Buslinie 244
Die Buslinie 244 verbindet Baden-Baden mit Bad Herrenalb.
Die gesamte Fahrtdauer beträgt ca. 54 Minuten.
Seit dem Fahrplanwechsel 2021 fährt die Buslinie auch stündlich zwischen Bühl und Bad Herrenalb als Buslinie X44 .[1]
Linienverlauf
Linienverlauf Legende |
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Tarifzone 480 (Baden-Baden, Sinzheim) |
Baden-Baden Bahnhof | Umsteigen: zum Fernverkehr; 201 203 205 212 213 215 216 218 X45 |
Verkehrt in diesem Abschnitt ohne Halt (Schnellbus) |
Baden-Baden Wörthstraße |
Baden-Baden Augustaplatz/Museum Burda |
Baden-Baden Leopoldsplatz (Sophienstr.) |
Baden-Baden Caracalla Therme |
Baden-Baden Rheumazentrum |
Baden-Baden Rotenbachtalstraße |
Ebersteinburg Wolfsschlucht |
Tarifzone 370 (Gernsbach) |
Staufenberg Neuhaus |
Staufenberg Sternen |
Staufenberg Mitte |
Staufenberg Erdbeerweg |
Gernsbach Casimir-Katz-Straße |
Gernsbach Weinbergstraße |
Gernsbach Bahnhof | Umsteigen: S8 S81 242 247 |
Gernsbach Rathaus |
Loffenau Schönblick |
Loffenau Marktplatz |
Loffenau Obere Dorfstraße |
Loffenau Breitenackerweg |
Loffenau Käppele |
Tarifzone 250 (Bad Herrenalb) |
Bad Herrenalb Rennberg |
Bad Herrenalb Gernsbacher Straße |
Bad Herrenalb Rathausplatz |
Bad Herrenalb Post |
Bad Herrenalb Bahnhof | Umsteigen: S1 113 116 716 719 |
Geschichte
Schon vor dem ersten motorgetrieben Fahrzeug der Welt wurde diese Verbindung im nördlichen Schwarzwald, auf damals noch unbefestigten Wegen, mit Postkutschen befahren. Bereits früh wurde diese Buslinie vom Motorenwagenwagenhersteller Mercedes-Benz, welcher damals im nahegelegenen Werk Gaggenau Busse herstellte, zu Testfahrten genutzt. Aufgrund der Topografie des Streckenverlaufes mit den nicht unerheblichen Steigungen und Serpentinen eigente sich diese Linie besonders für solche Testzwecke.
Seit 1913 setzte die Kraftwagengesellschaft mbH Neuenbürg/Herrenalb/Wildbad im Auftrag der damaligen Reichspost motorgetriebene Busse der Daimler-Motoren-Gesellschaft ein, sie boten Platz für 12 Fahrgäste, auf dem Dach konnten Gepäck, Postsäcke und Paketsendungen verstaut werden. [2]
Besonders bemerkenswert ist zudem, dass diese Linie, trotz einiger Übernahmen und Firmenauflösungen immernoch in der Hand eines Staatsunternehmens ist, denn der Regionalbusverkehr Südwest (RVS), welcher die Linie momentan betreibt, ist ein 100-%-Tochterunternehmen der Deutschen Bahn. Zuvor wurde diese Linie von Postbussen befahren, welche sich schließlich am 1. Juni 1983 im Zuge der Verwirklichung eines Kabinettsbeschlusses der Bundesregierung durch die Überleitung des Postreisedienstes der Deutschen Bundespost auf die Deutsche Bundesbahn in reine Bahnbusse verwandelten. Der RVS ist später (1989) nach aus dem Geschäftsbereich Bahnbus Nordschwarzwald-Südpfalz hervorgegangen.
Bis Dezember 2001 wurden am Wochenenden einzelne Fahrten über die Nachtigall, statt über Staufenberg angeboten, bis heute (2013) wird diese Strecke von den Bussen benutzt, jedoch handelt es sich hierbei um Leerfahrten zum Betriebshof in Baden-Baden. Mit der Aufgabe der Fahrten über die Nachtigall, entfielen auch die Haltestellen Stadthalle, Storchenturm und Rathaus in der Innenstadt von Gernsbach. Weiterhin bedient wurde die Hofstätte.
Ebenfalls bis Ende 2001 wurden für die Beschäftigten der Papierfabrik Schöller und Hösch (heute Glatfelter) auf die Werkzeiten abgestimmte Einzelfahrten angeboten.
Zum Dezember 2004 wurde, in Anpassung an den Fahrplan der Murgtalbahn, der Grundtakt der gesamten Linie um eine halbe Stunde gedreht, seitdem fahren die Busse immer zur vollen Stunde (Kreuzung der Stadtbahn) am Bahnhof in Gernsbach ab. Gleichzeitig wurde aufgrund sehr enger Verkehrsverhältnisse in der Gernsbacher Altstadt, die letzte dort verbliebene Haltestelle Hofstätte aufgegeben. Seitdem ist der Stadtkern Gernsbachs vom direkten ÖPNV befreit.
