Otto Warth
Otto Warth (* 21. November 1845 in Limbach, Pfalz; † 5. November 1918 in Karlsruhe) war ein deutscher Architekt, Großherzoglicher Oberbaurat und Hochschullehrer. Warth lehrte in Karlsruhe als Professor an der Technischen Hochschule.
Leben und Wirken
Von 1863 bis ’67 studierte Warth Architektur an der Bauschule der Polytechnischen Schule in Karlsruhe. 1867 trat er ebenda in das Badische Militärbaubüro ein. Seit 1869 Assistent an der Polytechnischen Schule wirkte er dort von 1875 bis ’78 als Hilfslehrer und ab 1878 als Ordentlicher Professor. In den 1870er Jahren bereiste er Italien. Von 1891 bis 1902 war Prof. Dr. h.c. Warth außerordentliches Mitglied der Baudirektion. Nach deren Auflösung wurde er anschließend Bautechnischer Referent im Großherzoglichen Ministerium der Justiz, des Kultus und Unterrichts.
Prof. Warth nahm auch an Wettbewerben für bedeutende öffentliche Großprojekte teil, so unter anderem für die Hauptbahnhöfe von Frankfurt (1880) und Dresden (1892).
1891 wurde Prof. Dr. h.c. Warth zum Baurat, 1894 zum Oberbaurat und schließlich 1908 zum Geheimen Oberbaurat ernannt. 1911 wurde Prof. Warth emeritiert und zum Geheimen Rat ernannt.
Geheimrat Prof. Dr. h.c. Otto Warth starb kurz vor Vollendung des 73. Lebensjahres in Karlsruhe.
Werke
Bauten
- Mitarbeit am Malschbrunnen, 1872–’75
- Töchterschule Karlsruhe, 1878/’79
- Hans-Thoma-Schule, 1878–’80
- Kollegiengebäude Universität Straßburg 1878–’84
- Pharmakologisches Institut Universität Straßburg, 1883–’87
- Villa Brünner, 1886/’87
- Zoologisches Institut Universität Straßburg, 1889–’93
- Wohn- und Geschäftshaus Kaiserstraße 80, 1890–’91
- Villa Röder von Diersburg in Baden-Baden, 1894
- Medizinische Klinik Universität Straßburg, 1894–’98
- Wohn- und Geschäftshaus Löwenapotheke (Durlach), um 1895
- Elektrotechnisches Institut der Hochschule Karlsruhe, 1896/’97
- Gewerbeschule Durlach, 1899-1901
- Chemisches Laboratorium Technische Hochschule Karlsruhe, 1899–1904
- Landesgefängnis in Mannheim, 1905–’09
- Lehrerseminar in Heidelberg, 1905–’09
- Vorseminar in Lahr, 1909–’12
Einige seiner Bauten sind im Stadtführer Karlsruhe (1898) auf Seite 15 oben erwähnt, so das Schulhaus in der Markgrafenstraße und die Sachs’sche Hofapotheke.
Entwürfe
(Auswahl)
- Wettbewerbsentwurf für ein Realgymnasium in Mannheim, 1874
- Entwurf Höhere Töchterschule Karlsruhe, 1877
- Wettbewerbsentwurf für den Hauptbahnhof von Frankfurt am Main, 1880
- Wettbewerbsentwurf für den Reichstag zu Berlin, 1882
- Wettbewerbsentwurf Hauptbahnhof Dresden, 1892
Schriften
- Das Kollegien-Gebäude der Kaiser Wilhelms-Universität zu Strassburg, Kehl 1885
- Die Konstruktionen in Holz, 6. Auflage, Leipzig 1900 [Nachdruck 1982: ISBN: 3-88746-019-7]
- Die Konstruktionen in Stein, 7. Auflage, Leipzig 1903 [Nachdruck 1981: ISBN: 3-88746-013-8]
- Ländliche Schulhausbauten und verwandte Anlagen im Großherzogtum Baden, im Auftrag des Großherzoglichen Ministeriums des Kultus und Unterrichts, 4 Bände, Karlsruhe (Braun) 1911 – ’14
- Band 1 (1911) – enthält unter anderem Kapitel über Gochsheim (verfasst von Oberbauinspektor Dr. Fritz Hirsch) und Varnhalt
- Band 2 (1912) – darin Kapitel zu Zeutern (von Oberbauinspektor Dr. Hirsch) und Hagsfeld
- Band 3 (1913) – mit Kapiteln über Obergrombach, Badenweiler und Vimbuch
- Band 4 (1914)
Ehrungen
- Ehrendoktorwürde der Universität Straßburg (1878)
Literatur
- Kurzbiographie in „Denkmäler, Brunnen und Freiplastiken in Karlsruhe 1715-1945“ (Band 7 der Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs, Herausgeber Heinz Schmitt), 2. Auflage, Karlsruhe 1989. ISBN: 3761702647, dort mit weiteren Literaturhinweisen
Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Otto Warth“
- Otto Warth im Südwestdeutschen Archiv für Architektur und Ingenieurbau (SAAI)
- Die Webpräsenz Stille-Zeitzeugen.de zum Thema „Otto Warth“
- Publikationen von und über Otto Warth im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek