Zopfkapelle

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Die Zopfkapelle befindet sich im Südwesten Östringens. Sie ist eingefügt in eine kleine Grünanlage.

Im Innern befindet sich ein Altar im Barockstil sowie insgesamt vier Statuen, davon je eine auf der Ost- und Westseite. Sie gehört über die Pfarrei der Kirche St. Cäcilia Östringen zur Seelsorgeeinheit Östringen. Jeden Sonntag um 15 Uhr findet dort eine Rosenkranzandacht statt.

Geschichte

Am Ort, an dem die Kapelle steht, wurde am 8. Juni 1725 ein ermordetes Mädchen aufgefunden. Als Täter verurteilt wurde ein Knecht, der in der nahegelegenen Schleifmühle arbeitete. Er wurde am 10. November 1725 hingerichtet. Später stellte sich jedoch heraus, dass er zu Unrecht beschuldigt worden war.

Als Sühne errichtete der Anwalt Peter Adam Zopf im Jahr 1749 eine Kapelle. Sie stand weit außerhalb der besiedelten Fläche Östringens und war deswegen zunächst auf keinem Ortsplan verzeichnet. Für den Unterhalt der Kapelle wurde durch ihren Erbauer ein Fonds gestiftet. 1763 ließ Zopf die Kapelle vergrößern und ein in Gold gefasstes Bildnis der heiligen Familie einbringen. 1766 wurde ein Altarkreuz hinzugefügt.

Am 26. September 1770 folgte – nach siebenjährigen Bemühungen – die Weihe der Kapelle, die fortan zur Feier der Messe zugelassen war. Geweiht wurde sie der Heiligen Familie, dem Herz Jesu und später der Heiligen Dreifaltigkeit. Sie wurde demzufolge als „Jesus-Maria-Josef-Kapelle“ bezeichnet. Der weitere Unterhalt wurde durch Zustiftungen von Mattheis Essenpreis, Johannes Kesslern und anderen Bürgern gesichert.

Die Säkularisierung hätte fast das Ende der Kapelle bedeutet: In Jahre 1810 gab es Pläne der badischen Regierung, die Kapelle abzureißen. Dies wurde jedoch nicht vollzogen. Stattdessen erfolgte 1823 eine erste grundlegende Renovierung des Gebäudes.

1897 wurde das Inventar um den bislang in der alten Kirche St. Cäcilia befindlichen Josefsaltar erweitert. Ein Plan, die Kapelle baulich umzugestalten, kam nicht zur Ausführung, und so erfolgte 1919 lediglich eine Rennovation.

Änderungen gab es dann wenige Zeit später dennoch: 1936 wurde im Zuge der dritten Rennovation die Sakristei abgerissen und das Dach ungedeckt. Die an den Arbeiten beteiligten Östringer Handwerker verzichteten bei diesem Einsatz vollständig auf ihren Lohn, das Baumaterial war eine Stiftung von Anna Rothermel.

Einschneidende Änderungen gab es erneut ab 1949: Die Empore wurde entfernt, die Eingangstür wurde vergrößert und ein Vordach angebaut. Der Altar wurde durch eine von Maria Luise Schneider aus Bruchsal gefertigten Kopie eines Gemäldes der unbefleckten Empfängnis umgestaltet. Weitere künstlerische Gestaltungen wurden von Karl Sovánska durchgeführt.

Unter anderem weil in der Nähe gepflanzte Birken Schäden an der Kapelle verursachten, war ab 1978 erneut eine Renovierung notwendig. In zweijähriger Arbeit wurde unter Bauleiter Josef Hofmann nicht nur das Fundament ausgebessert, sondern auch das Dach gerichtet und Inenn wie außen wurde ein neuer Putz aufgetragen.

Fundament, Dach und Putz waren auch bei der sechsten Renovierung in den Jahren 2003/04 Gegenstand der Arbeiten. Zudem wurde am Giebel ein Steinkreuz angebracht und die Elektrik erneuert. Der anlässlich der Feststellung der Baufälligkeit gegründete „Freundeskreis Zopfkapelle“ übernahm die Planung und soweit möglich Durchführung der Arbeiten. Die Malerarbeiten wurden von Schülern der Balthasar-Neumann-Schule Bruchsal unter Anleitung durchgeführt.

Bilder

Lage

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