Militärschwimmschule
Dieser Artikel behandelt die Schwimmschule an der Alb, siehe auch Militärschwimmschule Durlach.
Die Militärschwimmschule (auf alten Dokumenten auch in der Schreibweise Militair-Schwimmschule mit „ai“ statt „ä“) ist ein ehemaliges Schwimmbad an der Alb.
Geschichte
1826 wurde die Militär-Schwimmschule an der Alb in der Nähe des heutigen Gasthauses Kühler Krug nach den Plänen von Carl Schäfer errichtet. Auftraggeber war Großherzog Ludwig I. von Baden (1763–1830). Das Albwasser wurde durch ein Wehr gestaut und in eine 250 Meter lange Schwimmbahn sowie in ein separates Offiziers-Bad geleitet.
Viele Soldaten der Garnison Karlsruhe (Dragonerkaserne und Grenadierkaserne) lernten dort schwimmen. Abends durfte das Bad von der männlichen Zivilbevölkerung benutzt werden.
Es war bis Anfang des 20. Jahrhunderts in Betrieb und wurde 1906 wegen „der ungeeignet befundenen Beschaffenheit des Albwassers“ geschlossen. Die Militärbauverwaltung suchte und fand Ersatz im Rheinhafenbad, welches von 1914 bis 1915 für 147.500 Mark erbaut wurde.
Die Stadt erwarb das Gelände 1913 und vermietete es 1921 an den Karlsruher Schwimmclub Neptun 1899. Das Schulgebäude wurde 1944 zerstört. Noch bis zum Bau der Südtangente konnte man an der dortigen Albbrücke Teile des Wehrs mit Steinquadern sehen. Damals befand sich hier auch der erste Karlsruher Campingplatz.
Namensgebung
Der Schwimmschulweg zwischen Grünwinkel und Oberreut ist nach dem Bad benannt.
Literatur
- Gernot Kreutz: Vom Schwimm-Unterricht vor 150 Jahren, in: „Die Ortenau“, Band 89 (2009), Seite 113 f.
Archivalien
- Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS IV 271 (Gruppenfoto mit Leibgrenadieren, aus dem Jahr 1895)
- Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS XII 280 (Lithographie von P. Wagner, Karlsruhe; um 1840)
- Stadtarchiv Karlsruhe 8/Alben 078, 27 (colorierter Stahlstich, 13 x 17,5 cm)
- Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVa 1858 (Schwimmzeugnis)
- Stadtarchiv Karlsruhe oXIVa 603 (schwarz/weiß-Photographie)
- Stadtarchiv Karlsruhe 11/DigB 77 (Postkarte)
im Karlsruher Stadtarchiv sowie
- GLA Karlsruhe 236 Nr. 1976 (Erkrankung von Soldaten in Folge des Besuchs der Militärschwimmschule)
- GLA Karlsruhe 238 Nr. 1953 (Instruktion für den Dienst und den Unterricht in der Schwimmschule, 1867)
- GLA Karlsruhe S Thomas Kellner K 30, 6 (Zeugnis der Großherzoglich Badischen Militär Schwimmschule für den Soldaten Johann Adam Kauth über die große Probe im Schwimmen, 1867) aus der Sammlung des Karlsruher Buchhändlers und Antiquars Thomas Kellner († 2004)
im Generallandesarchiv und
- Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg, T 1 (Zugang 2007/0001) Nr. 67 (Urkunde Arnold Bergmanns über die erfolgreich abgelegte Schwimmprüfung an der Schwimmschule der Garnison Karlsruhe)
Weblinks
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Großherzogliche Militärschwimmschule“
- Artikel Badespaß statt Kasernendrill: Wie aus einer Militärschwimmschule das heutige Sonnenbad wird von Katherine Quinlan-Flatter vom 19. Januar 2020 auf ka-news.de