Entenkoy

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Mitte des Entenkoys von Nordost über Südost nach Südwest im März 2013
Die gleiche Szene im trockenen Sommer 2018
Infotafel
Entenkoy im Stadtplan 1965

Der Entenkoy war eine Entenfanganlage im Elfmorgenbruch.

Geschichte

Zustand 2013: Verlandeter Fangarm mit überdecktem Graben am Ende
Zerbrochene Abdeckung des Grabens
Überdeckter Graben

Schon im 16. Jahrhundert diente ein Teil des heutigen Elfmorgenbruchs dem gezielten Entenfang. Markgraf Ernst Friedrich von Baden-Durlach hatte den sogenannten Entenkoy in den 1580er Jahren von seinem Vater Karl II. von Baden-Durlach übernommen. Durlach stellte elf Morgen Wiesenland zur Verfügung. Markgraf Friedrich VI. von Baden-Durlach ließ die alte Anlage 1665 von Rintheimer Bürgern in Fronarbeit völlig neu herrichten und stellte einen holländischen Entenfänger ein. Der quadra­ti­schen See war etwa 100 mal 100 Meter groß und hatte drei lange gekrümmte Fangarme, in die die Enten getrieben wurden.

Erst 1867 wurde der Entenfang eingestellt und das Koyhaus auf Abbruch versteigert. Nach diesem Entenkoy wurde auch der Koyweg, die südöstliche Verlängerung der Forststraße und eine der Zufahrten zum Kleingartengelände, benannt.

Entenkoy heute

Besonders im Frühjahr zeichnet sich das Areal des ehemaligen Entenkoys durch das nur dort wachsende hellgrüne Sumpfgras deutlich ab. Weiterhin füllt sich das auch heute noch vertiefte Gelände nach Niederschlägen mit Wasser. Bis mindestens 1965 war das Areal noch als Geländevertiefung im Karlsruher Stadtplan verzeichnet. Im aktuellen (2013) Reliefplan ist das Becken mit einer Erhöhung an der Ostseite zu erkennen.

Für den Tag des offenen Denkmals 2014 wurde ein früherer Fangarm, zugleich ehemaliger Wasserzulauf zum Entenkoy, hergerichtet. Mitglieder des Bürgervereins Rintheim, der Bürgergemeinschaft Untermühl- und Dornwaldsiedlung und des Freundeskreis Pfinzgaumuseum rodeten Büsche, vertieften den noch sichtbaren Grabenverlauf und reinigten Einfassungssteine zur besseren Sichtbarkeit. Des Weiteren soll durch das Durlacher Gartenbauamt ausgehend vom Hauptweg ein Mineralbetonpfad erstellt werden, außerdem soll eine Informationstafel Besucher über die Geschichte und den Zweck des Entenkoys unterrichten.

Name

Der Name "Entenkoy" geht auf das niederländische Wort "Eendenkooi" zurück. Koy und Kooi haben dieselbe Sprachwurzel wie Koje, was ursprünglich soviel wie "Käfig", "Verschlag", "Stall" bedeutet. Im norddeutschen Raum ist der Begriff "Vogelkoje" verbreitet.

Bilder

Lage

Dieser Ort im Stadtplan:

Online-Stadtplan der Stadt Karlsruhe: mit der Kartenauswahl 1965

Weblinks