Federbach

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Der erste sichtbare Bereich des Federbach nach seinem Abzweig in Malsch im Juli 2013
Der kanalisierte Federbach in Malsch im Juli 2013
Der Federbach zwischen Neuburgweier und Daxlanden im Jahr 2001

Der Federbach ist ein 27 km langer Nebenfluss des Rheins zwischen Rastatt und Karlsruhe.

Verlauf

Der Fluss entspringt in Malsch. Seine beiden Zuflüsse bilden der Tannelgraben sowie der Walpertsbach, die beide südöstlich von Malsch im Nordschwarzwald entspringen. In Waldprechtsweiher und Malsch vereinigen sie sich zum Dorfbach. An der Kreuzung von L607, der Beethovenstraße, mit der L608, der Adlerstraße, teilt sich der Bach in den Lindenhardter Wegbach, welcher in nördliche Richtung verläuft und in den Malscher Landgraben mündet, sowie in den Federbach. Der Fluss verläuft ungewöhnlicherweise zunächst in südwestliche Richtung nach Rastatt und folgt damit dem Verlauf der Kinzig-Murg-Rinne.

Nordöstlich von Rastatt wendet sich der Flusslauf nach Norden. Bei Kastenwörth teilt er sich in Alter Federbach und Neuer Federbach, die sich am Rheinhafendampfkraftwerk wieder vereinen. Dann unterquert er den Rheinhafen in einem Düker. Danach duchfließt er den Knielinger See, den er am Willichgraben wieder verlässt, und mündet bei Knielingen in die Alb.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe plant zur Vermeidung von Nährstoffeinleitungen an der heutigen Einmündung in den Knielinger See einen Trenndamm zu errichten, damit der Federbach nicht mehr durch den See, sondern parallel zum See direkt in die Alb mündet.

Anliegerorte

Geschichte

Der Flussverlauf ist rund 4.500 Jahre alt und damit im Vergleich zu anderen Flüssen verhältnismäßig jung. In den 1950er und 1960er Jahren wurde der Flusslauf in Malsch aufgrund des Platzbedarfs des Straßenverkehrs „verdohlt“.

Zwischen Malsch und Muggensturm hatte sich bis in das 17. Jahrhundert ein Niedermoorgebiet erhalten, welches vom Federbach gespeist wurde. Aufgrund des Wachstums der Gemeinden, zwecks Entwässerung der Moorflächen und der Ermöglichung eines möglichst ganzjährigen Mühlenbetriebs wurde der Federbach bei Muggensturm vor 1731 begradigt. Immer wieder auftretende Hochwässer sollten dadurch auch schneller abgeführt werden. Zwischen 1834 und bis um 1900 wurde im ehemaligen Moorbereich Torfabbau betrieben.

Zwischen Rastatt und Durmersheim erfolgte die Kanalisierung zwischen 1778 und 1800, wobei der ursprüngliche Verlauf als Alter Federbach erhalten blieb. Auch diese Kanalisierung könnte einem besseren Mühlenbetrieb gedient haben.

1932 erfolgte eine Eintiefung des Flusses bei Durmersheim und ab 1935 begann die Entwässerung des Durmersheimer und Ötigheimer Bruchs. Die Entwässerungsgräben mündeten dabei in den Federbach. Vor der Entwässerung waren die Gebiete lediglich im Sommer als Weideland nutzbar. Nach der Entwässerung konnten Mähwiesen bewirtschaftet werden. In den 1970er Jahren traten die Wiesen in den Hintergrund und die Flächen wurden bewaldet oder in Ackerbauflächen umgewandelt.

Aufgrund der stark zugenommenen Versiegelungen der angrenzenden Flächen durch das Wachstum der Gemeinden nahmen die Schwankungen der Wasserstände deutlich zu. Während die ursprünglich unversiegelten Flächen Niederschläge erst nach Tagen oder Wochen in den Federbach abgaben, leitet die Kanalisation versiegelter Flächen die Niederschläge direkt in den Federbach.

Bilder

Siehe auch

Weblinks