Karl Hesselbacher

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Karl Hesselbacher (* 29. Mai 1871 in Mückenloch; † 11. Januar 1943 in Baden-Baden) war Schriftsteller und evangelischer Theologe.

Leben und Wirken

Hesselbacher kam in Mückenloch bei Neckarzimmern als Sohn des örtlichen Pfarrers Wilhelm und der Pfarrerstochter Cornelia Ledderhose zur Welt. 1878 kam er mit der Familie zunächst nach Rohrbach bei Sinsheim und ging später in Mannheim aufs Gymnasium. Aufgrund der Versetzung des Vaters kam er 1887 nach Lahr, wo er drei Jahre später als Jahrgangsbester ausgezeichnet wurde.

Es schloss sich ein Theologiestudium in Halle a.d.S. und Heidelberg an, wobei er erstmals begann sich mit dem Arbeiterleben auseinanderzusetzen. Er wurde 1894 durch seinen Vater ordiniert und leistete anschließend in Karlsruhe seinen freiwilligen einjährigen Militärdienst beim 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109.

Seine Vikariatszeit verbrachte er in Helmsheim und in Brühl, wo er auch die Seelsorge der Gelben Dragoner übernahm. Anfang 1897 kam er nach Karlsruhe, wo das Dörfle mit seinen Problemen zu seinem Schwerpunkt zählten. Seine Erlebnisse dieser Zeit verarbeitete er später in einigen seiner Veröffentlichungen.

Nach einer Italienreise, die er als Belohnung für das erfolgreiche Staatsexamen als Stipendium erhielt, heiratete er die Heidelsheimer Pfarrerstochter Emmy Leichtlen. Seine erste Pfarrstelle in Neckarzimmern und die Armut der dortigen Bauern führten zu verschiedenen Veröffentlichungen über Dorfpredigten und zu einigen Ortsvereinsgründungen sozialer Art.

Im Herbst 1905 kam er zunächst an die neu gegründete Karlsruher Nordwestpfarrei, im Jahr darauf wurde er an die Johanniskirche versetzt, wo er erneut mit der Arbeiterschaft und deren Problemen zu tun hatte. Neben seinem Einsatz für die Arbeitslosenversicherung, der Sonntagsruhe und für bezahlten Urlaub forderte und forderte er den Bau der Gartenstadt. Auch organisierte er verschiedene kulturelle Veranstaltungen.

Auch in diesen Jahren verfasste er eine Reihe von erfolgreichen Schriften in Prosaform, darunter auch Texte seines Vaters und eine Zusammenschau aller aus seiner Sicht relevanten badischen Dichter. Später wurde er Vorsitzender der „Vereinigung Heimatpflege Karlsruhe“. Auch hielt er Vorlesungen über Literatur- und Kunstgeschichte und wurde Vorsitzender der evangelischen Kirchenchöre Badens.

Im Ersten Weltkrieg war er zunächst in der Lazarett-Seelsorge tätig, musste dann aber wegen einer Herzerkrankung längere Zeit in einem Sanatorium verbringen.

1919 wechselte er nach Baden-Baden, wo er die weit verstreute Diasporagemeinde zusammenführte und erreichte, dass ein zentrales Gemeindehaus eingerichtet werden konnte.

1938 ging er in den Ruhestand, den er allerdings in zunehmend schlechterem Gesundheitszustand erlebte. Er starb am 11. Januar 1943 in Baden-Baden.

Ehrungen

Literatur

  • Gerhard Schwinge: Badische Pfarrer und der Erste Weltkrieg: Klaus Wurth, Franz Rohde, Karl Hesselbacher, Hermann Maas, Friedrich Hauß, Julius Bender, in: „Jahrbuch für badische Kirchen- und Religionsgeschichte“, 7. (2013), Seiten 51–82

Weblinks