Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen

Das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen war ein preußisches tragbares Ehrenzeichen, das aber auch an Damen im Großherzogtum Baden verliehen wurde.

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Die Ordensdekoration besteht aus einem Kreuz in Form und Aussehen des Eisernen Kreuzes, dessen Vorderseite („Avers“) aber mit einem roten, emaillierten „Genfer Kreuz“ – dem geschützten Symbol des Roten Kreuzes – belegt ist und dessen Rückseite („Revers“) ineinander verschlungen die Initialen Kaiser Wilhelms (I.) – W – und der Kaiserin Augusta – A – zeigt.

Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Liste der Ausgezeichneten
3 Verleihungszahlen
4 Literatur
5 Weblinks

Geschichte

Gestiftet wurde das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 von König Wilhelm von Preußen am 22. März 1871.

Liste der Ausgezeichneten (Auszug)

Kaiserin Augusta (1811–1890) mit dem Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen

Louis Schneider (–> siehe unten Quelle/Literatur) listet zunächst die prominenten Inhaberinnen auf (Auszug):

• Ihre Majestät die Kaiserin Augusta, Königin von Preussen.
• Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin des Deutschen Reiches und Kronprinzessin von Preussen, Princess Royal von Grossbritannien und Irland. [Gemahlin von Kronprinz Friedrich Wilhelm („Fritz“) und Mutter Wilhelms II.]
• Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich Carl von Preussen.
• Ihre Königliche Hoheit die Grossherzogin von Baden.

Das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen erhielten in der Region Karlsruhe und dem Umland [bzw. Orten mit Artikel im Stadtwiki] ferner (in alphabetischer Reihenfolge):

Inhaltsverzeichnis: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

A

• Fräulein Friederike Altfelix zu Durlach.

B

• Frau General-Arzt Dr. Beck, geb. Freiin v. Bodmann, zu Freiburg.
• Verwitwete Frau Julie Benary, geb. Kann, zu Baden-Baden.
• Freifrau Ida v. Berstett zu Carlsruhe.
• Fräulein Ottilie Brömmel zu Carlsruhe.

D

• Fräulein Charlotte Delius zu Carlsruhe in Baden.

F

• Fräulein Anna Frank zu Rastatt.
• Verwitwete Frau Oberst-Lieutenant Ida Fritsch, geb. Mors, zu Carlsruhe.
• Frau Hauptmann Mathilde v. Froben, geb. Deimling, zu Carlsruhe in Baden.
• Fräulein Maria v. Froben zu Carlsruhe.

G

• Fräulein Friederike Geyer zu Carlsruhe.
• Frau v. Göbel, geb. Freiin v. Harrant, zu Baden-Baden.
• Frau Elise Grötz, geb. Bauer, zu Baden-Baden.
• Oberschwester Lydia Günther in der Diakonissen-Anstalt zu Carlsruhe
• Fräulein Minna Gutsch zu Carlsruhe.

H

• Freifrau Auguste v. Hardenberg, geb. v. Gemmingen, zu Carlsruhe.
• Frau General-Lieutenant Luise v. Hartmann, geb. Hartmann, zu Strassburg im Elsass.
• Frau General Anna v. Hausmann, geb. Soltmann, zu Carlsruhe.
• Fräulein Bertha Herz zu Carlsruhe.
• Frau Pfarrvicar Wilhelmine Sophie Elisabeth Hickel, geb. Ney, zu Ingweiler im Unter-Elsass.
• Frau Vice-Oberstallmeister Amelie v. Holzing, geb. Freiin v. Berstett, zu Carlsruhe in Baden.

J

• Frau Staatsminister Elisabeth Jolly, geb. Fallenstein, zu Carlsruhe.

K

• Fräulein Mathilde v. Kageneck zu Karlsruhe in Baden, Hofdame Ihrer Großherzoglichen Hoheit der Prinzessin Elisabeth von Baden.
• Frau Oberst Marie Kamm, geb. v. Pierron, zu Freiburg in Baden.
• Fräulein Mathilde Kathriner zu Rastatt.
• Fräulein Pauline Krauth zu Carlsruhe.
• Fräulein Lina Kreuzer zu Durlach.
• Verwitwete Frau Baurath Emilie Küntzle, geb. Schnell, zu Carlsruhe in Baden.
• Verwitwete Frau Dr. Rosalie Kunkel, geb. v. Delaiti, zu Freiburg in Baden.

L

• Frau Baurath und Professor Stephanie Lang, geb. Rakk, zu Carlsruhe in Baden.
• Fräulein Bertha Looser aus Durlach.

