Angelika Förster

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Angelika Förster beim Sportlerball 2016 mit Martin Wacker

Dr. Angelika Förster (* 5. Dezember 1955 in Karlsruhe, † 17. März 2020) zählte in ihrer aktiven Zeit zu den erfolgreichsten Karate-Kämpferinnen in der Welt und war anschließend als Trainerin des Budo-Clubs Karlsruhe sehr erfolgreich.

Allgemein

Angelika Förster kämpfte als Karateka für den Budo-Club Karlsruhe, während sie in ihrer Heimatstadt Karlsruhe Physik und Sportwissenschaft (mit Schwerpunkt Sportpsychologie), sowie Pädagogik und Philosophie bei Prof. Dr. h.c. mult. Hans Lenk [1] studierte. Sie vertiefte ihr Studium an der Sophia University Tokyo mit vergleichender Soziologie und fernöstlicher Philosophie. In ihrer sportlich aktiven Zeit zählte sie weltweit zu den Top-5 Karate-Kämpferinnen. Nach zehn Jahren in der Nationalmannschaft blieb sie dem Karate-Sport und dem Budo-Club Karlsruhe noch einige Jahre als Trainerin verbunden und war eine der erfolgreichsten weiblichen Coaches im Kampfsport (siehe Erfolge).

1990 promovierte sie an der Universität Karlsruhe (heute: KIT) mit einer empirischen sportpsychologischen Arbeit über Psychoregulation und mentales Training im Leistungssport.[2] Auf Initiative ihres Doktorvaters Prof. Dr. Hans Steiner betreute sie während ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit Kaderathleten und Teams aus 13 verschiedenen Sportverbänden und Leistungszentren des DOSB und war in der psychologischen Trainerausbildung tätig, u. a. von Eishockey-Bundesliga-Trainern. Darüber hinaus war sie als Dozentin für Unternehmen und Berufsverbände gefragt und in der Endphase ihrer Promotion begann sie als Personalmanagerin bei der Mercedes-Benz AG.

Anschließend setzte sie ihre Karriere in der Wirtschaft erfolgreich fort. Dabei interessierte sie, wie Ansätze aus dem Hochleistungsbereich in die betriebliche Praxis übertragen werden können.

Für Karlsruhe engagierte sie sich im Organisations-Komitee der World Games Karlsruhe 1989 und leitete eine der zentralen Matinee-Veranstaltungen mit Spitzenvertretern aus Wissenschaft (Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wildor Hollmann, Prof. Dr. Hermann Rieder), DOSB und Fürst Albert von Monaco.

Von 1997 bis 1998 war sie als erste Geschäftsführerin am Aufbau des CyberForum Karlsruhe e.V. beteiligt und erreichte die Bewilligung für das erste Förderprojekt „Campus“ zur Betreuung von Start-up Gründungen aus fünf Universitäten.

Wirken

Erfolge als Sportlerin (Einzel)

Frau Dr. Förster lernte Karate (Shotokan) im traditionellen Sinn und wurde sowohl für Kampf (Kumite) als auch für Form (Kata) für internationale Wettkämpfe nominiert. Ihre stärkere Disziplin war der Kampf - sie war die erste deutsche Kämpferin, die in der Disziplin Kampf sowohl national als auch international erfolgreich war bzw. den Durchbruch erreichte. So war sie die erste deutsche Kämpferin, die auf Weltebene Titel gewann (World Games 1985).

  • Mitglied der Deutschen Karate-Nationalmannschaft von 1978-1987 im Deutschen Karate Verband (DKV, Mitglied des DOSB)
  • 8 Deutsche Meistertitel
  • Erste (deutsche) DKV-Meisterin im Kampf 1979 (die Disziplin Kampf wurde erstmals für Damen durchgeführt)
  • 3 Deutsche Hochschulmeister-Titel für das KIT von 1979-1985
  • 2. Dan (Meistergrad, Schwarzgurt) 1981, Honbu Dojo der Japan Karate Association Tokyo, Ausbildung bei führenden Grossmeistern. Weitere Ausbildungen in Martial Arts in China, Hongkong, New York
  • 5. Platz Weltmeisterschaft Kairo 1983
  • 1. Platz Europameisterin Dublin 1984
  • 2. Platz Europameisterschaft Madrid 1985
  • 3. Platz World-Games London 1985 (erste deutsche Medailliengewinnerin im Kumite)
  • 3. Platz Europameisterschaft Santander 1987
  • 3. Dan 1987
  • Zahlreiche Team-Erfolge und Auszeichnungen (u.a. 5. Platz WM Sydney 1986).

Erfolge als Trainerin

Frau Dr. Förster formte von 1978 - 1994 quasi aus dem Stand heraus die Karate-Abteilung des Budo-Club Karlsruhe zum erfolgreichsten deutschen Karate-Verein. Von 1989 - 94 war sie national und international die erfolgreichste Trainerin von Männern mit gleichzeitig 3-5 Athleten im National-(A)-Kader des DKV und Nominierungen von gleich 2-3 Kämpfern aus einem Heimatverein für Europa- und Weltmeisterschaften sowie einem erfolgreichen Bundesliga-Team Männer (u.a. EM Titograd, WM Kota-Kinabalu 1994, World Games Karlsruhe 1989).

  • 2 Weltmeister (Konstantin Sariyannis 1993, Hamid Khatibi 1993)
  • 1 Vize-Weltmeister (Saryiannis 1994)
  • 3 Europameister (Sariyannis 1989, 1993; Khatibi 1989)
  • 9 Deutsche Meistertitel im Freikampf Einzel 1988-1993 (Sariyannis, Khatibi, Holger Krein, Heinrich Knebel)
  • Deutscher Mannschaftsmeister Karate-Bundesliga 1990 (Männer)
  • Zwei Bronze-Medaillen World-Games Karlsruhe 1989 (Konstantin Sariyannis, Delia Schneider)
  • Captain der Karate-Nationalmannschaft Damen (WM Vorbereitung Japan/China 1986)
  • Head Coach Karate Budo Club Karlsruhe 1979-1992; 1994.

Sie engagierte sich vielfach ehrenamtlich - als Bundeslehrwart im Vorstand des DKV, als Landes-Frauenwartin im KVBW, in der IG Leistungssport der Stadt Karlsruhe und lehrte Selbstverteidigung für Frauen.

Schriften

  • Psychoregulation und mentales Training im Leistungssport: Entwicklung und Evaluierung eines psychologischen Trainingsprogramms, Karlsruhe 1990 (Dissertation)

Ehrungen

Weblinks


Fußnoten

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Prof. Hans Lenk“
  2. Literatur von und über Angelika Förster im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Siehe auch Guter Artikel, Editierhilfe und Handbuch