Dietrich Maier

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Dietrich Maier

Dietrich Maier (* 2. Februar 1944 in Heidelberg; † 26. Oktober 2015) war u.a. Präsident der Europäischen Brunnengesellschaft.

Leben und Wirken

Nachdem Dietrich Maier 1963 das Abitur mit dem Preis für die besten Leistungen im Fach Chemie abgelegt hatte, absolvierte er in der Technischen Universität Karlsruhe das Chemiestudium. Bereits nach wenigen Semestern wurde er zum persönlichen Assistenten von Herrn Prof. Sontheimer ernannt. In seiner ersten Veröffentlichung „Untersuchungen zur Beseitigung von Ölverschmutzungen auf Gewässern mit Bindemitteln“ hat Dieter Maier bereits als Student bahnbrechende neue wissenschaftliche Erkenntnisse so umgesetzt, dass sie bis heute in der Beseitigung von Gewässerverunreinigungen Gültigkeit haben.

Bereits nach zwei Jahren hat er 1971 eine Dissertation über Aktivkohle angefertigt und mit „summa cum laude“ abgeschlossen. Nur zehn Jahre später habilitierte er im Fachgebiet „Wasserchemie“ und wurde Privatdozent an der Universität Karlsruhe. 1983 wurde er vom Land Baden-Württemberg zum Honorarprofessor ernannt. Seit 1978 hat er sich stets für die Verbindung von eingehender Wissenschaft und praxisorientierter Forschung eingesetzt und Vorlesungen über Wasseranalytik, Trinkwasseraufbereitung und Notwasserversorgung gehalten. Über 60 Diplom- und 14 Doktorarbeiten hat er seither erfolgreich betreut. Seine Arbeiten sind stets praxisorientiert und lassen die Fachwelt aufhorchen: So erhielten zwei seiner Studenten für Ihre Untersuchungen den Maarten-Schalekamp-Award. Prof. Maier hat selbst 1976 den Fachgruppenpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GdCh) bekommen. Neben der Auszeichnung auf den Ozonweltkongress 1979 und 1981 mit dem „Best Paper Award“ erhielt er 1983 für seine Forschungsarbeiten über Ozon die Werner-von-Siemens-Medaille. Von 1989 bis 1991 war er Präsident der Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein (AWBR) und hat sich für den vorsorgenden Gewässerschutz im Interesse einer sicheren Trinkwasserversorgung für zukünftige Generationen maßgeblich eingesetzt.

Von 1972 bis 1987 war er Leiter des Betriebs- und Forschungslabors der Bodenseewasserversorgung, bevor er 1988 als Chef der Wasserwerke zu den Stadtwerken Karlsruhe kam. Dort war er von 1990 bis 2001 stellvertretender Geschäftsführer Technik und leitete seit dem Jahr 2001 eine Forschungsgruppe im Heinrich-Sontheimer-Laboratorium im Wasserwerk Durlacher Wald der Stadtwerke Karlsruhe.

Nach der Tsunami-Katastrophe im Jahr 2004 hat er die Leitung einer interdisziplinären Gruppe von Helfern, unter anderem der Stadtwerke Karlsruhe GmbH, übernommen, die in Sri Lanka Katastrophenhilfe geleistet haben. Unter seiner Leitung waren Ärzte, Ingenieure, Katastrophenhelfer und Techniker vor Ort, um eine sichere Trinkwasserversorgung herzustellen und die Ausbreitung von Seuchen zu verhindern.

Professor Dietrich Maier übergibt Chlortabletten nahe der Grenze zu Haiti

Nach dem Erdbeben in Haiti Anfang 2010 war Trinkwasserexperte Prof. Dr. Dietrich Maier und sein Begleiter Heinz Knoll von der International Water Aid Organisation auf einem zehntägigen Einsatz. In der haitianischen Grenzstadt Jimani konnten die Wasserfachleute durch den Einsatz von Wasserdesinfektionstabletten vielen betroffenen Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser gewährleisten, um die extrem hohe Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten über das dort als Trinkwasser verteilte, stark belastete Bachwasser zu verhindern.

Aber nicht nur in seinem Fachgebiet machte sich Prof. Maier verdient: So hat er beispielsweise die Europäische Brunnengesellschaft e.V. gegründet, die sich insbesondere um Kunst und Kultur der Brunnen sowie um Denkmalschutz kümmert. In der Sektion Karlsruhe konnte Prof. Maier 41 Personen und Institutionen dafür gewinnen, dass diese als Brunnenpaten die lokalen Kulturgüter für das Gemeinwohl erhalten und mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für schöne und saubere Brunnen zum Wohl der Allgemeinheit beitragen. Er war bis Juni 2009 Vorsitzender des Vereins. Bei der Emil-Wachter-Stiftung war er Vorsitzender des Kuratoriums.

Ehrungen

Prof. Dr.-Ing. habil. Dietrich Maier mit dem Bundesverdienstkreuz
  • Wissenschaftlicher Nachwuchspreis der Fachgruppe Wasserchemie, Kiel (1976)
  • Best Paper Award, Ozone World Congress, Washington (1981)
  • Werner von Siemens Medaille, Essen (1983)
  • Ehrenpräsident der AWBR (2002)
  • Bundesverdienstkreuz am Bande (15. Juli 2009)

Quelle

Weblinks