Brunnen auf dem Stephanplatz
Der Brunnen auf dem Stephanplatz ist ein Innenstadt-Brunnen.
Geschichte
Der Brunnen wurde 1905 von dem Architekten Hermann Billing entworfen. Der ursprüngliche Entwurf sah, ganz im Zeichen des Jugendstils, eine auf einem Sockel platzierte Quellnixe vor, die Rotunde mit den Männergesichtern enthielt er noch nicht. Der Entwurf wurde im Gemeinderat heftig diskutiert. Die Darstellung einer nackten Frau an so exponierter Stelle wurde von manchen Gemeinderatsmitgliedern als unangebracht empfunden. Der Entwurf wurde dennoch schließlich freigegeben und Hermann Billing durfte ihn inklusive künstlerischer Abänderungen verwirklichen. Er tat dies zusammen mit dem Bildhauer Hermann Binz. Da Billing sich über die Diskussion im Gemeinderat offensichtlich geärgert hatte, realisierte er den Brunnen so, dass neben ihm und Binz auch die Gemeinderatsmitglieder die nackte Frau anschauen. Oberbaurat Reinhard Baumeister, welcher lieber ein Mädchen in einer Tracht dargestellt wissen wollte, wird gar von einer Nixe am Bart gekrault.
Auf den Säulen sind, teilweise durchaus auch als Karikatur, die Gesichter von damals prominenten Karlsruher Bürgern in der folgender Reihenfolge abgebildet (beginnend mit der Säule rechts neben der Frauenfigur): Architekt Hermann Billing, Oberbürgermeister Karl Schnetzler, Maler Prof.Ludwig Dill, Maler Prof. Wilhelm Trübner, Maler Prof. Hans Thoma, Maler Prof. Friedrich Fehr, Hoffotograf Karl Ruf, Kaufmann und Stadtrat Otto Büttner, Maler Viktor Roman, Maler Otto Eichrodt, Oberbaurat Reinhard Baumeister, dessen Sohn Maler Hermann Baumeister, Metzgermeister und Stadtrat Ludwig Käppele und Bildhauer Hermann Binz.
Der Brunnen verursachte damals auch überregional einen Skandal und war die Ursache, dass Hermann Billing im Karlsruher Raum weniger Aufträge bekam.
andere Namen
- Monumentalbrunnen
- Stephanplatz-Brunnen
- Stephanienbrunnen
- Stephanie-Brunnen
- Stephansbrunnen
Bilder
Inschriften
- Inschrift
- kein
- Signatur rechts
- H. Binz. 1905. (auf der Plinthe der Figur)
- Signatur links
- H. Pelargus. Stuttgart (auf der Plinthe der Figur)
Standort
Der Brunnen steht auf dem Karlsruher Stephanplatz hinter der Post Galerie.
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°0'29.74" N 8°23'39.26" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Literatur
- Gerhard Kabierske: 76 Brunnen auf dem Stephanplatz, Seite 437ff in „Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945“ (Band 7 der Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Herausgeber Heinz Schmitt), 2. Auflage, Karlsruhe 1989. ISBN: 3761702647
- Brunnen auf dem Stephanplatz (Brunnen 78) in Dietrich Maier: Karlsruher Brunnen: Bilder – Modelle – Fotografien. 2004, ISBN: 3-89929-022-4
- Brunnen auf dem Stephanplatz (137), Seite 264-265 in Claudia Pohl: „Kunst im Stadtraum – Skulpturenführer für Karlsruhe“, erschienen 2005 im Info Verlag, ISBN: 3-88190-399-2
Spaßaktion
Das historische City-Freibad Stephanie ist ein – den engen Platzverhältnissen der Innenstadt angemessen – recht kompaktes Freibad. Wegen der räumlichen Enge lässt der Komfort zu wünschen übrig, denn es gibt keinerlei Umkleidemöglichkeiten.
Die Spaßaktion bestand nur während der O-Phase der Universität Karlsruhe 2006.
Weblinks
- Die offizielle Webpräsenz der Stadt Karlsruhe zum Thema „Brunnen auf dem Stephanplatz“
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Brunnen auf dem Stephanplatz“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Brunnen auf dem Stephanplatz“