Brauerei Max Wolf
Die Brauerei Max Wolf GmbH befand sich von 1885 bis Mitte Dezember 2009 in der Marienstraße in der Karlsruher Südstadt. Inzwischen wurde die Marke von der Heidelberger Brauerei übernommen, welche weiterhin Wolf Bier in Karlsruhe vertreibt.
Allgemeines
- Biersorten
- Wolf Export, Wolf Pils, Wolfsblut, Wolf Indianerbock, Wolf Das Schwarze, Wolf Hefeweizen Hell, Wolf Hefeweizen Dunkel, Wolf Wilder Radler, Wolf Kräusen Pils.
- Hauptausschank
- Wirtshaus Wolfbräu, Werderstraße 51. Die Gaststätte mit Biergarten am Werderplatz befindet sich direkt neben dem Standort der ehemaligen Brauerei.
Geschichte
Im Jahre 1885 kaufte Max Wolf aus Jöhlingen die Brauerei Ludwig Maisack in der Werderstraße 51 und eröffnete hier am 3. Oktober des gleichen Jahres seine eigene Brauerei. Die angeschlossene Gaststätte war über Jahrzehnte hin der einzige Ausschank. Durch den Kauf der Nachbarhäuser und durch Aufstockung (1897 unter Leitung von Johannes Schroth) expandierte die Brauerei in den Folgejahren. Ab 1919 führten die Söhne Max und Eugen Wolf den Betrieb weiter.
Nicht zuletzt war es wohl auch der konsequenten Anpassung an den neuesten Stand der Brauereitechnik zu verdanken, dass der Betrieb als kleinste Karlsruher Brauerei sowohl den harten Konkurrenzkampf des ausgehenden 19. Jahrhunderts, als auch die Wirtschaftskrisen nach den beiden Weltkriegen überstand. 1927 war Wolf die erste deutsche Brauerei, die eine Sudpfanne mit Gasheizung aufstellte.
Mit dem Eintritt von Alfred Wolf in das Unternehmen gründeten die Gebrüder 1962 eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) unter dem Namen Brauerei Max Wolf OHG.
Das Unternehmen behielt seinen Standort am Werderplatz bei; lediglich die Postanschrift wurde 1953 in Marienstraße 38 geändert. 1978 erreichte die Brauerei einen Bierausstoß von 15.000 hl. Im Jahr 1983 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH mit Michael Wolf als Geschäftsführer. Nach seinem Tod im Jahr 2000 übernahmen Jutta Wolf und Ulrich Schulz die Geschäftsführung. Letzterer lenkte die Geschicke der Brauerei bis 2005. Nach seinem Weggang führte Regine Wolf die Brauerei kurzzeitig weiter. Von Ende 2007 bis Mitte 2012 war Jörg Zwally Geschäftsführer. Die Brauerei Max Wolf GmbH war die letzte der einst über 30 traditionellen Privatbrauereien in Karlsruhe.
Unter anderem um die Investition für die dringend anstehende Modernisierung der Abfüllanlage einsparen zu können, kooperierte Wolf seit 2005 mit verschiedenen Brauereien. 2006 gab die Brauerei Wolf zudem die Getränkebelieferung für Das Fest an Hoepfner ab.
Das Jahr 2009 markierte das Ende der alten Brauerei Wolf an ihrem angestammten Standort in der Karlsruher Südstadt. Die alte Braustätte in der Marienstraße wurde abgerissen, um einem Neubau mit Eigentumswohnungen zu weichen. Erhalten blieb dagegen das unter Denkmalschutz stehende Wirtshaus Wolfbräu am Werderplatz, welches der Hauptausschank der Brauerei war. Während Zentrallager und Brauereiverwaltung in Eggenstein ihren Sitz genommen hatten, wurde das Wolf Bier bei der Heidelberger Brauerei und bei der Brauerei Ladenburger in Neuler gebraut. Nach einem neuen Standort im Stadtgebiet wurde gesucht, denn das Wolfbräu sollte auch in Zukunft ein „Karlsruher Bier“ bleiben.
Ende 2010 wurde bekannt, dass Verhandlungen über eine Immobilie auf dem Gelände der Molkerei-Zentrale abgeschlossen wurden, welche die Brauerei nach einem Umbau aufnehmen sollte. Im Mai 2012 hatten sich diese Pläne zerschlagen, aus Kostengründen wurde auf einen Sitz in Karlsruhe verzichtet und es wurde die Entscheidung getroffen, auch das Lager in Eggenstein-Leopoldshafen zu schließen. Auch die Überlegungen, Wolf Bräu zu einer Genossenschaft zu machen, wurden verworfen. Der Eintrag in das Handelsregister wurde 2016 gelöscht. Seitdem existiert Wolfbräu nur noch als Marke der Heidelberger Brauerei und als Wirtshaus Wolfbräu, welches von der Heidelberger Brauerei beliefert wird.
Bilder
an der Marienstraße vor dem Abriss der Brauereigebäude
Adresse
- Wolf Brauerei eine Marke der Heidelberger Brauerei
- Heidelberger Brauerei GmbH
- Kurpfalzring 112
- 69123 Heidelberg
- Telefon: +49 6221 90140
- Telefax: +49 6221 901455
- E-Mail: info(at)heidelberger-brauerei.de
Quellen
- Heinz Schmitt, Ernst Otto Bräunche (Hrsg): Hopfen und Malz – Die Geschichte des Brauwesens in Karlsruhe. Karlsruhe 1998, Band 19 der Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Badenia Verlag, ISBN: 3-7617-0323-6
- Wegweiser für die Großherzogliche Residenzstadt Karlsruhe, heute „Adressbuch der Stadt Karlsruhe“, Ausgaben ab 1818, Verlag G. Braun – verfügbar im Lesesaal der Badischen Landesbibliothek
- Historisches Brauereiverzeichnis Deutschland. Herausgeber: IBV – Internationaler Brauereikultur-Verband e.V., Ausgabe 2005.
- Brauwesen-Historisch – Das große historische Brauereiverzeichnis : www.brauwesen-historisch.de/Uebersicht.html
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz „Wolf Brauerei eine Marke der Heidelberger Brauerei“
- Ursprüngliche Brauerei: Die Domain wolfbraeu.de wird nicht mehr genutzt, es gibt aber Kopien der Webpräsenz im Internet-Archiv Archive.org
- Das Stadtlexikon Karlsruhe des Stadtarchivs zum Thema „Brauerei Wolf“