Josef Schmidt

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Josef Schmidt (* 28. April 1808 in Bruchsal) war von Juni 1844 bis September 1849 Bürgermeister von Bruchsal. Lokale Bedeutung erlangte er durch seine Rolle bei der Badischen Revolution

Schmidt wurde als Sohn de der Maria Cathharina Prestinari und des Franz Peter Schmidt geboren. Dieser besaß seit 1797 auf dem Gelände der ehemaligen Saline eine Brauerei und ein Gasthaus, welche Josef Schmidt in den 1820er Jahren übernommen hatte. Er verkaufte beides im Jahre 1842.

Aus seiner Ehe mit der aus Langenbrücken stammenden Ludovica Elisabeth Heiligenthal, geschlossen im Oktober 1827, gingen vier Kinder hervor. Sein ältester Sohn, Franz Albert, wurde im Juni 1846 im Rhein bei Rastatt tot aufgefunden, wo er sich als Schüler des Lyzeums aufhielt.

Im Juni 1844 wurde Schmidt Bruchsaler Bürgermeister. Im Oktober 1847 erließ er eine der sich ändernden Gewerbestruktur angepassten Marktordnung, zudem wurden vorhandene Märkte erweitert und neue geschaffen.

Schmidts Rolle in der Badischen Revolution

Anfang April 1848 genehmigte er einen Fackelzug jüdischer Bewohner Bruchsals, in der Annahme, es handele sich um eine Ehrung für Anton Nokk, den damaligen Bruchsaler Abgeordneten in der Badischen Ständeversammlung. Erst kurz vor Beginn erfuhr er, dass der Zug Lorenz Brentano gewidmet war, der sich kurz zuvor für die Gleichberechtigung der Juden im Land eingesetzt hatte. Daraufhin untersagte er den Fackelzug. In den sich an den folgenden Tagen anschließenden antisemitischen Unruhen gelang es Schmidt nicht, die Ordnung wiederherzustellen. Daraufhin begann er, die schlecht ausgerüstete Bürgerwehr zu erweitern und neu auszustatten. Die gesetzlichen Grundlagen hierfür, die aus entsprechenden Forderungen der Liberalen Kräfte hervorging, wurden von badischen Parlament erst später geschaffen.

Im Februar 1849 war Schmidt Mitbegründer des gemäßigt konservativen Vaterländischen Vereins. Im Mai des selben Jahres versuchte er, die bis dahin mit dem Bruchsaler Oberamt geteilte Macht vollständig zu übernehmen. Er berief sich dabei auf entsprechende Beschlüsse der Revolutionsregierung, welche die Gemeinden in den Mittelpunkt der Regierung stellten. Er ließ den Amtsvorstand absetzen, jedoch wurde wenige Tage später durch die Revolutionsregierung die Selbstständigkeit der Badischen Gemeinden eingeschränkt, so dass Schmidts Versuche letztlich erfolglos blieben.

Als die Kriegshandlungen zwischen Preußischer und Revolutionsarmee sich der Stadt näherten, bemühte sich Schmidt zunächst um einen Ausbau der Bürgerwehr, verhandelte aber während der Gefechte bei Ubstadt mit den heranrückenden preußischen Truppen und gewährte ihnen kampflosen Einzug nach Bruchsal.

Nach dem Scheitern der Revolution stellte sich Schmidt, um seiner drohenden Entlassung zu entgehen, als treuer Diener des Großherzogtums dar. Er wurde dennoch im September abgewählt und durch den Kaufmann Ferdinand Engelhardt ersetzt.

Schmidt profitierte in anderer Weise von den Revolutionsereignissen: 1849 kaufte die sieben Jahre zuvor verkaufte Brauerei zu einem deutlich billigeren Preis als des zuvorigen Verkaufspreises zurück, da der Inhaber aufgrund seiner Beteiligung an der Revolution zum Verkauf gezwungen wurde. 1850 verkaufte Schmidt das Anwesen wieder.

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