Zum Guten Hirten Bühl

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Außenansicht

Im zu Bühl gehörenden Gewann Sand befindet sich die Kapelle Zum Guten Hirten. Sie wird vom Evangelischen Pfarramt Bühlertal betreut.

An jedem Sonntag findet ein evangelischer Gottesdienst in der Kapelle statt, außerdem an Heiligabend, Silvester und Karfreitag. Beginn ist jeweils um 11 Uhr.

Beschreibung

Auf einem zwölfeckigen Grundriss ist der Korpus des Gebäudes aus Holz errichtet, ein hohes Schieferdach soll an ein Zelt erinnern. Im Innern ist Platz für 100 Besucher, es kann bei Bedarf auf 150 Plätze erweitert werden.

Die Altarwand besteht aus einem Holzmosaik, dessen symbolische Bedeutung bewusst vielfältig interpretierbar gedacht ist. Das Bronze-Kreuz auf dem Altar ist eine Anlehnung an Johannes 3,16: Jesus wird nicht als schwer Leidender mit Dornenkrone dargestellt, sondern mit Königsreif und zum Segen ausgebreiteten Armen. Geschaffen wurde es vom Emil Jo Homolka aus Königsfeld, der auch das Altarkreuz schuf.

Die vom Ulmer Wilhelm Luib geschaffenen Fenster sind an den Lobpreispsalm 104 und andere Bibelstellen angelehnt. Auf der linken Seite durchzieht ein Regenbogen die drei zur Gestaltung gehörenden Fenster, die Makrokosmos, Mikrokosmos und den Lebensbaum vor einem österlichen Kreuz darstellt. Das in Gelbtönen gehaltene rechte Fenster stellt Jesus als den Guten Hirten dar.

Die Orgel, erbaut von Georges Heintz aus Schiltach, hat zwei Manuale und Pedale, dazu 7 Register und drei Koppeln

Vor dem Gebäude steht ein Betonpfeiler, an dem eine Stahlglocke hängt. Sie schlägt in einem A‘ – Ton und hat eine Inschrift, die lautet „Eine feste Burg ist unser Gott“

Geschichte

Ursprünglich sollte 1961 eine evangelische Kapelle im Plättig erbaut werden, dieses Vorhaben scheiterte jedoch am Einspruch der Straßenbauverwaltung. Zwei Jahre später fiel die Entscheidung eines Baus im Sand. Die Bedingung war, dass sich der Bau in das bewaldete Gesamtgefüge einordnen müsse. Mehrere Entwürfe wurden abgelehnt, erst der vierte entspach den Vorstellungen der Bauherren. Dieter Quast aus Heidelberg entwarf die Kapelle auf Basis eines nie umgesetzten Kirchen-Entwurfes von Otto Bartning

Im Oktober 1964 begannen die Bauarbeiten. Die Einweihung erfolgte am Palmsonntag, des Jahres 1965, am 11. April. Die Gestaltung wurde erst in den Folgejahren schrittweise und von Spenden finanziert vollendet: 1966 wurde die Glocke angebracht, im Jahr darauf die Buntglasfenster, die 1969 vervollständigt wurden. Eine Orgel hat die Kapelle seit 1973. Ein Vorbau im Eingangsbereich wurde später hinzugefügt.

Literatur

Ulrich Coenen: Dieter Quast und der protestantische Sakralbau der 1960er Jahre in der Kirchengemeinde Bühl – Anmerkungen zu den Kirchen in Steinbach, Neusatz, Sand und Bühl. In: Bühler Jahrbuch 2018, hrsg. vom Stadtgeschichtlichen Institut der Stadt Bühl (Redaktionsleitung Dr. Marco Müller), S. 97 bis 122.

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Bus-Signet.png  nächste Bushaltestelle: Sand Kapelle