Thomas Adam

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Thomas Adam im April 2011

Thomas Adam (* 20. Juni 1967 in Karlsruhe) ist ein deutscher Politikwissenschaftler, Soziologe und Autor, Leiter der Abteilung Kultur der Stadt Bruchsal und (bis 2019) des Städtischen Museums im Bruchsaler Schloss. Sein historisches Interesse gilt insbesondere der Regional-, Sozial-, Umwelt- und Naturschutzgeschichte. Der Politikwissenschaftler und Soziologe ist Autor mehrerer Bücher und Aufsätze zu Themen der Region: unter anderem über das Albtal, den Kraichgau, über Bruchsal, Gondelsheim und Stettfeld.

Leben und Wirken

Der gebürtige Karlsruher Thomas Adam wuchs in Untergrombach auf und besuchte die Michaelsbergschule. Nach der Mittleren Reife an der Albert-Schweitzer-Realschule erlangte Adam, dessen Lieblingsfächer in der Schule Deutsch und Geschichte waren, die Hochschulreife an der Käthe-Kollwitz-Schule. Sein Studium der Politikwissenschaft und Soziologie in Heidelberg schloss er mit dem Magister ab.

Thomas Adam arbeitet seitdem in Bruchsal und ist inzwischen Leiter der Abteilung Kultur im Hauptamt der Stadt. In seiner Zuständigkeit für das Städtische Museum Bruchsal war er 2016 maßgeblich beteiligt an der Sicherung und Neuausgestaltung des historischen Schuhmacherhauses in der Bruchsaler Klosterstraße. Durch seine berufliche Zuständigkeit gehört Adam der Kommission für Stadtgeschichte der Stadt Bruchsal und (seit 2015) der Bruchsaler Koordinierungsgruppe für die Verlegung von Stolpersteinen des Künstlers Günter Demnig an. Adam ist in zahlreichen Vereinen ehrenamtlich tätig und fungiert (Stand 2025) als Vorsitzender des Vereins für Umwelt- und Naturschutz Untergrombach e.V., als stellvertretender Vorsitzender und Schriftleiter des Heimatvereins Kraichgau, als Geschäftsführer des Fördervereins Deutsches Musikautomaten-Museum und als Beisitzer des Heimatvereins Untergrombach.

Publikationen

  • „In den Dörfern gehen die Lichter an, Geschichte der Stromversorgung in Untergrombach und im Bruchsaler Raum“, Heimatverein Untergrombach e.V. 1999
  • zusammen mit Konrad Dussel und Peter Knötzele: „Stettfeld. 2000 Jahre Geschichte“, herausgegeben von der Gemeinde Ubstadt-Weiher; verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2003, ISBN: 978-3-89735-238-4
  • „Das Albtal – Natur und Kultur vom Schwarzwald bis zum Rhein“, herausgegeben von der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Ubstadt-Weiher: Verlag Regionalkultur, 2005. ISBN: 3-89735-279-6
  • „Kleine Geschichte der Stadt Bruchsal“ (Reihe „Regionalgeschichte – fundiert und kompakt“), G. Braun, Karlsruhe 2006, ISBN: 3-7650-8339-9
  • „Streifzüge zwischen Karlsruhe und Heidelberg“, G. Braun, Karlsruhe 2009, ISBN: 978-3-7650-8375-4
  • „Der Kraichgau. Eine kleine Geschichte“. Karlsruhe 2017 ISBN: 978-3-7650-8433-1
  • „Strom für das Grombachtal, Grombacher Geschichte Band 1“, Verlag Regionalkultur Ubstadt-Weiher 2021 ISBN: 978-3-95505-252-2
  • Joß Fritz – das verborgene Feuer der Revolution. Bundschuhbewegung und Bauernkrieg am Oberrhein im frühen 16. Jahrhundert“. 4., aktualisierte, umfassend überarbeitete und ergänzte Auflage. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2025 (Reihe „Bausteine zur Geschichte der Stadt Bruchsal und ihres Umlands“, Band 4, herausgegeben von Konrad Dussel und Jürgen Treffeisen im Auftrag der Kommission für Stadtgeschichte der Stadt Bruchsal), ISBN: 978-3-95505-532-5

als Herausgeber:

  • Gondelsheim: 750 Jahre Geschichte im Saalbachtal“, ISBN: 978-389735-440-1
  • (mit Peter Blickle): „Bundschuh. Untergrombach 1502, das unruhige Reich und die Revolutionierbarkeit Europas“, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2004, ISBN: 978-3-515-07761-3
  • (mit Volker Rödel und Hans Ammerich): „Säkularisation am Oberrhein“ (Oberrheinische Studien; Bd. 23), Thorbecke, Stuttgart 2004, ISBN: 978-3-7995-7823-3

Aufsätze (Auswahl)

