Römerstraße (historisch)

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Teil einer ehemaligen Römerstraße im südlichen Hardtwald
Infotafel
Reste der „Villa rustica“ in Durlach

In Südwestdeutschland und dem Elsass gab es mehrere Römerstraßen. Sie wurden von den Römern während des römischen Reiches erbaut und betrieben. Sie unterschieden sich von den Naturwegen der Germanen durch ihre Geradlinigkeit und durch den technisch fortgeschrittenen Schichtaufbau. Unter den Pflastersteinen an der Oberfläche waren mehrere Schichten mit verschieden grobem Gesteinsmaterial aufgebracht.

Wenngleich die erste und bedeutendste Nord-Süd-Verbindung in Obergermanien (Germania superior) linksrheinisch von Basel (BASILIA) über Straßburg (ARGENTORATE) Seltz (Saletio), Lauterburg (Tribuni), Speyer (NOVIOMAGUS) und Worms (BORBETOMAGUS) nach Mainz (MOGONTIACUM) dem Statthaltersitz der Provinz verlief, gab es später auch rechtsrheinische Römerstraßen.

Um 100 n.Chr. führten zwei Straßen nach Norden einmal von Baden-Baden (AQUAE) entlang der Bergstraße in der Vorbergzone über Sulzbach, Ettlingen, Durlach, Bruchsal, Stettfeld und weiter über Ladenburg (LOPODUNUM) nach Mainz. Von Straßburg (ARGENTORATE) kommend gab es entlang des Hochgestades Straßen über Rastatt, Durmersheim, Grünwinkel, Waghäusel-Wiesental nach Ladenburg.

Es gab auch Querverbindungen wie z. B. vom Kastell Cannstatt über Rutesheim und Pforzheim (PORTUS) nach Ettlingen und warscheinlich auch weiter über den Rhein zur älteren linksrheinischen „Römischen Rheintalstraße“.

Schräg durch den Hardtwald verlief eine ca. 4m breite Straße von Bietigheim kommend nach Ettlingen wo sie beim Waldgewann „Ausbusch“ am „Bruchhausener Weg“ parallel zum „Hirschlochweg“ verläuft. Sie war nicht gepflastert sondern aus verschiedenen Lagen Sand und Kies hergestellt. Das Profil der Römerstraße ist heute noch als Bodenwelle deutlich zu erkennen.

Reste einer Römerstraße sind im Hardtwald bei Friedrichstal als etwa zwei Meter hoher Damm zu erkennen.

Entlang der Römerstraßen befanden sich Kastelle und Gutshöfe (Villa rustica). So z. B. Die Villa beim Hedwigshof, die von Friedrich Weinbrenner 1802 ausgegrabene Villa rustica im Gewann „Schatzwäldle“ bei Ettlingen (Hedwigsquelle), oder die Villa rustica in Durlach die um 115/120 n. Chr. am Fuße des „Augus­ten­ber­ges“ errichtet wurde oder das bei Waghäusel-Wiesental errichtete Wagbachkastell.

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Straßennamen

In verschiedenen Städten und Gemeinden gibt es Straßen, die nach diesen Römerstraßen benannt wurden, siehe Liste der Römerstraßen.

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