Adolf Boettge

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Boettge in Paradeuniform; am Waffenrock die für deutsche Militärmusiker typischen „Schwalbennester“. Unter der Großen Ordensschnalle trägt er die Dienstauszeichnung

Adolf Boettge (* 23. August 1848 in Wittenberg[1], Königreich Preußen; † 26. Januar 1913 in Wiesbaden[2]) war ein preußischer Musiker und Komponist, der über vierzig Jahre in Karlsruhe wirkte.

Leben und Wirken

Die 109er-Regimentsmusik, Boettge in der Bildmitte – gut zu erkennen an der Großen Ordensschnalle und dem deutlich helleren Tuch seines Waffenrocks
Der „Begründer der historisch-populären Conzerte“: Boettge auf einer Aufnahme von Hofphotograph Th. Schuhmann & Sohn, Karlsruhe

Boettge war seit 1871 nach Karlsruhe kommandiert und wurde zum Kapellmeister des 1. Badischen Leibgrenadier-Regiments Nr. 109 ernannt.

Von ihm stammt der Marsch „Hoch Großherzog Friedrich!“, der Parademarsch des Regiments.

Der Schriftsteller und Journalist Albert Herzog (1867–1955) schrieb in seinen Erinnerungen „Ihr glücklichen Augen“ (Kleine Karlsruher Bibliothek, Band 3) über ihn:

»Die einzelnen Musikmeister genossen berechtigtes Ansehen. Der Meisterdirigent der Regimentsmusik aber war und blieb Adolf Böttge, der über 40 Jahre Kapellmeister des 1. Badischen Leibgrenadierregiments war und durch seine „Arrangements für Militärmusik“ auch über Karlsruhe hinaus Ruf gewann. Der „schöne Adolf“ gehörte zu den populärsten Persönlichkeiten der Stadt. Wo er den Stab erhob, flogen ihm die Herzen zu. Bis wenige Monate vor seinem Tode blieb „Meister Böttge“, der bald 65-Jährige, auf seinem Posten.«  (Seite 189)[3]

Boettge wohnte in der Waldstraße 60.[4]

Nachfolger Boettges als Kapellmeister im Leibgrenadierregiment wurde der gebürtige Preuße Walter Bernhagen (1875–1957).

Boettges Grab

Musikdirektor Adolf Boettge starb mit 64 Jahren in der Kurstadt Wiesbaden (heutige Landeshauptstadt von Hessen) im Offiziergenesungsheim.[2] Dort war er nach einem Schlaganfall zur Kur; er wurde auf dem Karlsruher Hauptfriedhof bestattet[5]; sein Grab (Polygonweg Nr. 212)[6] befindet sich links neben dem Treppenaufgang hinter der Kleinen Kapelle. Den schlichten Grabstein mit der Inschrift Kgl. Musikdirektor / Adolf Boettge / 1848 - 1913 ziert eine Lyra in einem Lorbeerkranz.

Das Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais erinnert in seiner Dauerausstellung an ihn. Dort kann man auch seine Musik hören.

Ehrungen

(Auswahl)

Orden und Ehrenzeichen:

postume:

Literatur

  • „Boettge, Adolf“, in: „Lexikon des Blasmusikwesens“ von Wolfgang Suppan und Fritz Thelen, Freiburg 1976, Seite 128
  • „Adolf Boettge und die Musikkapelle des Großherzoglich Badischen Leibgrenadier-Regiments“, in: „Die Blasmusik“, 33. Jahrgang (1983), Seiten 233 ff.

Siehe auch Literatur über Adolf Boettge in der Landesbibliographie Baden-Württemberg

Archivalien

Weblinks

Fußnoten

  1. Eintrag „Boettge, Adolf“ (Identifikations-Nr. 209046) in der Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg
  2. 2,0 2,1 Zeitschrift für Instrumentenbau, Band 33, Seite 555 (Vgl. Auszug online bei google books)
  3. online bei google books
  4. vgl. Eintrag: „Böttge Adolf, Kapellmeister und Militärmusikdirigent, Waldstr. 60“ im Adreßbuch für die Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe (1891)
  5. Militärmusiker Adolf Boettge: Auch Klassik und Fastnacht / Vor 100 Jahren gestorben, in: StadtZeitung, 67. Jahrgang, Nr. 6 vom Freitag, 8. Februar 2013, Seite 2 (als Beilage zum KURIER vom Freitag, 8. Februar 2013; online auf dem Server der BNN, abgerufen am 8.2.2013)
  6. Karl Zahn: Gräber, Grüfte, Trauerstätten. Der Karlsruher Hauptfriedhof (= Band 24 der SchriftenreiheVeröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs“), herausgegeben vom Stadtarchiv Karlsruhe durch Ernst Otto Bräunche, 1. Auflage, Info-Verlag, Karlsruhe 2001 ISBN: 3-88190-282-1, Seite 176
  7. Hof- und Staatshandbuch des Großherzogtums Baden (1910), Seite 248
  8. Sveriges statskalender (Schwedischer Staatskalender)
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