M

• Frau Elise Männing, geb. Käst, zu Carlsruhe.
• Frau Professor Elisabeth Meidinger zu Carlsruhe.
• Freiin Marie v. Mentzingen, Äbtissin des adeligen Damenstifts zu Carlsruhe.
• Verwitwete Frau Gerichtsrevisor Maria Meyer zu Bruchsal.
• Frau Geheimer Rath Betty Molitor, geb. v. Chrismar, zu Carlsruhe.
• Frau Instituts-Vorsteher Dr. Müller zu Heidelberg.

N

• Verwitwete Frau Erailie Nestle, geb. Gontard, zu Frankfurt am Main.
• Frau Oberst-Lieutenant Johanna v. Nitsche, geb. Krieger, zu Colmar im Elsass.

R

• Freiin Anna Röder v. Diersburg zu Carlsruhe.
• Frau Directorial-Rath Luise Rödiger, geb. Östervieth, zu Frankfurt am Main.
• Fräulein Sophie Roys zu Carlsruhe.

S

• Frau Stallmeister Bertha Sachs, geb. Regenauer, zu Carlsruhe.
• Fräulein Karoline Sachs zu Carlsruhe in Baden.

• Frau Medizinalrat Josephine Schenk, geb. Kissling, zu Carlsruhe in Baden.
• Fräulein Auguste v. Seideneck zu Bruchsal.
• Fräulein Luise Silber zu Durlach.
• Fräulein Emma v. Stetten zu Baden-Baden.

T

• Freifrau Fanny v. Türckheim, geb. Freiin v. Hardenberg, zu Berlin, Gattin des Großherzoglich-Badischen Gesandten.

V

• Verwitwete Frau Ober-Amtsrichter Luise v. Vincenti, geb. v. Otterstedt, zu Carlsruhe.

W

• Fräulein Johanna Weber zu Carlsruhe in Baden.
• Frau Ida Weill zu Carlsruhe in Baden.

Z

• Fräulein Hanna Zimmermann zu Carlsruhe in Baden.
• Frau Techniker Rosa Zimmermann, geb. Frei, zu Carlsruhe.

Ferner wurden Damen in Bergzabern, Heidelberg, Ludwigshafen am Rhein, Mannheim, Schwetzingen, Speyer und Worms ausgezeichnet.

Zudem erhielten drei Damen in Pforzheim die Auszeichnung; diese sind im Stadtwiki-Pforzheim-Enz verzeichnet (–> siehe unten, Weblinks)

Den nachfolgend Genannten „wurde das Verdienst-Kreuz für Frauen und Jungfrauen mit der Bestimmung überwiesen, dasselbe bei ihren Genossenschaften bewahren zu wollen, zur dauernden Erinnerung an deren während des Krieges 1870/71 für die Pflege der Verwundeten und Kranken geleisteten Dienste“:

Der

• Oberschwester in der Diakonissen-Anstalt zu Richen bei Basel, Trinette Bindschedler,
• Oberschwester in der Diakonissen-Anstalt zu Carlsruhe, Lydia Günther,
• General-Oberin der Barmherzigen Schwestern des heiligen Vincenz von Paul zu Freiburg in Baden, Schwester Gebhard, und der
• Oberin der Schwestern vom göttlichen Erlöser im Vincentiushause zu Carlsruhe, Schwester Maria Blandine Kreichgauer.

Verleihungszahlen

Zum Vergleich: In Karlsruhes heutiger Partnerstadt Halle an der Saale in der preußischen Provinz Sachsen erhielten 14 Personen die Auszeichnung.

In Darmstadt – wie Karlsruhe Haupt- und Residenzstadt eines Großherzogtums – erhielten 25 Personen das Verdienstkreuz sowie zudem Fräulein Marie v. Wentzel, die Tochter des Preußischen Gesandten zu Darmstadt.

Quelle

• L. Schneider: „Die Verleihungsliste zum Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen“ (Berlin 1872), transkribiert in: „Ordensjournal“, Ausgabe 8 vom Mai 2007 (pdf)

Literatur

• Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt, Leipzig 1893 (Reprint 2000: ISBN: 3-8262-0705-X), darin Seite 398 f. mit Abbildungen auf Seiten 397 (Avers) und 398 (Revers)
• Louis Schneider: Das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen (= „Die preußischen Orden und Ehrenzeichen und Auszeichnungen“, Band 8), Berlin 1872
• Katalog-Nr. 358 in: Orden und Ehrenzeichen (= „Die Sammlungen des Wehrgeschichtlichen Museums im Schloss Rastatt“, Band 1), bearbeitet von Oberleutnant d.R. Henning Volle; Freiburg (Militärgeschichtliches Forschungsamt) 1977 [ohne ISBN], Seite 81

Weblinks

• Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen“ mit farbiger Abbildung
• Stadt- und Regionalwikis benachbarter Regionen:
  • Das Stadtwiki Pforzheim-Enz zum Thema „Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen“
  • Das Stadtwiki Stuttgart zum Thema „Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen“ (namentliche Liste der Geehrten in Stuttgart und Umgebung)