Zwangsarbeit
Zwangsarbeiter waren bis 1945 vor allem in der Industrie eingesetzt, die unter oft unerträglichen Bedingungen für die deutsche Rüstung arbeiten und sterben mussten. Insgesamt überlebten z.B. weniger als die Hälfte der 5,5 Millionen russischen Kriegsgefangenen im Reich.
Mehrere tausend Zwangsarbeiter arbeiteten in Karlsruhe, vor allem in der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik (später Industriewerke Karlsruhe (IWK), dann bis 2007 Industriewerke Karlsruhe-Augsburg (IWKA)).
Viele während der Kriegsjahre in Karlsruhe verstorbene, christlich-orthodoxe russische Zwangarbeiter wurden auf dem Jüdischen Friedhof an der Haid-und-Neu-Straße begraben.
Durlach
Auch nach Durlach wurden rund 2.000 Zwangsarbeiter während des Zweiten Weltkriegs „aus ihrer Heimat verschleppt“. Am ehemaligen Pfaff-Areal/Gritznerzentrum befindet sich seit Oktober 2009 eine beleuchtete Gedenktafel, da hier viele Arbeiter zu Opfern wurden. Die Intitiative dafür kam durch eine Recherche im Stadtarchiv Karlsruhe: ein polnischer Zwangsarbeiter, der auf dem Steinmetzschen Hof arbeiten musste, wurde in einem Waldstück bei Durlach (Rittnertwald) während des Krieges von den Nationalsozialisten erhängt, weil er sich angeblich unsittlich Therese Steinmetz genähert hat.
Literatur
- Jürgen Schuhladen-Krämer: „Zwangsarbeit in Karlsruhe 1939-1945. Ein unbekanntes Kapitel Stadtgeschichte” (Forschungen und Quellen zur Stadtgeschichte – Schriftenreihe des Stadtarchivs Karlsruhe), herausgegeben von der Stadt Karlsruhe, erschienen 1997 im Badenia Verlag; 170 Seiten, 12,80 € (ISBN: 3-7617-0090-3)