Fritz Strauß

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Fritz Peter Strauß (* 2. Dezember 1903 in Freiburg; † 13. Dezember 1948 in Karlsruhe) war ein Schneider, der als Unternehmer in Karlsruhe und kurzzeitig Bürgermeister in Ettlingen wirkte.

Leben und Wirken

Fritz Strauß wurde als Sohn des Kaufmanns Simon Strauß geboren. In den 1920er Jahren wurde er durch mehrere „kleinere“ Straftaten aktenkundig. 1925 begann er eine Schneiderlehre, unter anderem bei Stern & Co. in Karlsruhe. 1930 machte er sich selbstständig. 1933 emigrierte er nach Frankreich unter Beibehaltung seiner Selbstständigkeit. 1934 heiratete er die aus Ettlingen stammende Kaufmannstochter Erika Netzer. Seine erste Ehe war zuvor geschieden worden.

1935 wurde er beim Übertritt der deutschen Grenze festgenommen und im KZ Kislau interniert. Gegen Abgabe einer Loyalitätserklärung kam er kurz danach wieder frei und zog nach Ettlingen zu seiner Schwiegermutter in die Sedanstraße. Er beteiligte sich an einer Schneidereifirma bis er zwangsenteignet wurde und zeitweise untertauchte. Ab 1944 musste er Zwangsarbeit bei der Firma Findeisen & Weber in Ettlingen leisten.

Am 18. April 1945 wurde Strauß von der neu eingesetzten französischen Militärverwaltung zum Ettlinger Bürgermeister ernannt. Er sprach fließend französisch und war als Jude ein Verfolgter des NS-Regimes. Er geriet allerdings schnell in Konflikt mit der Ettlinger Bevölkerung.

Zum 21. Juni 1945 wurde er von der Militärregierung zum Landrat am Landratsamt Karlsruhe ernannt. Konflikte gab es auch dort von Beginn an, unter anderem wegen unterschiedlicher Gehaltsvorstellungen. Am 29. September wurde er von der nun amerikanischen Militärverwaltung vom Dienst suspendiert als bekannt wurde, dass er beim Einstellungsgespräch seine in den 1920er Jahren begangenen Straftaten nicht angegeben hatte.

In der Folge versuchte er als Großhändler für Galanteriewaren[1] Fuß zu fassen. Daneben war er auch zeitweise Vizepräsident im Oberrat der Juden in Baden sowie im Vorstand der Jüdischen Gemeinde aktiv. Ebenso war er im Vorstand der Ettlinger Gruppe des „Vereins der Verfolgten des Naziregimes“.

Er starb im Dezember 1948 in Folge einer Blutkrebserkrankung und wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Karlsruhe beigesetzt.

Weblinks

Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Galanteriewaren“