Karl Meister
Dr. Karl Meister (* 9. März 1877 in Einsiedeln, Schweiz; † 13. März 1951 in Bruchsal) war ein Jurist und Politiker.
Leben und Wirken
Meister wurde 1877 in Einsiedeln (Schweiz) geboren. Seine Schulzeit verbrachte er in Freiburg, wo er auch Jura studierte. 1913 wurde der zu diesem Zeitpunkt im badischen Justizvollzugsdienst angestellte Meister zum Oberbürgermeister von Bruchsal ernannt. Eine Wahl vom 14. Januar 1914 bestätigte den als ZENTRUMspolitiker im Amt. Demokratische Wahlen 1922 und 1929 verlängerten seine Amtszeit. In seiner Amtszeit wurde die elektrische Straßenbeleuchtung in Bruchsal eingeführt, der städtische Gutshof erstellt und die „historischen Schlosskonzerte“ erstmals gegeben. Ebenso wurde in seiner Amtszeit die zentrale Wasserversorgung für Bruchsal ab 1914 bis 1920 begonnen und vollendet.
Während des Ersten Weltkriegs beauftragte Dr. Meister im Mai 1915 den Bruchsaler Geschichtslehrer Dr. Josef Münch die Kriegsereignisse, soweit sie Bruchsal betreffen, in einem Buch zusammenzustellen. Die reichsweiten Unruhen zu Ende des Krieges besänftigte Meister für Bruchsal, indem er die Zusammenarbeit mit den Sozialdemokraten suchte und den sich bildenden Bruchsaler Soldatenrat auf diese Weise zur friedlichen Machtteilung mit der Stadtverwaltung brachte.
1921 heiratete Meister Anna-Maria von Hartwig. Im Juli 1933 wurde Meister auf Betreiben der Nationalsozialisten entlassen.
Er war in der nachfolgenden Zeit Leiter der Rechtsabteilung des Deutschen Caritasverbandes und Präsident der katholischen Kirchensteuerverwaltung. 1945 wurde er gebeten, erneut das Amt des Bruchsaler Oberbürgermeisters zu übernehmen, er lehnte dies unter Hinweis auf sein Alter jedoch ab. Sechs Jahre später starb er im Alter von 74 Jahren.
Schriften
- Das Beamtenrecht der Erzdiözese Freiburg, 1904
Ehrungen
Die Dr.-Karl-Meister-Straße in der Bruchsaler Innenstadt ist nach ihm benannt.
Vorgänger Karl Stritt |
Oberbürgermeister von Bruchsal 1914 – 1933 |
Nachfolger Prof. Franz Bläsi, CDU |