Hochstetten

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Wappen von Hochstetten

Hochstetten war bis 1975 eine eigenständige Hardtgemeinde und gehört seither zu Linkenheim-Hochstetten.

Geschichte

ab 1103

Hochstetten wird im Jahre 1103 erstmalig erwähnt. Es ist eine Urkunde vorhanden, die am 9. Februar 1103 in italienischer Sprache in Speyer ausgestellt wurde. Hochstetten gehörte 1335 zum Kloster Hördt. Ab 1362 kam es zunehmend mehr in rechtsrheinischen Besitz und gehörte zum Zisterzienserkloster Maulbronn. 1382 wurden die Markgrafen Bernhard I. und Rudolf VII. von Baden Besitzer der Dörfer Linkenheim und Hochstetten. Die politische Entwicklung verlief in Linkenheim und Hochstetten gleich. Nachdem im Jahr 1391 Rudolf VII starb, wurde Bernhard I. alleiniger Besitzer der Markgrafenschaft. 1406 überschrieb er es seiner Gemahlin Anna die Dörfer Linkenheim und Hochstetten.

ab 1588

1588 wurden durch den Bischof von Speyer endlich auch die Zehntrechte und der Kirchensatz von Hochstetten an den Markgrafen Ernst Friedrich von Baden-Durlach verkauft. Hochstetten war damit wirklich „badisch“ geworden. Durch die Wirren des 30jährigen Krieges, die Schäden, die Verwüstungen und die Feldzüge der Generäle Ludwigs XIV. war ein starker Rückgang der Bevölkerung zu spüren. 1690 wohnten noch 12 Bürger in Hochstetten. Ab Mitte des 18. Jahrhunderts war eine konstante Bevölkerungsentwicklung festzustellen.

Durch die Nähe zu Karlsruhe bauten die Bauern schon früh Gemüse und Spargel an. Auch der Anbau von Tabak, durch die guten Bodenverhältnisse, war lohnenswert.

Der Erste Weltkrieg

Wie im übrigen Kaiserreich war auch an Hochstetten der Krieg nicht spurlos vorbeigegangen. Anfangs herrschte noch helle Begeisterung, wie am „Leerbuch“, das im Gemeindearchiv Hochstetten liegt, zu erkennen ist. In diesem wertvollen, in Ganzleinen gebundenen Buch standen alle eingezogenen Soldaten aus Hochstetten. Das Buch trägt nur den Titel „Verzeichnis von den während des Weltkrieges 1914 zu Deutschlands Heer und Flotte einberufenen Kriegern“, da alle dachten, dass der Krieg bis Ende des Jahres gewonnen sei. Allerdings kamen von 208 Soldaten 45 nicht wieder zurück.

Zu Ehren dieser gefallenen Soldaten wurde auf dem Kirchplatz in Hochstetten ein Denkmal mit den Namen der Opfer errichtet. Hergestellt wurde das Denkmal 1922 vom Grabmalgeschäft Karl Striebel in Karlsruhe-Mühlburg.

Unter den Aufgelisteten finden sich viele alteingesessene Namen wie Dürr, Hofmann, Fürniß und Nagel.[1]

Ab 1939

Im 2. Weltkrieg fielen 47 Soldaten und 20 wurden vermisst. Auch in Hochstetten fielen sechs Zivilpersonen. In Hochstetten fanden 340 Heimatvertriebene eine neue Heimat.

1999 feierte die evangelische Kirchengemeinde in Hochstetten ein Kirchenjubiläum zum 50. Jahrestag der Kirchenglocken in Hochstetten.

Namen

Die Familiennamen in Linkenheim-Hochstetten spiegeln die Geschichte der Orte wieder.

Das Gleiche gilt auch für die Straßennamen.

Literatur

siehe auch

Fußnoten

  1. Hochstetten 1103-2003 Manfred König, pp.139 ff