Im Frühjahr 2011 gab der Landkreis Rastatt, welcher bisher die gesamte Linie finanzierte, bekannt, dass er aufgrund von Sparmaßnahmen von Montag bis Freitag drastische Kürzungen auf dem kreisübergreifenden Abschnitt Loffenau-Bad Herrenalb vornehmen wolle. Für den weiteren Erhalt des bisherigen Fahrplans wurde an die Stadt Bad Herrenalb und den Landkreis Calw eine Forderung von 95.000 EUR pro Jahr gestellt. In Folge dessen kam es zu intensiven Verhandlungsgesprächen zwischen den beteiligten Parteien, bei denen man sich auf folgende Punkte einigte: [3]
- Schülerverkehr wird sichergestellt
- Am Nachmittag weiterhin Stundentakt (mit eingeschränkten Betriebszeiten)
- Wochenendfahrplan bleibt bis auf Tagesrandlagenfahrten erhalten
- Kreis Calw und Stadt Bad Herrenalb beteiligen sich finanziell an dieser Linie
Mit dem Beginn des neuen Schuljahres, am 10. September 2011 trat der entsprechende Fahrplan in Kraft.
Mit dem Fahrplanwechsel zum 9. Dezember 2012 wurden zur besseren Anpassung des Fahrplanes an die Schulzeiten, des Nachmittagsunterrichtes der Schulen in Gernsbach, die Taktzeiten auf dem Abschnitt nach Bad Herrenalb um eine halbe Stunde verschoben. Dadurch ergaben sich zudem direkte Anschlüsse zur Albtalbahn und den anschließenden Buslinien in Bad Herrenalb.
Zum 15. Dezember 2013 wurde die Strecke im Rahmen des Linienbündels Murgtal durch den Landkreis Rastatt ausgeschrieben.[4] Der RVS hat sich bei dieser erfolgreich gegen weitere Mitbewerber durchgesetzt und wird diese Linie und weitere Linien im Murgtal für weitere 8 Jahre betreiben.
Bei einer neuerlichen Ausschreibung übernahm die Firma Eberhardt Reisen zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 den Betrieb der Linie 244. Nach Abschluss der Baumaßnahmen in der Ortsdurchfahrt Loffenau wurde zum 6. März 2022 die neue Regiobuslinie X44 eingeführt und die Linie 244 angepasst. Diese verkehrt seitdem nur noch mit einzelnen Fahrten im Abschnitt Gernsbach - Loffenau - Bad Herrenalb.[5] Am Wochenende sind die Fahrten seitdem auf die Linie 242 durchgebunden, sodass durchgehende Fahrten von Baden-Baden zum Kaltenbronn bzw. in der Gegenrichtung bestehen.
Betrieb
Die Strecke wird auf der Gesamtstrecke (Loffenau - Baden-Baden) täglich mindestens im Stundentakt bedient.
Unter der Woche (Mo-Fr) wird zu den Hauptverkehrszeiten dieser auf einen Halbstundentakt, sowie durch zusätzliche Schülerkurse verdichtet. Der Abschnitt bis nach Bad Herrenalb wird unter der Woche nur von einzelnen Fahrten sowie im Schulverkehr bedient, am Wochendende wird dorthin ebenfalls der Stundentakt angeboten. An Werktagen ist der gesamte Betriebsablauf dieser Linie betrieblich bedingt mit anderen Linien gekoppelt.
Strecke
Der Linienverlauf führt durch zwei Land- (Calw und Rastatt) und einen Stadtkreis (Baden-Baden). Ihren Ursprung nimmt die Linie in der Nordschwarzwaldgemeinde Bad Herrenalb und führt mit einigen Serpentinen über den Kamm des Schwarzwaldes hinab nach Loffenau. Während der Passüberfahrt bietet sich dem Fahrgast ein einzigartiger Blick in das Murgtal, sowie darüber hinaus. Ab Loffenau geht es weiter hinab ins Murgtal nach Gernsbach, der Stadtkern wird dabei nicht direkt angefahren. Nach einem etwas längeren Anschlussaufenthalt am Gernsbacher Bahnhof führt die Fahrt hinauf ins Erdbeerdorf Staufenberg. Stetig bergauf am Rande des Merkurs wird die Wolfsschlucht erreicht, von welcher es direkt ins Herz von Baden-Baden an den Leopoldsplatz geht. Hier enden einige Fahrten bereits, jene welche jedoch weiterfahren nehmen den Weg über den Stadtzubringer zum Bahnhof im Staddteil Oos.