Auguste von Hardenberg
Freifrau Auguste Luisa Laura v. Hardenberg (* 1. August 1809 in Bonfeld, Königreich Württemberg; † 9. April 1893 in Karlsruhe), geborene Freiin von Gemmingen-Guttenberg, war im Badischen Frauenverein aktiv.
Leben und Wirken
Freiin Auguste v. Gemmingen-Guttenberg war die jüngste Tochter des Freiherrn Karl Philipp von Gemmingen-Guttenberg, königlich-preußischen Domherrn zu Camin, und dessen Ehefrau Eberhardine Henriette Christiane, geborene Freiin von Degenfeld-Neuhaus. Die Kinderjahre verlebte Baroness Auguste v. Gemmingen-Guttenberg bei ihren Eltern und Geschwistern aus dem Familiengut Bonsfeld bis zu ihrem Eintritt in die Erziehungsanstalt des königlichen Katharinenstifts in Stuttgart. Am 14. August 1828 vermählte sie sich mit dem Freiherrn Johannes Friedrich Erasmus v. Hardenberg in Meiningen, dem Besitzer der im Herzogtum Sachsen-Altenburg gelegenen Senioratsgüter Schlöben, Rabis und Möckern, mit dem sie in glücklicher Ehe lebte, bis ein frühzeitiger Tod ihr am 27. Februar 1841 den Gatten entriss.
Frau von Hardenberg verließ 1842 ihren bisherigen Wohnsitz Meiningen und siedelte mit ihren Kindern nach Karlsruhe (Baden) über, wo ihre Mutter und eine an den großherzoglichen Oberforstmeister Freiherrn von Gemmingen verheiratete Schwester lebten.
Die langjährige aufopfernde Tätigkeit der Frau von Hardenderg in der freiwilligen Armen- und Krankenpflege ist in den Annalen des badischen Frauenvereins verzeichnet, dessen vierter Abteilung sie seit 1865 als Präsidentin vorstand. Besonders hervorragend waren ihre Leistungen während der Kriegsjahre 1866 und 1870/71 bei der Pflege der Kranken und Verwundeten in den Lazaretten und bei der Fürsorge für die im Felde stehenden Truppen. Für ihre Verdienste erhielt sie das badische Erinnerungszeichen, das 1871 von König Wilhelm gestiftete preußische Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen[1] sowie die Kriegsdenkmünze für Nichtkombattanten am weißem Band.[2]
Die wärmste Anerkennung für ihre unermüdliche und hingebende Wirksamkeit im Dienste der Humanität wurde Frau von Hardenberg sowohl bei Lebzeiten als auch nach ihrem Hinscheiden von seiten der hohen Protektorin des badischen Frauenvereins, der Großherzogin Luise, Prinzessin von Preußen, zu teil. Auf Anordnung derselben fand in der Kapelle des Ludwig-Wilhelm-Krankenheims vor dem Sarge der Entschlafenen eine Trauerfeier statt, welcher der Großherzog und die Großherzogin, sowie die Prinzessin Wilhelm beiwohnten.
Literatur / Quelle
Dieser Artikel basiert auf
- Badische Biographien Band 5, Teil 4, erschienen im Verlag W. Kohlhammer, 1904, Seite 248
Fußnoten
- ↑ L. Schneider: „Die Verleihungsliste zum Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen“ (Berlin 1872), transkribiert in: „Ordensjournal“, Ausgabe 8 vom Mai 2007 (pdf), darin Seite 13 – Allgemein zu dieser Auszeichnung siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen“
- ↑ Allgemein zu dieser Auszeichnung siehe: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kriegsdenkmünze für die Feldzüge 1870–71“