Gustav Kampmann

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Gustav Kampmann (* 30. September 1859 in Boppard; † 12. August 1917 in Bad Godesberg) war ein Karlsruher Maler und Graphiker[1].

Kampmann war ein Schüler von Gustav Schönleber und Hermann Baisch.[1]

Leben

Gustav Kampmann wurde am 30. September 1859 in in Boppard am Rhein bei Koblenz geboren. Sein Vater, der Direktor und Eigentümer einer Heilanstalt war, starb 1860, ein Jahr nach Kampmanns Geburt.

Seine Mutter heiratete erneut und 1869 kam Kampmanns Halbschwester Jenny Fikentscher zu Welt. Sie machte eine Ausbildung zur Blumenmalerin bei der Karlsruher Blumenmalerin Alwine Schrödter. Sie heiratete 1891 den Maler Otto Fikentscher, der im selben Jahr das Schloss Augustenburg in Grötzingen erwarb.

Seit 1873 wohnte Kampmann in Karlsruhe und machte hier 1878 seine Mittlere Reife.

Ein Jahr später tratt er in die Großherzoglich-Badische Kunstschule in Karlsruhe ein. Dort blieb er bis 1883. 1880 musste er allerdings seine Ausbildung unterbrechen und bis 1881 Militärdienst leisten.

Seit seiner Kindheit litt Kampmann an Rheuma. 1888 ging er deshalb in Kur und lernte dort Anna Roth kennen, die er 1891 heiratete.

1890 zog er nach Grötzingen, wo er mit seiner Mutter, seiner Halbschwester und deren Mann Otto Fikentscher eine Wohnung im Schloss Augustenburg bezog.

1894 kam sein Sohn Hans-Jürgen zur Welt.

Zusammen mit 23 anderen Künstlern gründete Kampmann 1896 den Karlsruher Künstlerbund.

1905 Umzug nach Durlach; 1908 wieder nach Durlach.

1914 zog er vor Beginn des Krieges in die Schweiz, trat aber dann freiwillig in die Karlsruher Reserve ein.

Ab 1915 litt er verstärkt unter Hornhautentzündung des linken Auges und vor allem unter seinem starken Rheuma, was ihm die Malerei zur Qual machte.

1917 wurde er deshalb auf eigenen Wunsch aus dem Kriegsdienst entlassen. Im selben Jahr stirbt Kampmann durch eigene Hand, indem er sich die Pulsadern öffnete. Seine Witwe ließ in der Zeitung schreiben, er sei seinen Krankheiten erlegen.

Werke

(Auswahl)

  • „Bottenau“, 1884
  • „Großkuhren“, 1887
  • „Talheim“, 1892
  • „Eisenbahnzug am Abend “, 1899
  • „Abendsonne“, um 1900
  • „Nach Sonnenuntergang“, 1900
  • „Sonniger Wintertag“, um 1900
  • „Auf der hohen Eifel“[2]
  • „Knabenbildnis“[2]
  • „Landschaft mit Birken“[2]
  • „Landschaft mit wolkigem Himmel“[2]

Gemälde

  • „Masuren“ 1883 (Öl auf Leinwand, 115 x 76 cm,in Privatbesitz)
  • „Waldinneres“, 1893 (in Privatbesitz)
  • „Rittnerwald im Herbst“ (Öl auf Leinwand auf Pappe, 30,6 x 24 cm) 1893, in Privatbesitz
  • „Ziehende Wolken in Mühllehen“, Öl auf Leinwand (25 x 33,5 cm), 1897
  • „Winterliche Straßenszene mit Spaziergängern“ (Öl auf Leinwand, 27,5 x 42,5 cm), 1901
  • „Frühmorgen im Juni“, Öl auf Leinwand auf Pappe (35 x 51,5 cm), 1901/1906. In Privatbesitz.
  • „Düsterer Abend II“, Öl auf Leinwand (46,4 x 71 cm), 1904/1906
  • „Blaue Luft“, Öl auf Leinwand (41,5 x 54 cm), 1907, Karlsruhe (Städtische Galerie)
  • „Durch Wald und Feld“, Öl auf Leinwand (58,2 x 72,2 cm), 1910
  • „Landschaft mit Birken”, Öl auf Leinwand/Karton (26,5x42 cm), 1911 [für die gleichnamige Lithographie siehe unten]
  • „Der Abendspaziergang“, Öl auf Leinwand (27,5 x 41,5 cm)
  • „Sommerabend“, Öl auf Leinwand (59 x 69 cm). Das Bild zeigt einen Blick vom Schwarzwald in die Rheinebene[3]

