Ludwig I. von Baden

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Großherzog Ludwig Gemälde von Franz Joseph Zoll 1820
Großherzog Ludwig Gemälde von Marie Ellenrieder 1827
Großherzog Ludwig I. Lithographie

Ludwig I. von Baden (* 9. Februar 1763 in Karlsruhe; † 30. März 1830 ebenda) war Großherzog von Baden vom 8. Dezember 1818 bis zu seinem Tod.

Leben

Ludwig wurde 1763 als dritter Sohn von Karl Friedrich von Baden und Karoline Luise von Hessen-Darmstadt geboren. Deshalb diente er von 1787 bis 1795 im preußischen Militär als Offizier. Nach dem Tod seines Bruders, dem Erbprinzen Karl Ludwig von Baden, wurde er von seinem Vater auf verschiedene diplomatische Missionen geschickt. Ab 1803 übernahm er die Leitung des Kriegsministeriums und 1806 übernahm er die Finanz- und Forstverwaltung.

Nach dem Tod seines Neffen Karl, der keine männlichen Nachfahren hatte, wurde er 1818 Großherzog.

Großherzog Ludwig der I. war Anhänger von Metternichs reaktionärer Politik und behinderte deswegen auch die Arbeit des Parlaments, so gut er konnte. Ludwig I. vollzog 1819 die von Metternich diktierten Karlsbader Beschlüsse, indem er die in der Verfassung verankerten Grundrechte außer Kraft setzte. Abgesehen davon war ihm die Repräsentation seines Landes nach außen hin gleichgültig. Sie fand in keiner Form statt. Er beschäftigte sich lieber mit Schauspielerinnen und Tänzerinnen.

1825 gründete er das Polytechnikum in Karlsruhe, die spätere Universität Karlsruhe und das gegenwärtige KIT.

Da Ludwig offiziell keine Nachkommen hinterlassen hatte, wurde ein Nachkomme Karl Friedrichs von Baden aus dessen Zweitehe sein Nachfolger: Leopold von Baden. Es wurde und wird bis in die Gegenwart angenommen, dass der rechtmäßige Thronfolger „Kaspar Hauser“ als Kleinkind mit einem todkranken Kind vertauscht wurde, das kurz darauf starb, um Leopold auf den Thron zu bringen. Für diese Vermutungen existieren allerdings keine Belege. Auch eine im Jahr 2002 vorgenommene DNA-Analyse erbrachte keinen Nachweis darüber, dass Kaspar Hauser mit dem Haus Baden verwandt war.

Sarg Ludwigs I. (links) in der Krypta der Grabkapelle. Auf dem Sarg liegt eine Herzkapsel.

Katharina Werner

Um 1816 lernte der über 50-jährige seine spätere langjährige Lebensgefährtin Katharina Werner (1799–1850) kennen, die 36 Jahre jünger war als er. Da sie nicht adeliger Herkunft war, war eine offizielle Heirat nicht möglich. Dennoch hatte er mir ihr einige uneheliche Kinder, die in Bezug auf die Thronfolge nicht erbberechtigt waren. Ludwig erhob Katharina im Jahr 1827 zur Gräfin von Langenstein und Gondelsheim. Der Grafentitel war erblich. Möglicherweise wurde zuvor eine geheime Morganatische Ehe eingegangen. Belege hierfür sind nicht vorhanden. Bei Langenstein handelt es sich um das Schloss Langenstein, welches sich nordwestlich des Bodensees befindet und ebenfalls von Ludwig I. privat gekauft worden war.

Im Schloss Gondelsheim befand sich der gemeinsame Familiensitz. Das Schloss hatte Ludwig bereits in jungen Jahren zusammen mit einem seiner Brüder gekauft. Damit befand es sich in seinem Privatbesitz, so dass es an seine unehelichen Nachfahren vererbt werden konnte.

Seinen Garten in Karlsruhe, der zwischen der Karlstraße, Kaiserstraße und Stephanienstraße lag und bis zum Mühlburger Tor ging, vererbte er an die Gräfin von Langenstein und Gondelsheim, siehe Garten der Gräfin von Langenstein.

Nachkommen

Das Paar Ludwig I. und Katharina Werner hatte folgende gemeinsame Kinder, die keine Erbberechtigung auf den Thron des Großherzogtums hatten:

  • Luise (1817–1821)
  • Ludwig Wilhelm August (1820–1872)
  • Louise Katharina (1825–1900)

Während die ersten beiden Kinder kinderlos blieben, heiratete Louise Katharina 1848 Carl Israel Graf Douglas, der schwedischer Herkunft war und mit dem Schottischen Douglas-Clan verwandt war.

Ehrung

Seine Statue steht auf dem Ludwigsbrunnen auf dem Karlsruher Marktplatz. In Langensteinbach ist die Ludwigskirche nach ihm benannt.

Literatur

Weblinks