Electronic Sports League

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Demo-Logo

Das Intel Friday Night Game war im Rahmen der Electronic Sports League am 5. Juni 2009 in der Schwarzwaldhalle mit Eltern-LAN geplant.

Games Night 5. Juni 2009

Im Vorfeld gab es einige politische Diskussionen, ob die Veranstaltung denn in Karlsruhe stattfinden dürfe. Nachdem am ursprünglich geplanten Austragungsort, Stuttgart, die Veranstaltung mit Verweis auf den Amoklauf von Winnenden untersagt hatte, wurde zunächst auch in Karlsruher Kritik zur Veranstaltung geäußert.

Oberbürgermeister Heinz Fenrich hat sich jedoch nach Rücksprache mit der Bundeszentrale für politische Bildung für ein Stattfinden der Veranstaltung eingesetzt wurde aber von der CDU-Gemeinderatsfraktion mit Ingo Wellenreuther unter Druck gesetzt.[1]

Aufgrund der geführten Diskussion, die sich zu einem Wahlkampfthema entwickelt hat, hat sich der Veranstalter, Turtle Entertainment, am 26. Mai 2009 vor der angesetzten Gemeinderatssitzung dazu entschlossen, das Event abzusagen.[2] Daraufhin wurde auch die Gemeinderatssitzung abgesagt.

Nachwirkungen

T-Shirt „Ich wähle keine Spielekiller“

Karlsruhe bekommt die zu erwartende negative Presse.[3][4][5] Die Veranstaltung fand 2009 bereits in München, Berlin, Offenbach, Köln, Hamburg, Bochum, Oberhausen und Hannover statt.

Innerhalb Karlsruhes ist die Entscheidung umstritten, so feiert sich die CDU-Gemeinderatsfraktion in einer Pressemeldung, dass es alleine ihr Verdienst war, dass die Veranstaltung abgesagt wurde. Eine Umfrage der BNN ergab eine Zustimmung zur Absage von 53 %, während es 44 % für falsch halten (4% unentschlossen). Die SPD-Gemeinderatsfraktion bedauert die Absage und teilte mit, dass sie nicht mit einer Mehrheit für die Absage im Gemeinderat gerechtet hätte. Ähnlich wie der Veranstalter ist bei der SPD von „Aufforderung zum Rechtsbruch“ durch die CDU zu lesen. Auch der CDU-OB Heinz Fenrich bedauert die Absage, hatte er sich von Anfang an öffentlich für die kombinierte Veranstaltung aus Wettkampf und Informationsveranstaltung ausgesprochen.[6] Bei Ka-news ergab eine Onlineumfrage mit 1355 Stimmen, das gut 80 % die Absage für eine Blamage für die Technologie-Region halten und nur etwa 11 % die Absage für eine richtige Entscheidung halten. Hier sind rund 8 % unentschlossen.[7]

Die Zeitung Karlsruher Kind[8] bemerkt zur Diskussion im Vorfeld: „Was hingegen nachgewiesen ist, ist dass es eine große Wissens- und Informationskluft in Sachen Neuer Medien zwischen Jugendlichen und Eltern sowie Pädagogen gibt, die dazu führt, dass Kinder und Jugendliche ohne Aufsicht, Begleitung und Auseinandersetzung in die Welt der Computerspiele eintauchen und keine Orientierung erhalten, wie sie mit dem reichhaltigen Angebot verantwortungsvoll umgehen können.“

Demonstration

Demostart auf dem Stephanplatz
Demonstration (im Hintergrund die Stadtkirche)

Am Nachmittag des 5. Juni 2009 gab es eine Demonstration unter dem Motto „Independent Friday Night Game – Demonstration für Jugendkultur!“.

Der Demonstrationszug mit Sprüchen wie „E-Sport ist kein Mord“, „„Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Spiele klaut““ und „Wir sind keine Amokläufer” ging vom Stephanplatz gegen 18:00 Uhr los, querte die Karlstraße, ging durch die Waldstraße bog dann in die Kaiserstraße ein. Weiter ging es um das technische Rathaus in der Lammstraße herum, durch die Zähringerstraße zum Marktplatz.

Zur Hauptkundgebung auf dem Marktplatz kamen laut Veranstalter etwa 400 Demonstranten[9] von Jugendlichen bis zum 57jährigen. Auch wenn die Aktion „Jugendkultur“ hieß, so waren doch zahlreiche Demonstranten über 30 Jahre alt.

Die Veranstalter hatten bewusst auf bekannte Gesichter und Politiker (angesichts des Wahlkampfes) als Redner auf dem Marktplatz verzichet, zu Wort kamen Computerspieler (Gamer) und die Mutter eines Spielers, die die Eltern zur Austausch der Generationen aufrief.

Vom Marktplatz entlang des Rathaus durch die Hebelstraße, die Lammstraße und dann entlang des Ettlinger-Tor-Centers zum Ettlinger-Tor-Platz und weiter über die Ettlinger Straße zum Festplatz.

Auf der Schlusskundgebung auf dem Festplatz wurden die überwiegend wahlberechtigten aufgerufen am Sonntag zur Wahl zu gehen und er wurde auch gefordert die Eltern-LAN bald nachzuholen. Einige Demonstranten trugen ein T-Shirt mit der Aufschrift „Ich wähle keine Spielekiller“. Eine Ausnahme vom Verzicht auf Politiker stellte eine kurze Rede von Jörg Tauss auf der Abschlußkundgebung dar, dem sich zu äußern erlaubt worden war, da er sich persönlich für das Anliegen eingesetzt hatte. Er berichtete, dass am Morgen die Innenministerkonferenz für ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von sogenannten „Killerspielen“ ausgesprochen hatte[10] und nur die Innenminister von Rheinland-Pfalz und NRW dagegen waren.

Zum Abschluss gab es dann noch zwei Schaukämpfe in dem Autogeschicklichkeitsrennen TrackMania Nations[11]. Um dem Jugendschutz gerecht zu werden, wurde auf Counter-Strike[12] verzichtet, da man sonst den Platz hätte mit einem Sichtschutz versehen müssen, denn dieses legale Computerspiel ist erst ab 16 Jahren freigegeben.

Die Veranstalter haben innerhalb von 10 Tagen erstmals eine Demonstration organisiert und wurden dabei von einigen regionalen Vereinen und Unternehmen unterstützt. Zudem klappte die Kooperation mit der Stadt Karlsruhe, der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH, der Polizei und den VBK problemlos. Die Demonstration war laut, aber friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen.[13] Selbst Wahlplakate entlang der Strecke wurden nicht verunstaltet.

Eltern-LAN

Das von der Stadt nach den Kommunalwahlen vorgesehene Expertenforum fand am Dienstag, 21. Juli 2009 im Jubez statt, vor etwa 80 Besuchern. Die abgesagte Eltern-LAN ist noch nicht terminiert.

Vereinsgründung

Siehe: Verband für Deutschlands Video­- und Computerspieler

Weblinks

Fußnoten