Martin Michel
Martin E. F. Michel (* 1956 in Zürich) ist Theologe, Militärpfarrer, war Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Stadtmission Karlsruhe und Mitglied im Landesvorstand des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge Baden-Württemberg.
Leben und Wirken
Martin Michel wurde als Sohn der Eheleute Hanns-Günther und Edith Michel in der Schweiz geboren und wuchs mit vier Geschwistern auf. Von 1974 bis 1983 war er Jugendleiter bei den Pfadfindern und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Nach dem Besuch des Sprachenkollegs der Ev. Landeskirche in Württemberg (Latain, Griechisch, Hebräisch), studierte Michel Theologie an den Universitäten in Erlangen, Basel und Heidelberg mit Examen 1981.
Nach Vikariat, Gemeindearbeit und Religionsunterricht erfolgte seine Ordination als Pfarrer 1983. Berufsbegleitend war Michel Projektbeteiligter der ersten computerunterstützten qualitativen und quantitativen Inhaltsanalyse eines historischen Textes in Zusammenarbeit mit dem sozialwissenschaftlichen Institut «ZUMA» in Mannheim. Im Jahr 1988 veröffentlichte er die „Wichernkonkordanz“.[1]
Nach einem längeren Studienaufenthalt in den USA zur Thematik Altenhilfe, Gerontologie und Spendenwerbung wurde er Alleingeschäftsführer einer deutschen GmbH zur Projektierung und Realisierung eines neuen Seniorenzentrums, Fortbildungen in Controlling.
Von 1993 bis 2002 war Michel Direktor einer operativ in der diakonischen Altenhilfe tätigen kirchlichen Stiftung und Körperschaft öffentlichen Rechts in Freiburg im Breisgau. Berufsbegleitend schrieb er seine Dissertation zum Paradigmenwechsel in der diakonischen Altenhilfe seit Einführung der Sozialen Pflegeversicherung. Im Februar 2002 wurde er damit an der Universität Heidelberg zum Dr. theol. promoviert. Darüber hinaus veröffentlichte Michel zusammen mit B. Helmig: Determinanten der Wahl hochwertiger Seniorenwohnanlagen, in: Zeitschrift für öffentliche und gemein-wirtschaftliche Unternehmen, Heft 1, 2000.
Von 2002 bis 2012 war Michel als Militärseelsorger in Mannheim, Heidelberg, Bruchsal sowie Karlsruhe und Strasbourg mit Auslandseinsatz tätig.
Von Mai 2012 bis November 2021 war Michel Vorstandsvorsitzender des evangelischen Vereins für Stadtmission in Karlsruhe e.V. und gleichzeitig Aufsichtsrat verschiedener diakonischer Einrichtungen. Michel ist gleichzeitig Mitglied im Landesvorstand des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge Baden-Württemberg.[2][3] Seit 2016 ist Michel zusätzlich Stv. Vorsitzender des Vorstands im Pflegebündnis TechnologieRegion Karlsruhe e.V..[4]
Er ist ein sehr begehrter Redner bei Veranstaltungen, zuletzt bei der Ausstellungseröffnung des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge in Stutensee-Staffort. Bei seiner Pensionierungsfeier am 26. November 2021 wurde er mit dem goldenen Kronenkreuz ausgezeichnet. Zu seinem Nachfolger im Amt wurde Wolfgang Betting berufen.
Michel ist verheiratet und hat eine Tochter.
Lehre und Forschung
Von 2002 bis 2009 war Michel Dozent am Diakonie-Institut an der Universität Heidelberg. Seine Themen in Forschung und Lehre:
- Theologie der Diakonie, Sozialpolitik und soziale Sicherungssysteme
- Friedensethik und Sicherheitspolitik
- Seelsorge und Krisenintervention
Weblinks
- Literatur von und über Martin Michel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Veröffentlichungen von Martin Michel in der Landesbibliographie Baden-Württemberg
- Martin Michel bei der Universität Heidelberg