Elfmorgenbruch

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Tiefentalgraben, Blick Richtung  A5 
Altes Wehr

Elfmorgenbruch liegt zwischen Rintheim und Durlach. Im Norden, wo noch ein Teil des Gewanns "Nachtweidwiesen" dazugehört, wird es begrenzt vom Industriegebiet Am Storrenacker, im Osten von der Pfinz, im Süden liegt das Durlach Center Karlsruhe und im Westen die Elfmorgenbruchstraße und das jenseits der Straße liegende Kleingartengelände. Der größte Teil des Elfmorgenbruchs gehört zu Rintheim. Den südöstlichen Teil durchschneidet die  A5 , die von der Autobahn abgetrennte Ecke im äußersten Südosten liegt auf Durlacher Gebiet.

Gewässer

Der Elfmorgenbruch gehört zu den übrig gebliebenen Bruchniederungen der vor 4000 bis 5000 Jahren verlandeten Kinzig-Murg-Rinne. Er wird im Süden vom Pfinzspülkanal und im Norden vom Tiefentalgraben durchzogen. Beide Gräben werden von der Pfinz, die dazu mit einem Wehr aufgestaut wird, gespeist. Der Pfinzspülkanal ist ein geradliniger Kanal, dessen gleichmäßig trapezförmiges Profil ohne Gehölzbestand eine leichte maschinelle Pflege ermöglicht. Über diesen Kanal wird das Pfinzwasser zur Spülung der Karlsruher Kanalisation verwendet. Das Wasser wird über den Tiefentalgraben und den Pfinzspülkanal dem Landgraben zugeleitet, wo es in einer eigenen Rinne fließt.

Flora und Fauna

Im Elfmorgenbruch lassen sich verschiedene seltene Tier- und Pflanzenarten finden:

  • Gebänderte Prachtlibelle (Mai bis September)
  • Atomaria attila - seltene Käferart
  • Sumpfschwertlilie (Blütezeit im Mai)
  • Seggen
  • Glanzgras

Aber der ehemalige natürliche Bruchwald ist in den letzten 50 Jahren durch verschiedene Maßnahmen deutlich verändert worden. So wurde zum Beispiel mit Pappeln und Erlen aufgeforstet, wobei die schnell wüchsigen Hybridpappeln die Erlen in ihrer Entwicklung gehindert haben. Das verbreitete Brennnesselwachstum auch abseits der Wege deutet auf einen gestörten Wasserhaushalt hin.

Ein weiteres Problem ist die relative Isolation des Waldgebiets. Der westliche Teil zum Einkaufsmarkt real hin ist teilweise stark vermüllt. Dabei finden sich in diesem trockenen Teil des Gebietes einige bemerkenswert alte Eichen. Im Gebiet des Elfmorgenbruchs lassen sich auch immer wieder Rehe beobachten. Es befindet sich auch eine Jagdkanzel im Wald, welche allerdings vom Hauptweg nicht einsehbar ist. In den Wintermonaten lassen sich oft invasionsartig einfallende Schwärme von Erlenzeisigen beobachten.

Ansonsten lassen sich hauptsächlich "Allerweltsarten" beobachten. Der Elfmorgenbruch kann aufgrund seiner Lage in puncto Artenvielfalt nicht mit vergleichbaren Biotopen wie etwa dem Weingartener Moor mithalten. Trotzdem stellt er einen bedeutenden Rückzugsraum dar und ist überdies wichtig als "grüne Lunge", gerade für das dichtbebaute Rintheim. Es herrscht eine hohe Frequenz an Joggern und Fahrradfahrern.

Naherholung

Als Ausflugsziel ist der Elfmorgenbruch eher weniger zu empfehlen, da der Autolärm von der Elfmorgenbruchstraße ebenso wie von der Autobahn im ganzen Wäldchen störend zu hören ist. An den Rändern der wilden Parkplätze entlang der Elfmorgenbruchstraße liegt überall eine Menge Müll und Unrat.

Geschichte

Im 16. Jahrhundert stellte Durlach elf Morgen Wiesenland für den gezielten Entenfang zur Verfügung, daher der Name "Elfmorgenbruch". Ein badischer Morgen entspricht 3600 qm.

In den 1960er Jahren sollte der Elfmorgenbruch insgesamt einem Industriegebiet zum Opfer fallen. Die Rintheimer Bürgerinitiative "Hände weg vom Brüchle" engagierte sich erfolgreich für den Erhalt des Bruchwaldes.

Ehemalige Entenfanganlage

siehe Entenkoy

Nordtangente

Im Norden des Elfmorgenbruchs wurde im Frühjahr 2007 der Autobahnanschluss Nord dem Verkehr übergeben. Von hier soll der Verkehr über die seit Jahrzehnten in Planung befindliche, sogenannte Nordtangente bis zu einer möglicherweise zweiten Rheinbrücke geleitet werden.

Bilder

Siehe auch

Weingartener Moor, Auf der Hub, Gräben und Kanäle

Weblinks