Ragolds Süßwaren GmbH

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Eingangsbereich und Fabrikverkauf vor der Schließung
Hauswand Tullastraße Nr. 68
Ehemaliger Haupteingang

Die Firma Ragolds in der Oststadt stellte Süßwaren der Marken Rachengold und Atemgold her.

Aktuell

Das gesamte Areal gehört der Ragolds Grundstücksgesellschaft mbH. Seit Mitte Oktober 2007 liegt der Entwurf des Bebauungsplans öffentlich aus.

Geschichte

  • 1887 von Adolf Speck als "Erste Badische Dampfzuckerwaren- und Drageefabrik" gegründet
  • 1952 übernimmt Jörg Schindler das Unternehmen von seinem Vater und ist geschäftsführender Gesellschafter.
  • 1992 bis 2004 Investitionen von über 24 Mio Euro zur Sicherung des Standorts, davon 1,3 Mio Euro für Umweltschutzmaßnahmen
  • Ab Mitte der 1990er Jahre Wachstum auf internationalen Märkten, aber Rückgang des Inlandgeschäftes
  • 2001/2002 erstmals in der Firmengeschichte Verluste
  • 2005 Verkauf der Markenrechte an den Bonbonmarken Rachengold und Atemgold an die Firma Storck KG
  • 31. Dezember 2005 Schließung des Werkes
  • Oliver Schindler gründet die Firma Ragolds Sweet Sales GmbH in Boizenburg, Mecklenburg-Vorpommern
  • Ab Mai 2006 Abriss der Gebäude in der Essenweinstraße
  • Oktober/November 2007 Entwurf des Vorhabenbezogenen Bebauungsplans liegt öffentlich aus
  • Seit 2008 Neubebauung mit Eigentumswohnungen

Bebauungspläne

siehe Ragolds-Areal

Werkschließung Karlsruhe 2005

Am 9. Mai 2005 bestätigte die Geschäftsleitung von RAGOLDS, dass diese Marken an die Firma August Storck KG verkauft wurden. Am 10. Mai 2005 erklärte das Unternehmen, dass die Firma zum 31. Dezember 2005 geschlossen wird. Neben wirtschaftlichen Gründen wurde auch der Trend weg vom Hartbonbon hin zu weichen Süßwaren genannt.

Die Firma Katjes Fassin übernahm ab 1. Oktober 2005 die Fertigungslizenz für die Granini-Fruchtbonbons. Lizenzgeber ist die Firma Eckes-Granini. Bereits im November 2003 hatte Katjes Fassin die Marke Gletscher Eis von Ragolds erworben.

Von der Werkschließung sind 150 Mitarbeiter betroffen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) wirft dem Gesellschafter Oliver Schindler in einer Handzettelaktion vor, mit dem Bau einer neuen Süßwarenfabrik in Boizenburg, Landkreis Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern, die Schließung des Karlsruher Werkes systematisch vorangetrieben zu haben. Interessante Angebote für die Verlagerung des Firmengeländes in den Umkreis Karlsruhe seien ausgeschlagen worden.

Bereits seit Februar 2004 betreibt der Unternehmer Oliver Schindler in Boizenburg die Firma Toffee Tec GmbH. Das Schwesterunternehmen Sweet Tec GmbH wird die Produktpalette deutlich erweitern. Als Standortvorteile für die Region in Ostdeutschland werden u.a. niedrigere Lohnkosten, eine gute Zusammenarbeit mit den Behörden und rasche Genehmigungen genannt.

Sozialplan

Nach monatelangen Verhandlungen einigten sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite am 24. August 2005 auf einen Sozialplan für die 150 Beschäftigten. Nachdem der Betriebsrat ursprünglich 6 Mio. Euro gefordert und die Unternehmensleitung 2 Mio. Euro geboten hatte, konnte man sich auf einen Kompromiss von 3,5 Mio. Euro einigen. Diejenigen 55 Mitarbeiter, die über 36 Jahre alt und seit mehr als 10 Jahren im Betrieb waren, wurden in einer sogenannten Transfergesellschaft weiterbeschäftigt. Die übrigen knapp 100 Mitarbeiter wurden mit Abfindungen in die Arbeitslosigkeit entlassen.

Ehemalige Adresse

Firma Ragolds im Abendlicht 2004
RAGOLDS Süßwaren GmbH + Co KG
Tullastraße 60
76131 Karlsruhe

Weblinks