Straßenbahnstrecke Kaiserstraße

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Die Straßenbahnstrecke durch die Kaiserstraße war zwischen 1877 und dem 11. Dezember 2021 die wichtigste und am stärksten frequentierteste Straßenbahnstrecke in Karlsruhe.

Die Eröffnung der U-Strab führte zu einer Stilllegung des zentralen Teils der Strecke. Straßenbahnverkehr findet auf der Kaiserstraße seitdem nur noch zwischen Durlacher Tor und Kronenplatz sowie zwischen Europaplatz und Mühlburger Tor statt.

Verlauf

Die Strecke beginnt an der Haltestelle Durlacher Tor, wo die Straßenbahnstrecken aus der Durlacher Allee, der Haid-und-Neu-Straße und der Kapellenstraße zusammentreffen. Sie verläuft in der östlichen Kaiserstraße bis zum Beginn der Fußgängerzone auf eigenem Gleiskörper. Im Zuge der Kombilösung wurde der ehemals über Marktplatz zum Europaplatz führende Teil der Stecke stillgelegt. Die Bahnen können von hier aus lediglich über die Haltestelle Kronenplatz in die Fritz-Erler-Straße abbiegen. Ab Europaplatz dient die Strecke zur Fortführung der Bahnen aus der Karlstraße. Hinter dem Europaplatz endet die Fußgängerzone. Die Strecke folgt auf dem Fahrbahnbelag der Kaiserstraße bis zum Kaiserplatz, welcher umrundet wird und eine Wendemöglichkeit in beide Richtungen bietet.

Linien

  •  2  Zwischen Europaplatz und Mühlburger Tor
  •  3  Zwischen Durlacher Tor und Kronenplatz und zwischen Europaplatz und Mühlburger Tor
  •  4  Zwischen Europaplatz und Mühlburger Tor
  •  S12  Zwischen Europaplatz und Mühlburger Tor

Geschichte

Auf der Strecke wurde am 21. Januar 1877 eine Pferdebahn eingerichtet. Ab 1883 verkehrten hier auch Dampfstraßenbahnen. Im Jahr 1900 wurde die elektrische Straßenbahn eingeführt und im Rahmen des Karlsruher Modells später durch Stadtbahnen erweitert. Bei der Elektrifizierung der Straßenbahn wurde in der Innenstadt anfangs auf Oberleitungen verzichtet, weshalb in der Kaiserstraße Wagen mit Akkumulatoren eingesetzt wurden. Drei Jahre später wurden auch in der Kaiserstraße Oberleitungen installiert, sodass nun alle elektronischen Straßenbahnwagen durch die Kaiserstraße fahren konnten.

Durch Erweiterungen des Straßenbahnnetzes, später auch durch das Stadtbahnnetz, hat die Bahndichte auf der Kaiserstraße ständig zugenommen, was das Überqueren der Kaiserstraße erschwerte. Bereits Anfang der 1970er-Jahre gab es deshalb Pläne für einen Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße. Ein 1996 vom Gemeinderat beschlossener Entlastungstunnel, der parallel zur oberirdischen Strecke betrieben werden sollte, wurde durch einen Bürgerentscheid abgelehnt. Am 22. September 2002 hat bei einem weiteren Bürgerentscheid eine knappe Mehrheit für die Kombilösung gestimmt, die neben einem Straßenbahntunnel (U-Strab) eine straßenbahnfreie Fußgängerzone sowie eine Straßenbahnstrecke durch die Kriegsstraße vorsah. Der Spatenstich für den Bau der Kombilösung war am 21. Januar 2010.

Nachdem im Verlauf des 11. Dezember 2021 die U-Strab eröffnet wurde, fuhren zunächst die Straßenbahnlinien der VBK durch diese. Zu Betriebsbeginn am 12. Dezember folgten die Stadtbahnlinien der AVG, womit die Kaiserstraße zwischen Kronenplatz und Europaplatz ohne regulären Straßenbahnverkehr war. Am Mittag dieses Tages führte der TSNV zum Abschied Sonderfahrten mit sechs älteren Fahrzeugtypen durch, welche nicht mehr für den Tunnel zugelassen werden konnten. Aufgrund der COVID-19-Pandemie war eine Mitfahrt wenigen Menschen aus dem Umfeld des TSNV und der Presse vorbehalten. Dennoch füllte sich bis zu einem abschließenden Straßenbahnkorso die Kaiserstraße mit vielen Menschen, die von der Straßenbahn in der Fußgängerzone Abschied nehmen wollten.

Bilder