Berghausen
Berghausen ist mit fast 8.000 Einwohnern der größte Ortsteil der Gemeinde Pfinztal im Landkreis Karlsruhe.
Politik
Die Ortsverwaltung befindet sich in der Tannenstraße 42. Bei der letzten Wahl zum Ortschaftsrat am 13.06.2004 errang die CDU 3 Sitze (39,39 %), die SPD 2 Sitze (34,78 %), GRÜNE 1 Sitz (16,05 %) und die Unabhängige Liste Pfinztal 0 Sitze (9,77 %). Es gab 5499 wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger. Die Wahlbeteiligung lag bei 50,12 %.
Verkehrsanbindung
Durch Berghausen führen die Bundesstraßen B 10 und B 293. Pfinztal hatte zwischen 2010 und 2023 eine Umweltzone, die das komplette Gemeindegebiet umfasste.
Öffentlicher Personennahverkehr
Berghausen ist durch den Karlsruher Verkehrsverbund an den ÖPNV angeschlossen.
Stadtbahnlinien
- S4 Hauptbahnhof Karlsruhe – Bahnhof Durlach – Berghausen Hummelberg – Bretten – Heilbronn - Öhringen
- S5 S51 Wörth - Karlsruhe – Pfinztal-Berghausen - Söllingen - Kleinsteinbach – Pforzheim, teilweise Weiterfahrt als S6 nach Bad Wildbad
Buslinien
- 151 Berghausen Bahnhof - Wöschbach
- 152 Berghausen Bahnhof - Söllingen – Hammerwerk - Kleinsteinbach Bahnhof - Mutschelbach – Langensteinbach Bahnhof - Langensteinbach Klinikum
- 159 Berghausen Bahnhof – Jöhlingen (- Wössingen) - Weingarten
Bushaltestellen in Berghausen
Geschichte
Fränkische Gräber deuten auf eine Besiedlung in der Zeit der Merowinger hin. Erstmals erwähnt wird der Ort 771 im Lorscher Codex. Seit dem 13. Jahrhundert lag die Herrschaft bei den Markgrafen von Baden. Die Klöster Lorsch, Weißenburg, Hirsau und Gottesaue hatten lange Zeit Grundbesitz in Berghausen. Selbst der Bischof von Speyer hatte zeitweise Anrecht auf den sogenannten Kirchenzehnten, eine Abgabe, die die Berghausener Bauern damals leisten mussten. Ab 1360 betreute alleine das Kloster Gottesaue den Ort mit den damit verbundenen Abgaben, Frondiensten und Zehnten der Bauern. Am Palmsonntag 1525 besetzten aufständische Bauern Durlach. Im Gegenzug ließ Markgraf Philipp Berghausen niederbrennen. Daraufhin wurde Durlach am 8. April 1525 ein zweites Mal von ca. 2500 Bauern eingenommen und das Kloster Gottesaue zerstört. Aus den Steinen sollte Berghausen wiederaufgebaut werden. Im Dreißigjährigen Krieg und während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde der Ort stark zerstört. Um 1722 plante Damian Hugo von Schönborn in Berghausen einen größeren Ökonomiehof anzulegen. Aus den Plänen wurde nichts, lediglich eine Schäferei entstand.
Anfang des 19. Jahrhunderts lebten ca. 8000 Einwohner in Berghausen und es ließen sich dort erstmals Industrieunternehmen nieder. Während der Badischen Revolution 1848/1849 diente der Ort zeitweise als Hauptquartier der Aufständischen. 1859 fuhr die erste Eisenbahn durch Berghausen. Im Zweiten Weltkrieg wurden am 24. April 1944 bei einem Luftangriff zwei Drittel aller Gebäude zerstört.
Letzer Bürgermeister von Berghausen war ab 1966 Gerhard Mußgnug. Am 1. Januar 1974 schloss sich Berghausen mit Söllingen, Kleinsteinbach und Wöschbach zur Gemeinde Pfinztal zusammen.
Wappen
Das Ortswappen zeigt auf der (heraldisch) rechten [= optisch linken] Seite das Wappen von Baden, verweist damit auf die Zugehörigkeit zum Land Baden, und auf der linken [optisch: rechten] Seite auf den heiligen St. Martin von Tours, der als römischer Soldat seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte.
Sehenswürdigkeiten
- Heckenlehrpfad
- Naturschutzgebiet Lehmgrube am Heulenberg
Schulen
- Bildungszentrums Pfinztal mit
- Grund-, Haupt- und Werkrealschule, ab dem 1. August 2010 heißt sie „Schlossgartenschule“ (aufgrund der Adresse Schlossgartenstraße 9 bis 11)
Vereine
- CVJM Berghausen
- FC Viktoria Berghausen
- KSV Berghausen
- TSV Berghausen
- Turnierreitgemeinschaft Berghausen
- Musikverein Freundschaft Berghausen 1902 e.V.
Bilder
Blick vom Hopfenberg über Berghausen, im Vordergrund der Friedhof, im Hintergrund der Hummelberg
Siehe auch
Berghausen liegt an der Bertha Benz Memorial Route.