Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Die Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe war ein Karlsruher Unternehmen, das vor allem Dampflokomotiven herstellte.

Geschichte

Briefkopf mit Stahlstich von 1863

Das Unternehmen entstand 1852 aus der 1837 gegründeten Maschinenfabrik Keßler & Martiensen von Emil Keßler und Theodor Martiensen, die zu den ersten Lokomotivherstellern in Deutschland gehörte. Es handelte sich noch um eine Neugründung von Emil Keßler, der jedoch noch im gleichen Jahr nach Esslingen im Königreich Württemberg zog und dort blieb.

Die Gesellschaft wurde zwischen 1902 und 1904 von ihrem alten Standort am Ettlinger Tor in den in die Carl-Metz-Straße verlagert, um der schnell expandierenden Stadt Karlsruhe Platz für mehr Wohnraum zu bieten sowie dem Unternehmen eine größere Betriebsfläche zur Verfügung zu stellen.

Im Jahr 1929 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden und ging 1930 in den Konkurs.

Die Gedenktafel

Eine Tafel am Haus Carl-Metz-Straße 9 berichtet:

Im Jahre 1837 errichtete
Emil Kessler aus Baden
in der Beiertheimer Allee in Karlsruhe
die erste Locomotivfabrik in Süddeutschland.
Diese ist im Jahre 1852 auf die damals
neugegründete Maschinenbau-Gesellschaft
Karlsruhe A.G. übergegangen
Im Jahre 1904 wurde sie von der
Beiertheimer Allee hierher verlegt
und vergrössert.

In der Maschinenbaugesellschaft arbeiteten auch Carl Benz und Wilhelm Maybach.

Gebaut wurden insgesamt ungefähr 2.200 Maschinen, wobei neben den Staatsbahnmaschinen ab 1862 bereits auch Industrie- und Feldbahnlokomotiven das Werk in Karlsruhe verließen. Als letzte größere Serie wurden Lokomotiven der Baureihe G 12 nach preußischem Muster gebaut, dazu gehört auch die 58 311 der Ulmer Eisenbahnfreunde.

Lokomotive „Rhein“

Im Februar 1852 wurde die von der vorherigen Maschinenfabrik Keßler & Martiensen hergestellte Lokomotive „Rhein“ mittels Schiffstransport von Maxau nach Köln versandt. Aufgrund eines aufgezogenen Sturms rutschte die Lok vom eingesetzten Lastensegler und versank zwischen Germersheim und Lingenfeld im Rhein. Sie wurde in den Jahren 2012 und 2013 erneut geortet und soll möglicherweise geboren werden. Gelingt die Bergung, würde es sich um die älteste in Deutschland gefertigte und erhaltene Lokomotive handeln.

Literatur

  • Werner Willhaus: Lokomotivbau in Karlsruhe: die Geschichte der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe und ihrer Vorgänger. EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN: 3-88255-837-7[1]

Weblinks

Fußnoten