Friedrich Blink
Friedrich Blink (* 22. Dezember 1895 in Epfenbach im Kraichgau; † 13. Februar 1947 in Karlsruhe-Durlach erschossen) war katholischer Stadtpfarrer in Durlach.
Leben
Friedrich Blink wurde am 22. Dezember 1895 in Epfenbach im Kraichgau geboren. Nachdem er 1923 zum Priester geweiht wurde, war er von 1925 bis 1927 Kaplan in Durlach.
Leben und Wirken
Blink musste sein Theologiestudium ab 1915 unterbrechen, als er zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Er erwarb dort mehrere Auszeichnungen, geriet jedoch in Kriegsgefangenschaft. Aus dieser kehrte er psychisch angeschlagen zurück.
1923 folgten nach der Priesterweihe Kaplanstationen in St. Blasien, Brühl und Durlach. Danach musste er krankheitsbedingt drei Jahre lang seine Laufbahn unterbrechen, ehe er 1928 in Obrigheim Kaplan wurde. Am 15. April 1929 wurde Blink in Bruchsal Kaplan in der Pfarrei St. Peter. Er war dort vor allem in der Jugendarbeit tätig. So gründete er den „Freiwilligen Arbeitsdienst“, mit dem er sich auch für Arbeitslose engagierte. Am 27. April 1933 kam er als Pfarrverweser nach Eberbach.
Ab dem 23. Juli 1934 wirkte er als katholischer Stadtpfarrer in Durlach. 1938 wurde unter ihm erstmals die St. Peter und Paul-Kirche innen renoviert.[1] Im selben Jahr begann seine Tätigkeit als Durlacher Standortpfarrer.
1941 meldete er sich zum Militärdienst und war als Militärpfarrer während des Zweiten Weltkriegs zeitweise an der französischen Front. Diese Tätigkeit musste er aufgrund eines Nervenzusammenbruchs 1943 wieder aufgeben und nahm seine Arbeit in Durlach wieder auf.
Um die schlechte Versorgungslage in Durlach in der Nachkriegszeit zu bessern, organisierte Blink Fahrten in den Odenwald, um Lebensmittel zu sammeln.
1946 erlitt er einen erneuten Nervenzusammenbruch, von dem er sich trotz längerem Klinikaufenthalt nicht vollständig erholte.
Tod
Am 13. Februar 1947 wurde Pfarrer Blink von einem polnischen Wachposten in der Dürrbachstraße in Durlach erschossen. Er eilte zwei Frauen zu Hilfe, deren Möbel durch amerikanische Soldaten beschlagnahmt werden sollten. Er redete auf den befehlenden Unteroffizier ein, der ihn jedoch nicht verstand. In Rage schlug Blink mit seinem Spazierstock auf den Sergeanten ein, der daraufhin in den Garten lief. Dort griff Blink auch den dort stehenden polnischen Wachposten an der daraufhin auf Blink feuerte und ihn sofort tötete. Später befragte Zeugen sagten aus, dass Blink nicht zu beruhigen war.[2]
Zu seiner Beerdigung am 17. Februar 1947 kamen sehr viele Durlacher und Karlsruher auf den Friedhof Durlach, wo er gleich rechts von der Kapelle beerdigt wurde. Die katholische Pfarrgemeinde setzte ihm als Grabdenkmal einen guten Hirten.
Ehrungen
Seit 1952 gibt es die Pfarrer-Blink-Straße in Durlach.
Auch in Blinks Geburtsort Epfenbach trägt eine Straße seinem Namen: die Friedrich-Blink-Straße.[3]
Weblinks
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Friedrich Blink“
Fußnoten
- ↑ http://m.karlsruhe.de/denkmaltag/db/de/katholische_kirche_st_pe.html
- ↑ Anke Mührenberg: Kleine Geschichte Durlachs (Karlsruhe 2009, ISBN: 978-3-7650-8393-8), Seite 136 f.
- ↑ Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (49°20'24.07" N 8°54'34.42" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan