Josef Krips
Josef Alois Krips (* 8. April 1902 in Wien; † 13. Oktober 1974 in Genf) war ein österreichischer Dirigent, der auch in Karlsruhe wirkte.
Leben und Wirken
Schon 1926, im Alter von 24 Jahren, wurde er zum ersten Kapellmeister am Badischen Landestheater in Karlsruhe und drei Monate später zum damals jüngsten Generalmusikdirektor Deutschlands ernannt. In Karlsruhe wohnte er in der Schwarzwaldstraße.
Von über 200 Opernaufführungen pro Saison dirigierte Krips mindestens 100 davon selbst.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 verlor Krips – sein katholischer Vater hatte jüdische Eltern – seinen 10 Jahresvertrag und seinen Pensionsanspruch.
Die Pressestelle beim Staatsministerium teilte mit: „Der Staatskommissar für das Ministerium des Kultus und Unterricht hat gemäß § 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums den Generalmusikdirektor Krips vom Staatstheater in Karlsruhe unter Auflösung der Verträge aus dem Dienst des Badischen Staatstheaters entlassen. Die Entlassung tritt mit Ablauf des 31. August in Kraft. Deutsche Allgemeine Zeitung, 5. Mai 1933“
Nachdem er schon als Gastdirigent am 31. Dezember 1931 den „Zigeunerbaron“ von Johann Strauß als sein Debüt am Wiener „Operntheater“ dirigierte, kehrte Josef Krips im Mai 1933 als Dirigent bis 1938 an die Staatsoper nach Wien zurück und wurde 1935 dort Professor an der Wiener Musikakademie. Krips war verheiratet mit Harrietta Kribs. Während des Zweiten Weltkrieges hatte er Berufsverbot bis 1945. Danach folgten Engagements als Gastdirigent an vielen großen Opernhäusern in Europa und den USA von 1952 bis 1972.
Generalmusikdirektor Krips starb im Alter von 72 Jahren in der Schweiz.
Krips’ Autobiographie wurde postum von seiner Witwe herausgegeben.
Besondere Aufführungen
- Volkssinfonie-Konzerte in der Festhalle, Schuberts unvollendete „h-moll“ Sinfonie und Mozarts „Requiem“ sowie die „5. Sinfonie“ von Gustav Mahler im März 1928.
- 11. Oktober 1928: „Die Schöpfung“ von Haydn.
- 21. Oktober 1929: Uraufführung von "Concertino für Klavier und Kammerorchester 1927" des Karlsruher Komponisten Josef Schelb (mit dem Komponisten am Flügel).
- 6. bis 10. November 1929: das erste Badische Bruckner-Fest mit der „1., 5., 8.“, und der „f-moll-Messe“ in der Festhalle.
- 24. September 1931: Neueinstudierung des „Rosenkavalier“ und „Salome“ in Anwesenheit von Richard Strauss (er wohnte im Schlosshotel).
Literatur
- Josef Krips: Ohne Liebe kann man keine Musik machen. Erinnerungen, herausgegeben von Harietta Krips, Wien 1994 ISBN: 978-3-205-98158-9
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Josef Krips“
- Publikationen von und über Josef Krips im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die offizielle Webpräsenz des Böhlau Verlags, Wien, zum Thema Josef Krips