Alter Flugplatz
Dieser Artikel bezieht sich auf das alte Flugplatzgelände, für das Wohngebiet siehe auch Alter Flugplatz (Wohngebiet).
Der Alte Flugplatz liegt zwischen Neureut im Norden, der Hardtwaldsiedlung im Süden, der Nordweststadt im Westen und der Nordstadt im Osten.
Geschichte
Der Flugplatz entstand 1913/1914 als „einfache Flugzeuglandestelle“ auf dem ehemaligen Exerzierplatz. Wegen der Luftverkehrsbeschränkungen in Folge des Ersten Weltkrieges entstand aber erst 1924 ein richtiger Flugplatz. 1925 bis 1936 gab es Linienverkehr, 1932 in 39 europäische Städte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er von der US-Armee als Flugplatz genutzt. Der südwestliche Teil wurde 1953 an die Stadt übergeben und mit Wohnhäusern bebaut (Nordweststadt, um die August-Bebel-Straße). Nach Aufgabe der fliegerischen Nutzung konnte sich die Natur ungestört ausbreiten. Auf dem Flugplatz hat sich Heidevegetation eingestellt. Am Nordende sind Reste der Landebahnmarkierung zu erkennen. Der Tower am Südende wurde vor wenigen Jahren abgerissen. Die Nutzung durch die US-Armee führte zur Tieferlegung der Nordbahn und zu den massiven Brückenbauwerken über diese.
Noch zu Zeiten der US-Armee hoffte man, das Gelände eines Tages für Stadterweiterungen nutzen zu können. Dagegen spricht aber die Bedeutung der Fläche, die diese für das Stadtklima und den Naturschutz gewonnen hat.
Sandbiotop
Der Alte Flugplatz ist eines der wichtigsten Sandbiotope Baden-Württembergs. In den Sanddünen und Sandfluren, die in der letzten Eiszeit durch Sandauswehungen aus dem Flussbett des Rheins entstanden, sind eine bemerkenwerte Flora und Fauna beheimatet. Mit der vorherrschenden Trockenheit, mit Wassermangel und Nährstoffarmut kommen nur hochspezialisierte Tiere und Pflanzen zurecht. Die Fläche ist als Flora-Fauna-Habitat angemeldet und wird dadurch unter europäischem Schutz stehen.
Daraus ergibt sich
- eine sehr vorsichtige Bewirtschaftung, d.h. das Abgrasen der Fläche durch Esel.
- Wege werden nur wasserdurchlässig angelegt. So wurde die Wegverbindung über den Alten Flugplatz zwischen Nordweststadt von der Haltestelle Kurt-Schumacher Straße und Nordstadt im Winter 2005 mit einem Kiessandgemisch befestigt.
- Hunde dürfen nur an der Leine umherlaufen.
Stadtklima
Auch als Frischluftschneise ist die Fläche für die Stadt von klimatischer Bedeutung. Messung und die entsprechende Hochrechnungen mit der geplanten Bebauung ergaben einen Wert von etwa vier Kelvin mehr für die Innenstadt.
Anlieger
An der Ostseite des Geländes befinden sich entlang der Erzbergerstraße das Flughafen Restaurant, das ehemalige Heinkelwerk, die Berufsakademie, der NCO-Club und die Merkur Akademie. Das kleinteilige Areal dazwischen soll als Nordstadt PARK neu gestaltet wreden.
Verkehrsanbindung
Im Westen ist das Gelände durch die Stadtbahnlinien S1 S11 (Nordbahn) mit direkten Zugängen an den Haltestellen August-Bebel-Straße und Kurt-Schumacher-Straße an den ÖPNV angebunden, im Osten durch die Straßenbahnlinie 1 (Nordstadtbahn) mit Zugängen bei den Haltestellen Lilienthalstraße und Heidehof.
Sehenswürdigkeiten
Vom nördlichen Erschließungsweg New-York-Straße/Kurt-Schumacher-Straße aus können bei gutem Wetter die Bergketten südlich von Karlsruhe betrachtet werden. Ebenfalls entfaltet sich der Reiz des Alten Flugplatzes mit seiner außergewöhnlichen Vegetation zu unterschliedlichen Tages- (Sonnenaufgang, -untergang) und Jahreszeiten. So ändert z.b. die Farbgebung großer Flächen ja nach Blüte von weiß über bläulich bis rostrot.
Bilder
Vom Ikarus-Platz
mittendrin, hinten die Nordweststadt
Vom Zugang an der Lilienthalstraße
Lage
Dieser Ort im Stadtplan:
- Yellowmap-Stadtwikiplan
- Wartungshinweis: Stadtplan-Koordinaten müssen umgerechnet werden
Siehe auch
- Flughafenstraße
- Frankreich (Naturschutzgebiet) (zum Thema Sanddünen im Oberrheingraben)
- Luftschiff