  • einleitende Bemerkungen zu „Wenn man ringsum den Kanonendonner hört...“ – Tagebuch eines badischen Soldaten 1914, in: Badische Heimat 69 (1989) Seiten 93 – 102[1][2]
  • Der Bauernkrieg 1525 in den bruhrainischen Ämtern Grombach, Bruchsal und umliegenden Gegenden, in: Hierzuland, Jg. 4 (1989), H. 8, S. 8-21
  • „Das ungeheuerste Opfer der Gegenwart für die Zukunft“. Eisenbahnbau und Eisenbahnfahrten Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Hierzuland, Jg. 6 (1991), H. 12, S. 48-59
  • Die Elementarbegriffe von Zeit und Raum sind schwankend geworden. Anderthalb Jahrhunderte badischer Eisenbahnbau. Soziologische Betrachtungen zu einer umwälzenden Entwicklung, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, Jg. 73 (1993), S. 197-222
  • Zu neuen Kriterien der Menschheitsgeschichte. Zwei unveröffentlichte Manuskripte des Heidelberger Studenten und badischen Staatsmannes Ferdinand von Dusch aus den Jahren 1843/45, in: Historische Mitteilungen 7 (1994), Heft 1, S. 120-139
  • Vom Nutzen des „ohnentbehrlichen Weydenholzes“, in: Jahrbuch Landkreis Karlsruhe, Jg. 4 (1994), S. 179-195
  • Naturschutz - wie begründen, wie argumentieren?, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, Jg. 75 (1995), Heft 1, S. 93-106
  • Ästhetik und Ertrag, oder: der „gedoppelte Endzweck“ von Baumpflanzungen. Historische Aspekte der Umgestaltung von Kulturlandschaften im 18. und 19. Jahrhundert mit Beispielen aus der Region Nordbaden, in: Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie, Jg. 45 (1997), S. 85-97
  • Parallele Wege. Geschichtsvereine und Naturschutzbewegung in Deutschland, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, Jg. 48 (1997) 7-8, S. 413-428
  • Rettung der Geschichte. Bewahrung der Natur. Ursprung und Entwicklung der Historischen Vereine und des Umweltschutzes in Deutschland von 1770 bis zur Gegenwart, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte, Jg. 133 (1997), S. 239 – 277. ONLINE: http://periodika.digitale-sammlungen.de/bdlg/Blatt_bsb00000337,00000.html
  • Die Verteidigung des Vertrauten. Zur Geschichte der Natur- und Umweltschutzbewegung in Deutschland seit Ende des 19. Jahrhunderts, in: Zeitschrift für Politik, N. F. Jg. 45, Nr. 1 (1998), S. 20-48
  • An den Quellen der Ortsgeschichte. Gemeindearchive und regionalhistorische Arbeit, in: Hierzuland, Jg. 13 (1998), H. 26, S. 6-10
  • „Viel tausend gulden lägeten am selbigen orth“. Schatzgräberei und Geisterbeschwörung in Südwestdeutschland vom 16. bis 19. Jahrhundert, in: Historische Anthropologie, Jg. 9 (2001), S. 358-383. Online: https://www.vr-elibrary.de/doi/pdf/10.7788/ha.2001.9.3.358
  • Das Entstehen der Streuobstwiesen in Südwestdeutschland, in: Naturschutz und Landschaftspflege Baden-Württemberg, Heft 73 (1999), S. 21-37 sowie in veränderter Form in: Zeitschrift für Agrargeschichte und Agrarsoziologie, Jg. 50 (2002), S. 55-69
  • Dorf und Landesherrschaft. Weingarten zwischen Kurpfalz und Baden 1800-1830, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, Jg. 83 (2003), Heft 2, S. 227-243. Online: https://regionalia.blb-karlsruhe.de/frontdoor/deliver/index/docId/21766/file/BLB_Adam_Weingarten_Kurpfalz_Baden.pdf
  • „Man soll die Landesherren so, wie die Väter ehren...“ Fürstbischöfe und Untertanen im Hochstift Speyer am Vorabend der Säkularisation (1720 - 1803), in: Kirchengut in Fürstenhand, 1803: Säkularisation in Baden und Württemberg, Revolution von oben [Begleitband zur Ausstellung „Kirchengut in Fürstenhand. 1803: Säkularisation in Baden und Württemberg. Revolution von Oben“, vom 22. März - 7. September 2003 im Schloss Bruchsal], verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2003, 47-52
  • Stadt im Umbruch. Bruchsal wird badisch. Charakteristik einer verkannten Ära (1802 - 1812), in: Kirchengut in Fürstenhand, 1803: Säkularisation in Baden und Württemberg, Revolution von oben [Begleitband zur Ausstellung „Kirchengut in Fürstenhand. 1803: Säkularisation in Baden und Württemberg. Revolution von Oben“, vom 22. März - 7. September 2003 im Schloss Bruchsal], verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2003, S. 62-65
  • „Keiner dürfte wohl eine Veränderung wünschen ...“ Säkularisation und Besitzstandswahrung im ehemaligen Hochstift Speyer, in: Säkularisation am Oberrhein (Oberrheinische Studien, Bd. 23), Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2004, S. 221-248. ONLINE: https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/oberrheinische_studien23/0241/image,info
