Gustav Kempf
Gustav Kempf (* 8. Januar 1890 in Göggingen/Baden; † 25. Mai 1972 ebendort) war ein katholischer Pädagoge, der auch in Ettlingen und in Bruchsal tätig war.
Leben
Gustav Kempf war der jüngste Sohn des Landwirts und späteren Gögginger Bürgermeisters Valerian Kempf.
Nach der Schulzeit in Göggingen, Meßkirch und Konstanz nahm er das Studium der Theologie auf und wurde am 7. Juli 1914 zum Priester geweiht. Vikariatsjahre in Emmendingen und als Präfekt am Konradihaus in Konstanz folgten. Er begann in dieser Zeit mit der Jugendarbeit und mit Glaubensunterricht, erkrankte aber, so dass er erst 1919 seine Laufbahn mit Kaplansjahren in Bühl, Rickenbach und Waldshut fortsetzen konnte.
Seine erste Lehrerstelle nahm er 1923 am Realgymnasium Ettlingen an, parallel mit einer Tätigkeit am Ettlinger Lehrerseminar. 1927 folgte die Ernennung zum Professor. 1933 wurde er ans Schlossgymnasium versetzt. Dort waren unter anderem Anton Heuchemer und der Heimatforscher Otto B. Roegele seine Schüler.
In seiner Ettlinger und Bruchsaler Zeit war Kempf Redakteur und Herausgeber des „Konradskalenders“ in dem er zahlreiche Gedichte und Prosatexte entweder anonym oder unter dem Pseudonym Wolfgang Godin veröffentlichte. Eine weitere von ihm herausgegebene Zeitschrift trug den Titel „Junge Saat“.
Kempf stand von Beginn an in Opposition zu den Nationalsozialisten, weswegen er zweimal von der Gestapo verhört wurde.
Nachdem Religionsunterricht in Deutschland ab 1938 kaum noch möglich war, eine Versetzung nach Konstanz aufgrund politischer Intervention scheiterte, kam er über die Zwischenstation Mannheim nach Offenburg, wo er zunächst Lehrer, ab 1945 Leiter des Mädchengymnasiums wurde.
1958 trat er in den Ruhestand, blieb aber in der Erwachsenenbildung und Religionspädagogik tätig. Er kehrte nach Göggingen zurück, wo er sich aktiv am Ortsgeschehen beteiligte. Er starb am 25. Mai 1972.
Ehrungen
- 1945 wurde er zum Geistlichen Rat ernannt.
- Am 19. Juli 1964 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Göggingen verliehen.
- Im September 1964 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
- Anlässlich seines 40. Todestages wurde im 2012 der Gustav-Kempf-Weg in Göggingen nach ihm benannt.[1]
Schriften
- Das Gögginger Dorfbuch: für seine Heimat geschrieben, Göggingen (Gemeinde Göggingen), 1971.
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Gustav Kempf“
Fußnoten
- ↑ Gustav-Kempf-Weg in Göggingen abgerufen am 23.1.2016