz (1824 bis 1880). Dieser hatte seine Bierbrauerlehre in Lahr absolviert und arbeitete dann zunächst als Geselle und Geschäftsführer in der Brauerei Karl Höfle Witwe in der Waldstraße 61. Da er erst die Hälfte der zum Erwerb des Meisterrechts vorgeschriebenen Lehr- und Wanderjahre absolviert hatte, durfte er sich erst 1850 selbständig machen und übernahm die Brauerei Wilhelm Roos in der Herrenstraße 4. 1867 erwarb er die Brauereigebäude käuflich. Die Brauereiadresse lautete fortan jedoch Innerer Zirkel 35.

1875 errichtete Printz einen großflächigen modernen Neubau mit Brauerei, Mälzerei und Wohnhaus in der damaligen Mühlburger Landstraße 7 (später Kaiserstraße 261, dann Kaiserallee 15). Hier besaß Printz schon seit 1865 Eis- und Bierkeller. Die neue Brauerei Albert Printz war die modernste Brauereianlage in Baden und Württemberg. Bis zur Jahrhundertwende hatte sie fortan zugleich den Status als größte Brauerei Karlsruhes inne. In dieser Zeit folgten sukzessive technische Neuerungen und Erweiterungen, wie z.B. 1879 eine Pichlerei-Anlage, 1884 eine Eismaschine mit Kesselanlage, 1887 eine Malzdarre, 1896 ein Bierkontor und 1898 eine Flaschenbierfüllerei.

Nach dem Tod von Albert Printz übernahmen 1881 seine Söhne Albert, Friedrich und Emil Printz das Unternehmen. Emil starb jedoch schon 1887, dafür trat jedoch 1894 der jüngste Sohn Max Printz als Teilhaber in die Firma ein.

Der erste Weltkrieg führte zu einem tiefen wirtschaftlichen Einbruch. 1920 fusionierte das Unternehmen daher mit der Brauerei Schrempp. Ab 1933 war dies auch durch die Namensänderung in Schrempp-Printz AG sichtbar. 1964 fiel der Zusatz "Printz" weg.

Fortan wurde das Bier nur noch bei Schrempp in der Karlstraße gebraut. In der Kaiserallee verblieb nach der Fusion lediglich die Mälzerei; die übrigen Gebäude wurden anderen Firmen überlassen. So befand sich lange Zeit nach dem 2. Weltkriege hier die Firma Eto Nahrungsmittelfabriken. Heute befinden sich bis fast zur Sophienstraße große Wohnblöcke mit den Hausnummern 13 und 15 und das Fabriktheater im alten Gaswerk. Als einziges Gebäude des einstmals großen Brauereikomplexes steht heute noch das unscheinbare Wohnhaus der Brauereifamilie Printz an der Kaiserallee (Haus Nr. 17) an der Ecke Scheffelstraße, welches sich heute noch im Besitz der Familie befindet.

Trivia

Das Wasserreservoir auf dem Dach des Eis- und Bierkellers, welches im Winter zur Eisgewinnung genutzt wurde, war um 1900 jeden Sommer für den privaten Kanusport freigegeben und hatte im Volksmund den Namen „Dachsee".

Bilder

Das Wohngebäude der Brauerei Printz
Torpfosten der ehmaligen Brauerei Printz mit den Initialen "A P"

Standort

Stadtplan printz 1920.jpg
Lage der Brauerei um 1920
Letzte Adresse (1920):

Brauerei A. Printz
Karlsruhe,
Kaiserallee 15

Quellen

  • Heinz Schmitt, Ernst Otto Bräunche (Hrsg): Hopfen und Malz – Die Geschichte des Brauwesens in Karlsruhe. Karlsruhe 1998, Band 19 der Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Badenia Verlag, ISBN: 3-7617-0323-6
  • Wegweiser für die Großherzogliche Residenzstadt Karlsruhe, heute „Adressbuch der Stadt Karlsruhe“, Ausgaben ab 1818, Verlag G. Braun – verfügbar im Lesesaal der Badischen Landesbibliothek
  • Historisches Brauereiverzeichnis Deutschland. Herausgeber: IBV – Internationaler Brauereikultur-Verband e.V., Ausgabe 2005.
  • Brauwesen-Historisch – Das große historische Brauereiverzeichnis : www.brauwesen-historisch.de/Uebersicht.html
  • Manfred Koch (Hrsg): Karlsruher Chronik. Karlsruhe 1992, Band 14 der Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Badenia-Verlag, ISBN: 3-7617-0260-4
  • Horst F. Pampel: Karlsruhe – Zwischen den Zeilen der Chronik. Ohne Herausgabejahr und Bestellnummer.
  • Horst F. Pampel: Karlsruhe – 275 Jahre Perspektiven, Perioden und Persönlichkeiten. Ohne Herausgabejahr und Bestellnummer.
  • Annette Ludwig, Hansgeorg Schmidt-Bergmann (Hrsg): Karlsruhe – Architektur im Blick – Ein Querschnitt. Karlsruhe 2005, Röser Verlag, ISBN: 3-9805361-2-2
  • Zum 50jährigen Geschäfts-Jubiläum der Brauerei A. Printz in Karlsruhe : 1850 - 1900, Karlsruhe : Gutsch, 1901. Ohne Herausgabejahr und Bestellnummer.

Weblinks