Kampmanns Gemälde „Sommerabend“ erzielte im Juni 2008 auf einer Auktion in Heidelberg 6.960,- Euro.[4]

Lithographien

  • „Winterabend“ [dargestellt ist der Turmberg], Farblithographie, handsigniert, 1900. Karlsruhe, Staatliche Kunsthalle, Kupferstichkabinett [5]
  • „Bergland im Schnee“, Farblithografie (55,5 x 75,5 cm), 1901, Privatbesitz Karlsruhe
  • „Abendluft“, Farblithographie (21,2 x 13 cm), um 1902/1910[6]
  • „Schwarzwaldhof im Schnee“, Farblithographie (17 x 23 cm), etwa 1902/1910[6]
  • „Karlsruhe, Grh. Schloss[„Grh.“ = Großherzogliches], Lithographie (etwa 39 x 29 cm) der Kunstdruckerei Künstlerbund Karlsruhe [Siehe auch unten, Weblinks]
  • „Herbstabend“, Farblithographie[7]
  • „Landschaft mit Dorf“, signierte Farblithographie[7]
  • „Ruine im Wald“, Farblithografie (45 x 29 cm), um 1898 (dort mit Maßangabe 45 x 28,7 cm), Abbildung</ref>
  • „Stürmisches Wetter“, Lithographie auf Bütten (21 x 24cm)
  • „Vollmond“, signierte Farblithographie (35,6 x 45,8 cm) auf leichtem Karton (38,6 x 50,5 cm Blattgröße)[7]
  • „Zug im Felde”, Lithographie auf Papier

Sonstige

  • „Aufsteigendes Wetter”, Radierung (23,5 x 16 cm) um 1908[8]
  • „Greifenberg“, Weißgehöhte Kreidezeichnung auf Karton (29,6 x 39,8 cm), 1910[9]

Ehrungen

1905 wurde Kampmann der Titel „Professor“ verliehen.

In Grötzingen wurde um 1920 die Kampmannstraße und 2010 die Kampmannbrücke nach Professor Kampmann benannt.

Literatur

  • Richard Bellm: „Kampmann, Gustav (Maler; Graphiker; 1859 bis 1917)“, in: Neue Deutsche Biographie (NDB), Berlin 1977, Band 11, Seite 93 f.
  • Edith Ammann: „Das graphische Werk von Gustav Kampmann“, Schriften der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, Band 3, Karlsruhe 1944
  • Rudolf Theilmann:„Kampmann, Gustav, Maler, Graphiker: *30.9.1859 Boppard am Rhein, ev., † (Freitod) 12.8.1917 Godesberg“, in: Badische Biographien, Neue Folge, Band 3 (1990), Seiten 145–148
  • Gerlinde Brandenburger: „Gustav Kampmann (1859-1917); ein Beitrag zur deutschen Landschaftskunst um 1900“, Frankfurt am Main 1991 ISBN: 3-631-43898-2
  • Volker Hooß: „Gustav Kampmann: 1859-1917“, Sonderdruck aus dem Grötzinger Heimatbrief Nr. 46, Karlsruhe (Heimatfreunde Grötzingen) 2007

Ausstellungskataloge

Weblinks

Werkbeispiele (Abbildungen)

Fußnoten