Walter Casazza

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Walter Casazza, 2007
Walter Casazza, 2007

Dr. Walter Casazza (* 8. Juni 1962 in Innsbruck) war bis Ende Dezember 2013 Geschäftsführer des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV), der Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH (VBK), der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG), der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) und der KVVH - Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH.

Leben

Walter Casazza stammt nach eigener Aussage aus einer „alten Straßenbahnerfamilie”. Ferienjobs bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) waren seine ersten Tätigkeiten im ÖPNV.

Von 1982 bis 1987 studierte er Elektrotechnik an der Technischen Universität Graz. Am 28. November 1995 promovierte er an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Der Titel seiner Doktorarbeit lautet „Anschlußoptimierung in Fahrplannetzen mit einer Fuzzy-Logik-Bewertung der Umsteigequalität”.

Während seiner Zeit in Karlsruhe wohnte er in der Nordweststadt. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder.

Wirken

Walter Casazza war seit 1988 als Direktionsassistent bei den Innsbrucker Verkehrsbetrieben (IVB) tätig. Von 1993 an war er Einzelprokurist und Betriebsleiter für den Bereich Verkehr, außerdem von Dezember 2001 an Einzelprokurist der Innsbrucker Nordkettenbahn GmbH. Zu seinen Aufgabenbereichen zählten neben der Betriebsführung auch die Leittechnik und die Planung.

Außerdem war er als Sachverständiger für Elektrisches Unfallwesen, Verkehrssicherheit im Straßenverkehr (insbesondere Kfz) und Verkehrssicherheit im Eisenbahn- und Seilbahnverkehr beim Landgericht Innsbruck zertifiziert.

Am 21. September 2005 wählte der Aufsichtsrat der VBK Walter Casazza zum zukünftigen Geschäftsführer. Anfang November 2005 wählten ihn auch die Aufsichtsräte von AVG und KASIG zum zukünftigen Geschäftsführer der betreffenden Gesellschaften. Die Geschäftsführung dieser drei Gesellschaften trat er am 1. Februar 2006 an, womit er in diesen Funktionen die Nachfolge von Dieter Ludwig antrat. Am 2. August 2006 wurde er auch vom Aufsichtsrat des KVV zum Geschäftsführer des KVV gewählt; diesen Posten hatte Dieter Ludwig bis dahin noch kommissarisch innegehabt.

Mitte Juli 2013 wurde mittels Presseberichten vorzeitig bekannt, dass Casazza neuer Geschäftsführer der Augsburger Stadtwerke werden wollte. Die Berichte beruhten möglicherweise auf einer gezielten Indiskretion eines letztlich erfolglosen Mitbewerbers für diese Position. Casazza war über einen Headhunter angeworben und vom dortigen Oberbürgermeister Kurt Gribl unterstützt worden. Die Stelle des Leiters der dortigen Stadtwerke war frei geworden, weil der bisherige Geschäftsführer Norbert Walter am 31. Juli 2013 in den Ruhestand gegangen war. Der Augsburger Gemeinderat stimmte Ende Juli mit 30 gegen 28 Stadträten für die Berufung Casazzas. Er wechselte zum Januar 2014 nach Augsburg. Zuvor war sein ursprünglich länger laufender Arbeitsvertrag einvernehmlich beendet worden.

Die Ämterfülle, die noch aus den Zeiten von Dieter Ludwig stammte, wurde ab dem Jahr 2014 reduziert. Fortan soll jeweils ein Geschäftsführer für den kaufmännischen und den technischen Bereich eingesetzt werden. Der damalige Oberbürgermeister Heinz Fenrich hatte nach dem Ausscheiden von Ludwig an der Idee festgehalten, dass der nachfolgende Geschäftsführer weiterhin alle Bereiche des ÖPNV in einer Person bündeln sollte. Gegen die Fortführung dieser Praxis mehrten sich besonders nach Bekanntwerden des Wechsels von Casazza kritische Stimmen im Aufsichtsrat des KVV.

Schriften

Eine Auswahl seiner Schriften:

  • Dipl.-Ing. Elisabeth Höllwarth / Dipl.-Ing. Dr. techn. Walter Casazza: RBL für die Region - Strategien zur Attraktivitätssteigerung des regionalen ÖPNV (Der Nahverkehr, Heft Nr. 9/2003, Seite 63)
  • Dipl.-Ing. Dr. techn. Walter Casazza / Mag. Klaus Spielmann / Mag. Jasmin Steindl: Elektronische Fahrplanauskunft kundenfreundlicher gestaltet - Innsbruck erprobt neue Wege der Benutzerführung (Der Nahverkehr, Heft Nr. 5/2003, Seite 72)
  • Dipl.-Ing. Dr. techn. Walter Casazza / Dipl.-Ing. Markus Wöginger: Quelle-Ziel-Matrizen im ÖPNV - Entropie-Maximierungsmethode erlaubt kontinuierliche und kostengünstige Nachfrage-Analysen (Der Nahverkehr, Heft Nr. 11/2001, Seite 54)
  • Dr. techn. Dipl. Ing. Walter Casazza: Handy-Nutzen für den ÖPNV - Dynamische Fahplaninformation mittels Mobilfunktelefon (Der Nahverkehr, Heft Nr. 5/2000, Seite 86)

Bilder

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