  • Vom armen Tal zum beliebten Ausflugsziel. Siedlung, Wirtschaft und Alltagskultur entlang der Alb, in: Das Albtal. Natur und Kultur vom Schwarzwald bis zum Rhein (Fachdienst Naturschutz. Naturschutz – Spectrum, Themen, Bd. 95), verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2005, S. 33-43
  • 850 Jahre Hambrücken. Schlaglichter aus der Geschichte einer Gemeinde im Oberrheintal, in: Hierzuland, Jg. 27 (2012), H. 45, S. 4-12
  • Bits, Bytes und Bollenhut. Was bedeutet Heimat im 21. Jahrhundert?, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, Jg. 96 (2016), Heft 2, S. 302-307
  • Das historische Schuhmacherhaus in der Bruchsaler Klosterstraße. Eine Rettungsaktion und Sanierung von besonderer Art, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, Jg. 97 (2017), Heft 3, S. 426-435
  • Bruchsal ohne Schloss – „ein Organismus ohne Herz“? Die Debatte um den Wiederaufbau der Barockresidenz (1945-1975) im Spiegel der Lokalpresse, in: Schloss Bruchsal. Die Beletage - barocke Pracht neu entfaltet. Nünnerich-Asmus-Verlag, Oppenheim 2018, S. 268-279
  • 1250 Jahre Kraichgau. Schwierige Grenzziehungen in einer kleinteiligen Landschaft, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, Jg. 99 (2019), Heft 3, S. 200-205
  • 1250 Jahre Kraichgau. Gedanken zum Jahrestag einer Landschaft, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Jg. 26 (2020), S. 12-21
  • Geschichte - das sind Menschen, nicht Jahreszahlen. Festansprache zum Ortsjubiläum „1250 Jahre Heidelsheim“, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Jg. 26 (2020), S. 257-264
  • Zwei Jahrhunderte Bergbau auf Eisenerz in Obergrombach. Wirtschaftspolitik und Nutzungskonflikte in ländlicher Umwelt (1736-1937), in: Bausteine zur Geschichte der Stadt Bruchsal und ihres Umlands, Bd. 1. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2021, S. 36-83
  • Der Wald im Kraichgau. Nutzungen und Konflikte in der Frühneuzeit aus Sicht der Umweltgeschichte, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Jg. 169 (2021), S. 277-314
  • Neue Wege. Vom Wandel der Kraichgauer Landschaft und Landwirtschaft durch die Flurbereinigungen des 19. Jahrhunderts, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Jg. 27 (2022), S. 71-116
  • Eine Schlossrenovierung mit Folgen. Die Kunst des Neobarock in Bruchsal, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, Jg. 102 (2022), Heft 2, S. 236-246
  • „Umb so einer Handvoll Bauern willen“. Gondelsheim 1612 – 1848. Ein Untertanenkonflikt und das Kräftespiel herrschaftlicher Interessen, in: Zwischen Bauernkrieg und Französischer Revolution. Untertanenkonflikte am Oberrhein (Oberrheinische Studien), Jg. 2022, S. 141-171
  • Umweltgeschichte im Kraichgau zwischen Frühneuzeit und Moderne. Mosaiksteine zu einem weiten Forschungsfeld, in: Hierzuland, Jg. 38 (2023), H. 56, S. 4-13
  • Wie die Dörfer wuchsen. Wurzeln und Triebkräfte des Freiflächenverbrauchs vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart: Kraichgau und nördliche Oberrheinebene als Beispiele, in: Hierzuland, Jg. 39 (2024), H. 57, S. 2-14
  • mit Jürgen Oppermann: Ein Ort für träumerische Wehmut? Der Dichter Joseph Victor von Scheffel und das Kloster Maulbronn, in: Kraichgau. Beiträge zur Landschafts- und Heimatforschung, Jg. 28 (2024), S. 215-230
  • Drei Gründungen und ein Neuanfang. Volkshochschulen in Bruchsal seit 1919, in: Bausteine zur Geschichte der Stadt Bruchsal und ihres Umlands, Bd. 3. verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2024, S. 86-117
  • Nach 1525. Über die Folgen des Bauernkrieges, in: Badische Heimat. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz, Jg. 105 (2025), Heft 1, S. 79-85

Ehrungen

  • Jugendpreis des Landespreises für Heimatforschung Baden-Württemberg (1993)
  • Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg (2015)[3]
  • Rainer-Blickle-Preis der Bruchsaler Bildungsstiftung (2022)[4]

Adresse

Thomas Adam
Hauptamt, Abteilung III (Kultur und Veranstaltungen)
Kaiserstraße 66
76646 Bruchsal
Telefon: (0 72 51) 79-380
E-Mail: Thomas.Adam(at)Bruchsal.de

Weblinks

Fußnoten

  1. „Wenn man ringsum den Kanonendonner hört...“
  2. Badische Heinat 1989 auf Regionalia open der BLB
  3. Klaus Geggus: Thomas Adam mit der Heimatmedaille ausgezeichnet. Für vielseitige Verdienste um die Heimatpflege, in: Weingartener Heimatblätter, Jg. 33 (2016), S. 33
  4. Rainer Blickle Preis für Thomas Adam