Bundesautobahn 8

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Schild Bundesautobahn 8.png

Die Bundesautobahn 8, kurz  A8  genannt und bis 1974 als  A21  bezeichnet, beginnt in ihrem westlichen Abschnitt an der deutsch-luxemburgischen Grenze bei Perl und führt durch das Saarland nach Pirmasens in Rheinland-Pfalz. Der östliche Abschnitt beginnt am Autobahndreieck Karlsruhe, wo auch eine Verknüpfung mit der  A5  besteht, und führt über Pforzheim, Stuttgart, Ulm und Augsburg nach München. Von dort führt sie weiter zur deutsch-österreichischen Landesgrenze bei Bad Reichenhall in der Nähe von Salzburg.

Der „fehlende“ Abschnitt der A 8 zwischen Pirmasens und Karlsruhe wurde bereits in den 1970er-Jahren nach massiven Protesten der betroffenen Bevölkerung und aus finanziellen Gründen aus der weiteren Planung des Bundesfernstraßenbaus gestrichen. Stattdessen wurde die B 10 zwischen Landau und Pirmasens dreispurig ausgebaut.

das Ende, kurz vor Karlsruhe
der Anfang, kurz nach Karlsruhe

Anschlussstellen der A 8 im Raum Karlsruhe

Autobahndreieck, A8 führt nach links aus dem Bild.

Ausbau der A 8 Karlsruhe – Pforzheim

  • Karlsruhe – Karlsbad:
Seit Ende der 90er Jahre ist der Bereich 6-spurig ausgebaut. 2005 musste der „Flüsterasphalt“ wegen zu hoher Rutschgefahr ausgetauscht werden. Es ereigneten sich deshalb einige Unfälle.
  • Karlsbad – Pforzheim West:
Besonders steile Abschnitte waren provisorisch mit drei schmalen Spuren versehen. Der vollständige sechsspurige Ausbau dieses Abschnitts wird seit geraumer Zeit geplant. Das Regierungspräsidium Karlsruhe genehmigte Anfang 2007 den sechsspurigen Ausbau. Der Ausbau ist seit 2012 im Gange. Seit Ende 2014 werden die neuen Brücken bei Nöttingen und Mutschelbach befahren, die größten Steigungen sind damit beseitigt.

Sonstiges

Zu einer Kuriosität während des Ausbaus kam es am 4. September 2021 bei Pforzheim: Mitten auf der für Brückenabrissarbeiten gesperrten Autobahn wurden für einen Freilichtkino-Abend eine 15 Meter breite Leinwand und Bestuhlung für mehrere hundert Besucher aufgestellt.[1] Gezeigt wurde der in der Region gedrehte Film „25 km/h“.

Verworfene Planungen

Pirmasens–Karlsruhe und Rheinquerung bei Neuburgweier

Die früher geplante Autobahn Pirmasens–Karlsruhe, auch als „Saarlandlinie“ oder „Pfälzerwald-Autobahn“ bezeichnet, wurde später verworfen. Der 1974 eingeführte, heute noch gültige Autobahn-Nummernplan hatte jedoch noch fest mit ihrer Realisierung gerechnet und die durchgehende Nummer 8 für teils existierende, teils in Bau befindliche oder erst geplante Streckenabschnitte von der luxemburgischen bis zur österreichischen Grenze vergeben.

Diese Autobahn sollte den Rhein zwischen Neuburgweier und Au am Rhein überqueren, wobei das entsprechende Bauwerk ursprünglich in Verbindung mit einer damals ebenfalls geplanten und später verworfenen Staustufe vorgesehen war. Die Planung dieser Autobahn-Rheinquerung mit Fortsetzung nach Osten zur Autobahn Karlsruhe–Basel lebte auch nach Aufgabe der Autobahn durch den Pfälzerwald noch lange weiter, indem sie stattdessen Teil einer Anbindung der A 65 an die A 5 unter südlicher Umgehung von Karlsruhe bilden sollte.

