Hugo Ganter

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Hugo Ganter (* 24. März 1886 in Holzhausen; † 8. April 1959 in Oberrimsingen) war ein katholischer Geistlicher.

Leben und Wirken

Ganter erhielt im Juli 1910 seine Priesterweihe und durchschritt in der Folge mehrere Vikariatsstellen in verschiedenen Südbadener Pfarreien, aber auch in der Bulacher Kirche St. Cyriakus. Seine erste Pfarrstelle übernahm er 1917.

Am 24. November 1927 kam er zunächst als Pfarrverweser nach Untergrombach, im Februar 1928 übernahm er die Pfarrei St. Cosmas und Damian hauptamtlich. Auf ihn geht 1933/34 die bereits vor dem Ersten Weltkrieg geplante Erweiterung der östlichen Sakristei zurück sowie der Einbau der ersten Heizungsanlage für die Kirche. 1933 kaufte er eine Antoniusstatue, 1937 eine neugeschaffene Josefsfigur und ein Wandrelief des hl. Konrad für die Kirche, die bis heute zum Inventar gehören. Weiters ließ er die nicht mehr benötigte Pfarrscheune zu einem Jugendheim umbauen.

Außerhalb seiner Pfarrtätigkeit beschäftigte er sich mit den Mitte der 1920er-Jahre bekannt gewordenen, seinerzeit von der Kirche nicht anerkannten „Stigmata“ der Therese Neumann, über die er, sie mehrfach vor Ort besucht habend, auch publizistisch tätig wurde.

Er geriet immer wieder in Konflikt mit den örtlichen Nationalsozialisten. 1937 wurde er wegen einer NS-kritischen Predigt angezeigt, sein Freispruch erfolgte im Zuge einer Amnestie. Anfeindungen war er weiterhin ausgesetzt. So fand er seinen Spazierstock, seinen Koffer und das an die Kirchentür gemalte Wort „Veräter“ (sic). Da er sich dem Druck nicht länger aussetzen wollte, verließ er Untergrombach Anfang 1940.

Seine Pension wollte er in Oberrimsingen/Breisach verbringen. Nachdem der dortige Pfarrer im Zuge eines Bombenangriffes auf den Ort im März 1945 ums Leben kam, übernahm Ganter später die Pfarrei und starb dort 1959.