Straßenbahn Südost
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Die Straßenbahn Südost ist eine zwischen 2011 und 2012 neu gebaute Straßenbahntrasse zwischen der Karlsruher Südstadt und der Oststadt. Sie erschließt damit das große Neubaugebiet der Südstadt im Bereich Südost.
Verlauf
Die Strecke hat folgenden Verlauf von Ost nach West betrachtet:
- Tullastraße
- Schlachthausstraße
- Otto-Dullenkopf-Park
- Überquerung des Kreisels an der Wolfartsweierer Straße
- Ludwig-Erhard-Allee auf dem Mittelstreifen
- Unterquerung der Landesbank Baden-Württemberg an der Kreuzung Ostendstraße/Henriette-Obermüller-Straße
- Henriette-Obermüller-Straße bis zur Philipp-Reis-Straße
- Philipp-Reis-Straße
Die Trasse mündet in die schon länger bestehende Strecke auf der Baumeisterstraße. Die Trasse bindet sowohl das neu geschaffene Wohngebiet südlich der Ludwig-Erhard-Allee, den City Park in der Südstadt, als auch das Gebiet des Kreativparks Alter Schlachthof an das Straßenbahnnetz an.
Entlang der Trasse gibt es die vier Haltestellen „Schloss Gottesaue/Hochschule für Musik“, „Wolfartsweierer Straße“, „Ostendstraße“ und „Philipp-Reis-Straße/die neue welle“. Die Haltestellen wurden von der Linie 6 im 10-Minuten-Takt bedient. Nach Inbetriebname der Kombilösung wird das Teilstück zwischen dem Kreativpark Alter Schlachthof und der Ludwig-Erhard-Allee im 10-Minuten-Takt von der Linie 5 bedient. Die Philipp-Reis-Straße wird nur noch von Einsatz- und Sonderfahrten angefahren.
Die vier neuen Haltestellen haben eine Länge von jeweils 75 Metern, verfügen über dynamische Fahrgastanzeiger und ermöglichen einen barrierefreien Zugang zu den Niederflurwagen.
Die Entstehung von Schall und Erschütterungen wird reduziert, weil die Gleise auf einer festen, betonierten Fahrbahn elastisch gelagert wurden. Die Fahrbahn ist weitgehend begrünt, was zu weiteren Schallreduktionen führt. In engen Gleisbögen werden die Schienenrillen darüber hinaus bewässert, um Quietschgeräusche zu vermeiden.
Geschichte
Der symbolische Spatenstich unter dem Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg fand am 3. März 2011 statt. Die Trasse wurde von Februar 2011 bis September 2012 errichtet, hat eine Länge von 2,2 km und kostete ungefähr 30 Mio. Euro, wobei etwa 20 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg übernommen wurden.
Die Eröffnungsfeier fand am 8. September 2012 an der Haltestelle Philipp-Reis-Straße statt. Um 11:15 Uhr begann die feierliche Eröffnung mit anschließender Segnung der Strecke durch die Dekane Otto Vogel und Hubert Streckert. Oberbürgermeister Heinz Fenrich erwähnte scherzhaft am Rande, dass sich sein Rathaus selbst um die Bestellung des hervorragenden Wetters gekümmert habe. In seiner Rede gab er zu, dass sich die Mitarbeiter im Rathaus auch irren könnten, weil Erste Bürgermeisterin Margret Mergen das Bauende vor Beginn der Bauarbeiten auf Ende 2012 geplant hatte und die Strecke nun vier Monate vorher in Betrieb genommen werden konnte. Die Strecke konnte an diesem Tag bis Betriebsschluss kostenlos getestet werden.
Am 11. Dezember 2021 wurde der zur Kombilösung gehörende Abzweig von der Ludwig-Erhard-Allee über die Kriegsstraße zum Karlstor in Betrieb genommen. Der Streckenabschnitt durch die Philipp-Reis-Straße dient seitdem als Betriebs- und Umleitungsstrecke.
Bilder
Die Anzeigetafel an der Haltestelle Philipp-Reis-Straße / die neue welle begrüßte die Gäste...
... und zeigte die ersten offiziellen Fahrmöglichkeiten mit der Line 6 an
Walter Casazza steuerte eine festlich geschmückte Niederflurbahn in Doppeltraktion mit Ehrengästen zur Haltestelle Philipp-Reis-Straße.
Das Polizeimusikkorps Karlsruhe umrahmte die Feier. Die Aufnahme entstand zu Beginn der offiziellen Feier.
Staatssekretärin des Landes Baden-Württemberg Gisela Splett war die erste Rednerin
Oberbürgermeister Heinz Fenrich vor dem Beginn seiner Rede ...
... und währenddessen. Im Hintergrund war ein großes Plakat der VBK an der Fassade des Hauses angebracht, in dem auch der Radiosender „die neue welle“ seinen Sitz hat.
Dekan Hubert Streckert liest aus der Bibel
Neubau der Strecke entlang der Tullastraße, auf der die Südoststrecke verlaufen wird
Blick auf die Bauarbeiten am „verschobenen Dreiviertel-Gleisviereck“ in die Richtung der Schlachthausstraße, die zukünftig von der Straßenbahntrasse verwendet werden wird
Ein westnordwestlicher Blick Richtung Durlacher Tor, der Straßenbahnbetrieb verläuft noch trotz der Bauarbeiten
An dieser Stelle der Schlachthausstraße wird die Trasse die Durlacher Allee Richtung Tullastraße queren
Die bereits vorgenommene Planierungen im Grünstreifen der Ludwig-Erhard-Allee in westnordwestliche Blickrichtung
Die Kreuzung der Allee mit der Henriette-Obermüller-Straße im Juli 2012
Blick auf den Bauabschnitt an der Landesbank Baden-Württemberg und entlang der Henriette-Obermüller-Straße
Rechtsschwenk der Trasse in westliche Richtung entlang der Philipp-Reis-Straße
Blick entlang der Philipp-Reis-Straße in Richtung Rüppurrer Straße
Die neue Straßenbahntrasse mündet an der Kreuzung zur Rüppurrer Straße in die bereits seit Jahrzehnten bestehende Trasse entlang der Baumeisterstraße, hier in westlicher Blickrichtung
Die bestehende Straßenbahnstrecke entlang der Baumeisterstraße in östlicher Blickrichtung