Fidelius Deubl

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Fidelius Deubl (andere Schreibweise: Fidelis, geboren als Friedrich Deubl) (* 29. Juli 1760 in Baden-Baden; † 6. Dezember 1808) war Pfarrer in Bruchsal und Kronau.

Leben und Wirken

Nach der Priesterweihe im Jahre 1784 war Deubl zunächst Kapuzinerpater, ehe er sich für eine Laufbahn außerhalb eines Ordens entschied. So kam er als Dozent für Kirchenrecht ans Bruchsaler Priesterseminar. Ab 1. Oktober 1788 wirkte er zusätzlich als Pfarrer an der Stiftskirche Unsere Liebe Frau, wo er zunehmend unzufrieden wurde. So bat er Fürstbischof August von Limburg-Stirum um Versetzung auf eine Landpfarrei. Als dieser ihm die Stelle an St. Laurentius Kronau anbot, lehnte Deubl jedoch ab, da er das Bruchsaler Vikariat behalten wollte. Es kam zum offenen Streit zwischen Pfarrer und Fürsbischof, der darin gipfelte dass Deubls gepackter Wagen, der abfahrbereit in Bruchsal bereit stand, von den Bruchsaler Gemeindegliedern wieder entladen wurde. Diese wollten Deubl nicht gehen lassen und reichten erfolglos eine entsprechende Bittschrift bei Stirum ein.

Mitte Dezember 1792 kam Deubl schließlich in Kronau an und übernahm die Pfarrei. Bereits in Jahr darauf verärgerte Deubl den Fürsbischof durch die Schrift „Über den Schmuck der Kirchen“. 1794 wurde Deubl zum Landdechat gewählt, der Fürstbischof verweigerte jedoch die notwendige Bestätigung wegen Subordination. Deubl hatte, als in Kronau das „Faulfieber“ ausbrach, nicht nur für Hilfe durch den Kislauer Amtsarzt gesorgt. Die Verteilung der sehr teuren Medikamente hatte er dadurch gefördert, dass er versprach, der Fürstbischof würee sich an den Kosten beteiligen. Dieser war darüber jedoch nicht im Vorfeld informiert worden, geschweige denn hatte er vor, etwas zu bezahlen. Deubl musste vor Stirum erscheinen und wurde zurchtgewiesen-

1796 erteilte Deubl die Beichte und das Abendmahl in deutscher Sprache statt in Latein, wofür er abermals vom Fürstbischof zurchtgewiesen wurde.

1799 wurde er nach Rot versetzt. Im selben Jahr predigte er trotz ausdrücklichen Verbots, gegen Franzosen zu reden, in Waghäusel und Bruchsal gegen die „hosenlosen Söhne der Freiheit und Gleichheit“. Er erhielt daraufhin Predigtverbot in Bruchsal.

1803 erschien seine umstrittene Schrift „Das allgemeine Kriegssteuerrecht mit besonderer Rücksicht auf die Kriegssteuern der Pfarrer und Geistlichen und die Gute Sache der Bauern und Pfarrer in Kriegssteuern“. 1807 veröffentlichte er das gegen Napoleon gerichtete Buch „Deutsche Welt thu‘ einmal wegen der Philosophie und Geistlichkeit die Augen auf!“

Am 6. Dezember 1808 starb er.