Rote Armee Fraktion
Die Rote Armee Fraktion (kurz: RAF, von der Presse auch "Baader-Meinhof-Gruppe" oder "Baader-Meinhof-Bande" genannt) war eine linksterroristische Gruppe, die 1970 bis 1998 existierte.
Anschläge in Karlsruhe
15. Mai 1972: Bombenanschlag auf den Wagen des Bundesrichters Buddenberg
Unter dem in der Klosestraße 38 geparkten VW Käfer des gegen die Baader-Meinhof-Gruppe ermittelnden Bundesrichters Wolfgang Buddenberg explodiert um 12:40 Uhr eine Bombe. Buddenbergs Frau, die ausnahmsweise in dem Wagen saß und diesen starten wollte, wird schwer verletzt.
7. April 1977: Erschießung von Generalbundesanwalt Siegfried Buback
Zusammen mit seinem Fahrer Wolfgang Göbel und dem Justizbeamten Georg Wurster wurde Buback am 7. April 1977 in Karlsruhe auf der Fahrt von seiner Wohnung in Neureut-Kirchfeld zum Bundesgerichtshof von RAF-Terroristen erschossen. An einer roten Ampel Ecke Linkenheimer Landstraße (heute Willy-Brandt-Allee) / Moltkestraße näherte sich ein Motorrad mit zwei vermummten Gestalten. Als der Wagen anfahren wollte, zog der Motorrad-Sozius ein Selbstladegewehr und eröffnete aus kürzester Entfernung das Feuer. Zu der Tat bekannte sich kurz darauf ein "Kommando Ulrike Meinhof".
25. August 1977: Missglückter Anschlag auf Bundesanwaltschaft
Am 25. August 1977 ließ der 68 jährige Künstler Theodor Sand und seine Frau das Ehepaar "Ellwanger" in seine der Bundesanwaltschaft gegenübergelegene Wohnung in der Blumenstraße ein. Das Ehepaar hatte sich zuvor angemeldet, um ein Bild von ihm zu kaufen. Als sich die Wohnungstür hinter ihnen schloss überwältigten sie die Eheleute und fesselten sie. Kurz darauf tauchte eine Gruppe junger Leute auf, die die Einzelteile eines Raketenwerfers in die Wohnung brachten, unter ihnen Peter-Jürgen Boock der damit begann den Raketenwerfer zusammenzubauen. Der Abschuss der selbstgebauten Raketen sollte mit einer durch einen Wecker betriebenen Zeitschaltung ausgelöst werden. Boock gab später an, dass ihm beim Aufbau Zweifel an der Aktion gekommen wären, woraufhin er den Anschlag sabotiert habe.
Die historisch eigentlich wertvolle Gebäudereihe wurde danach aus Sicherheitsgründen aufgekauft(?), geschlossen und verfiel. Vor einigen Jahren wurde sie zugunsten eines Erweiterungsbaus des Bundesgerichtshofs abgerissen. Die Bundesanwaltschaft wurde im Jahr 1998 in einen besonders gesichertes Gebäude in der Brauerstraße verlegt.
Anschläge in der Umgebung
24. Mai 1972: Bombenattentat auf das Europahauptquartier der US-Armee in Heidelberg
Beim Bombenattentat auf das Europahauptquartier der US-Armee in Heidelberg sterben am 24. Mai 1972 drei GIs, fünf werden verletzt.
Siehe auch
Weblinks
- Seite über die Geschichte der RAF
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Rote Armee Fraktion“