Holzbrücke Forbach
Die Holzbrücke über die Murg zählt zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten in Forbach. In ihrer Bauart ist sie die einzige vergleichbare Brücke in Europa.
Sie hat eine Spannweite von 37,8 Meter und ein Eigengewicht von 129 Tonnen. Sie ist für Kraftfahrzeuge bis zu einem Höchstgewicht von 3 Tonnen freigegeben.
Geschichte
Urkundlich belegt ist eine Holzbrücke am heutigen Standort ab dem Jahr 1571. Ein ebenfalls hölzerner Vorgängerbau war zuvor durch ein Hochwasser zerstört worden. Zwar wurden als Konsequenz daraus Zimmermannsleute nach Augsburg geschickt, wo sie eine hochwassersichere Hängebrücke studieren sollten, daraus ergab sich vorerst jedoch kein hochwassergeschützter Brückenbau. Zuständig für den Erhalt der Brücke war das "Forbacher Kirchspiel" bestehend aus den Orten Forbach, Bermersbach und Gausbach. Finanziert wurde der Unterhalt durch den erhobenen Brückenzoll.
1776 begann der Bau einer neuen, erstmals überdachten Holzbrücke nach den Plänen aus Karlsruhe stammenden Ingenieurs Otto Lindemann. Nach zweijähriger Bauzeit wurde die 1.150 Gulden teure, aus Fichten- und Eichenholz erstellte Brücke schließlich fertig gestellt.
1875 wurde verfügt, dass Bermersbach nicht mehr für den Erhalt der Brücke aufkommen musste. Der Schwarzwaldverein ließ 1912 eine Inschrift auf einen der Holzbalken zur Historie der Brücke anbringen. 1926 wurde das Dach umfangreich saniert, da die Brücke insgesamt jedoch in keinem guten Zustand mehr war, wurde sie 1930 gesperrt und war danach nur noch für Fußgänger freigegeben.
Die Folgen des Zweiten Weltkrieges brachten das Ende für die alte Brücke: Da die anderen Murgbrücken in der Nähe zerstört waren, lief aller Verkehr, auch der militärische mit erst deutschen und später französischen Panzern, über die Holzbrücke. Dies hielt sie auf Dauer nicht aus, zudem war sie den Witterungseinflüssen ausgesetzt. 1954 so angequollen, dass sie ein Eigengewicht von 200 Tonnen hatte. Folgeschäden waren Pilzbefall und Braun- und Weißfäulnis. So wurde sie schließlich Stück für Stück abgetragen.
Der originalgetreue Wiederaufbau geriet zum Politikum. Sogar Baden-Württembergs Ministerpräsident Reinhold Maier, mischte sich in die Diskussion an und befürwortete den Wiederaufbau.
Die Kosten von 300.000 DM übernahm zu einem Drittel der Staat, den Rest bezahlte man aus Spendengeldern und aus der Gemeindekasse. 280 cbm heimisches Holz waren zum Bau nötig. 1976 erfolgte eine umfangreiche Sanierung: Es waren 5400 qm Gesamtfläche, 300 qm ölhaltige Wandschalung innen und außen, 90 qm Deckschalung, 90 qm Dachlatten, und 660 qm Schindeldach zu bearbeiten. Neu war, dass für die Dachschindeln kein heimisches Holz, sondern kanadisches Rot-Zedernholz verwendet wurde. Begründet wurde dies mit der erwarteten längeren Haltbarkeit des Holzes. Für 2024 steht eine erneute Sanierung an.
Bilder
Lage
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