Landesanstalt für Pflanzenbau
(Weitergeleitet von Tabakforschungsinstitut)
Die Landesanstalt für Pflanzenbau war von 1985 bis 2006 eine landwirtschaftliche Forschungs- und Versuchseinrichtung des Landes Baden-Württemberg. Seit 2007 ist sie Außenstelle des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ).
Geschichte
- Gelände wurde von 1817 bis 1917 als Exerzierplatz genutzt
- 1917 wurde das Gelände des Exerzierplatzes an die Badische Landwirtschaftskammer verkauft und das Versuchs- und Lehrgut gegründet mit den nachfolgenden Umwidmungen.
- 1927 Gründung des Tabakforschungsinstituts
- 1936 Reichsanstalt für Tabakforschung
- 1953 Bundesanstalt für Tabakforschung
- 1970 Landesanstalt für Tabakforschung
- 1985 Landesanstalt für Pflanzenbau
- 2003 beendete die Landesanstalt für Pflanzenbau ihre Tabakforschung und -beratung. Die Aufgaben wurden von der NiCoTa GmbH übernommen.[1]
- Am 1. Juni 2007 wurde die Landesanstalt für Pflanzenbau (LAP) in das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) integriert. Sie ist seitdem die Außenstelle Rheinstetten-Forchheim des LTZ Augustenberg.
Leitung
Landesanstalt für Pflanzenbau
- Prof. Dr. Dr.h.c. Paul Koenig (1881–1954), Amtszeit 1927 bis 1951
- Prof. Dr. Karl Schmid (1904–1982), Amtszeit 1951 bis 1969
- Prof. Dr. Josef Adolf Schmidt (* 1922), Amtszeit 1970 bis 1987
- Dr. Paul Schweiger (*1942), Amtszeit 1987 bis 2006
LTZ-Außenstelle Rheinstetten-Forchheim
- Klaus Mastel, 2007 bis 2016
- Dr. Kurt Möller, seit 2017
Profil
Der Versuchsbetrieb der LTZ-Außenstelle Rheinstetten-Forchheim verfügt über ca. 75 ha landwirtschaftliche Nutzfläche, die nach den Grundsätzen der integrierten Produktion bewirtschaftet werden. Aufgabe ist die Entwicklung und Optimierung von Anbauverfahren zur Erzeugung von Nahrungs- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen. Ziel ist, umweltgerechte und wirtschaftliche Verfahren zu entwickeln, mit denen qualitativ hochwertige Produkte erzeugt werden.
Die Außenstelle unterstützt das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie die Fachbehörden des Landes Baden-Württemberg bei konzeptionellen Fragen in den Bereichen des Acker- und Pflanzenbaus und bearbeitet aktuelle Fragen, die für den Ackerbau und die Nahrungssicherheit in Baden-Württemberg relevant sind. Zu den Arbeitsschwerpunkten gehören u. a.
- Erhöhung der biologischen Vielfalt auf Ackerflächen (Biodiversität),
- Eiweißpflanzen,
- nachwachsende Rohstoffe,
- Bewässerung,
- Pflanzenernährung,
- Applikationstechnik,
- Digitalisierung und Fernerkundung.
Seit 2013 werden auf den Flächen der Außenstelle Rheinstetten-Forchheim verstärkt Maßnahmen umgesetzt, die zum Ziel haben, die Biodiversität, den Wasser- und den Bodenschutz zu erhöhen. Als Demonstrationsbetrieb „Artenvielfalt auf Äckern“ dient der Versuchsbetrieb für Demonstrations- und Beratungszwecke. Zu den durchgeführten Maßnahmen gehören Brachebegrünungen mit Blühmischungen, Wildäsungs- und Agroforstflächen. Außerdem werden verschiedene Verfahren getestet wie beispielsweise Untersaaten in Getreide oder blühende Regnergassen im Körnermais.
Veranstaltungen
Mehrmals im Jahr finden Fachveranstaltungen statt, die sich insbesondere an die landwirtschaftliche Beratung und an Landwirtinnen und Landwirte richten. Dazu gehören Feldbegehungen, Feldtage und Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen.
In unregelmäßigen Abständen werden außerdem Führungen für die interessierte Öffentlichkeit angeboten. Außerdem finden "Tage der offenen Tür" statt.
Adresse
- Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ)
- Außenstelle Rheinstetten-Forchheim
- Kutschenweg 20
- 76287 Rheinstetten-Forchheim
- Telefon: (07 21) 95 18 30
- Telefax: (07 21) 95 18 2 02
- E-Mail: poststelle-fo(at)ltz.bwl.de
Dieser Ort im Stadtplan:
- OpenStreetMap-Karte (48°57'56.27" N 8°20'8.38" O)
- Karlsruher Onlinestadtplan
- Yellowmap-Stadtwikiplan
Siehe auch
Quellen
- Arnold Hauck: Duwaggbreche in Stutensee. Stutensee Hefte, Stadt Stutensee 2003.
- Günther Hornung und Bertold Gorenflo: Friedrichstal – Meilensteine aus drei Jahrhunderten, Friedrichstal 2009.
- Karl Schmid: Gefäßversuch über die Ausnutzung von Mehrnährstoffdüngemitteln oder Volldüngern durch die Tabakpflanze, Der Deutsche Tabakbau Nr. 8–1959.
- Derselbe: Tabakforschung, Sonderheft anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Instituts, Bundesanstalt für Tabakforschung, Juli 1953.
- Derselbe: Festschrift 50 Jahre Landesanstalt für Tabakbau und Tabakforschung Forchheim Rheinstetten bei Karlsruhe, Hrsg.: Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt Baden-Württemberg 1977.
- Paul Schweiger und Franz Burkart: Rauchzeichen: Chronik der Tabakforschung in Forchheim von 1927 bis 2006 mit den Außenstellen Donaueschingen, Müllheim, Ladenburg, Rottweil und Sigmaringen. P. Schweiger, Karlsruhe 2010, ISBN: 978-3-00-032355-3.
- Theo Seibert und Günter Hechler: Tabakbau in Deutschland; Neustadt Weinstraße, Landau/Pfalz Pfälzische Verlagsanstalt 1976.
- Manfred G. Raupp: Die Entwicklung des Tabakanbaus in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung in der Gemeinde Staffort, Ingenieurschule Nürtingen 1962; 2. überarbeitete und erweiterte Auflage Lörrach Oktober 2012, Herausgeber: Lörrach international, ISBN: 978-3-9815406-3-5.
- Annerose Menninger: Genuss im kulturellen Wandel. Steiner, Stuttgart 2008, ISBN: 978-3-515-09179-4
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz „Landesanstalt für Pflanzenbau“
- Bundesverband deutscher Tabakpflanzer
- NiCoTa Serviceunternehmen für Tabakpflanzer
- Beratungsdienst Tabakbau