Jakob Malsch
Jakob Friedrich Malsch (* 19. Januar 1809 in Karlsruhe, † 12. Dezember 1896 ebenda) war von 1848 bis 1870 Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe.
Leben
Nach einer Ausbildung zum Buchdrucker war Jakob Malsch als Setzer bei der G. Braun'schen Hofbuchdruckerei tätig. Seinen ursprünglichen Berufswunsch, Lehrer, musste er aufgeben, da er schnell Geld verdienen musste.
Ab 1831 arbeitete er in der Hasperschen Druckerei. 1839 gründete er zusammen mit Johann Georg Vogel die Druckerei Malsch & Vogel.
1847 wurde er Mitglied des Bürgerausschusses. 1848 wurde er zum Oberbürgermeister gewählt.
Von 1848 bis 1853 war er für die Nationalliberale Partei Mitglied der Zweiten Kammer des Badischen Landtags. Eine zweite Amtszeit nahm er von 1869 bis 1878 in der Ersten Kammer wahr. Außerdem war Malsch von 1871 bis 1881 Stadtverordneter.
Außerhalb politischer und beruflicher Tätigkeiten engagierte Malsch sich ab 1847 in der Karlsruher Bürgerwehr sowie zwischen 1877 bis 1883 als Kirchenvorstand der Altkatholischen Gemeinde
Ereignisse während der Amtszeit
Ehrungen
Malschbrunnen
Ihm zu Ehren wurde 1874 an der Stelle des damals abgebrochenen Ettlinger Tors (an der nordöstlichen Ecke der Kriegs- und der Karl-Friedrich-Straße) der Malschbrunnen erbaut um daran zu erinnern, dass Malsch trotz finanziell schlechter Lage die Wasserversorgung durchsetzte. Der Malschbrunnen wurde 1963 (wie so manches) im Zuge des Ausbaus der Kriegsstraße mit Unterführungen am Ettlinger und Karlstor demontiert und angeblich auf einem Bauhof eingelagert. Als einige Jahre später in der Öffentlichkeit die ersten Fragen danach auftauchten, war er dann (bis auf wenige Teile) nicht mehr auffindbar.
Angebliche Beschädigungen nach dem Krieg oder unansehnliches Aussehen sind auf Fotos vom Anfang der 1960er Jahre nicht feststellbar.
Nach dem Neubau des Postscheckamts wurde an seiner Stelle der Stundenbrunnen von Gerhard Karl Huber errichtet.
Jakob-Malsch-Anlage
In der Nähe des Hauptfriedhofs gibt es seit 1989 die Jakob-Malsch-Anlage.
Ehrengrab
Auf dem Hauptfriedhof bekam Jakob Malsch ein Ehrengrab der Stadt, das die Familie Malsch seitdem als Familiengrab nutzt.
Verwandtschaft
Die Verwandtschaft mit dem Geschichtsschreiber Johann Caspar Malsch ist wegen Lücken in den Taufregistern nicht zu beweisen, aber der Stafforter Kustos Wilhelm Hauck schreibt zu J.C. Malsch: „Er war Ahn des späteren Oberbürgermeisters Malsch in Karlsruhe; siehe Evang. Kirchen und Volksblatt 1886 Nr. 3 und 4”.
Sein Ururenkel ist im Stadtwiki unter dem Namen Hirrrsch tätig.
Siehe auch
Weblinks
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Jakob Malsch“ (verfasst 2012 von Marco Wagner) mit Foto aus dem Stadtarchiv
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Jakob Malsch“