Werbung für Karlsruhe

Albgaulinie

Ende der 1960er-Jahre entstand im Bundesverkehrsministerium und dem damals für Verkehr zuständigen baden-württembergischen Innenministerium die Absicht, unter dem Arbeitstitel Albgaulinie eine Autobahntrasse von der Autobahn Karlsruhe–Basel im Raum Ettlingen/Malsch über die Höhen des Nordschwarzwaldes südlich an Pforzheim vorbei bis zur bestehenden Autobahn Karlsruhe–Stuttgart im Raum Wimsheim zu führen. Diese Autobahn sollte zum einen die damals von Pirmasens aus durch den Pfälzerwald bis zur Autobahn Karlsruhe–Basel ebenfalls geplante Autobahn, die „Saarlandlinie“, direkt ostwärts fortsetzen und zum anderen die vorhandene Strecke zwischen Karlsruhe und Wimsheim entlasten.

Auch die Müllkapazität wurde ausgebaut.

Für die Trassenführung im Karlsruher Raum wurden verschiedene Varianten erarbeitet, die sich im Verlauf des Aufstiegs aus der Rheinebene auf die Höhen des Nordschwarzwaldes unterschieden, was auch unterschiedliche Lagen des Autobahnkreuzes mit der heutigen A 5 im Bereich zwischen Bruchhausen und Malsch bedingt hätte. Die verschiedenen Trassenvarianten verteilten sich dabei auf einen Bereich von Spessart im Norden bis Freiolsheim im Süden. Weiter nach Osten war die Querung des Albtals mit einem 720 m langen und 110 m hohen Viadukt vorgesehen. Von dort wäre die Trasse nördlich an Neuenbürg und mit mehreren weiteren Viadukten südlich an Pforzheim vorbei bis zur bestehenden Autobahn südwestlich von Wimsheim verlaufen, wobei die Planung eine spätere Fortsetzung dieser Autobahntrasse nördlich an Leonberg vorbei in Richtung Stuttgart-Zentrum vorsah.

Diese geplante Autobahn hätte schwerwiegende Eingriffe in den Waldbestand und die Landschaft mit sich gebracht. Bürgerinitiativen wie auch die betroffenen Städte, Gemeinden und regionalen Planungsgemeinschaften lehnten die Planung einhellig ab. In den folgenden Jahren wurde die Autobahnplanung nur mit geringer Priorität weiterbetrieben, während parallel dazu ein Ausbau der vorhandenen Autobahn geprüft wurde. Am 22. April 1975 teilte das Bundesverkehrsministerium dem baden-württembergischen Autobahnamt mit, dass nun ein durchgehender sechsspuriger Ausbau der, inzwischen als A 8 bezeichneten, bestehenden Autobahn Karlsruhe–Stuttgart vorgesehen sei und deshalb der geplante Bau einer Entlastungsautobahn für die nähere Zukunft nicht mehr verfolgt würde. Das endgültige Aus für die „Albgaulinie“ verkündete der baden-württembergische Ministerpräsident Hans Filbinger der Presse dann im November 1976.[2]

Nach dem 1974 eingeführten neuen Nummernplan für die deutschen Bundesautobahnen war langfristig vorgesehen, die zu dieser Zeit noch geplante Albgaulinie als A 8 zu nummerieren, während die bestehende Autobahn zwischen dem Autobahndreieck Karlsruhe und der geplanten Verknüpfung bei Wimsheim sowie die langfristig vorgesehene Neubautrasse von dort nördlich an Leonberg vorbei nach Stuttgart die Nummer A 82 erhalten sollten.[3] Tatsächlich beschildert wurde die bestehende Autobahn Karlsruhe–Stuttgart jedoch durchgehend als A 8, was möglicherweise als vorübergehende Lösung bis zu einer Realisierung der Albgaulinie gedacht war. Umgekehrt wurde aber auch die geplante neue Autobahntrasse im Zuge der Albgaulinie ab 1974 in einigen Quellen als A 82 bezeichnet, so dass sich eine gewisse Begriffsverwirrung ergibt.

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten