Rainer Maria Gerhardt

Aus dem Stadtwiki Karlsruhe:

Rainer Maria Gerhardt (* 9. Februar 1927 in Karlsruhe, † 27. Juli 1954 in ebendort) war ein Karlsruher Schriftsteller, Verleger und Übersetzer.

Leben

Gerhardt besucht die Volksschule in Karlsruhe und beginnt 1941 eine Ausbildung bei der Karlsruher Lebensversicherung. 1942 wird das Haus in der Stephanienstraße, in dem seine Familie wohnt, bei einem Bombenangriff zerstört.

Gerhardt beendet seine Ausbildung in Wien, wo er bei dem aus Karlsruhe stammenden Komponisten Hans Erich Apostel, seinem Onkel, wohnt. Hier kommt er vermutlich das erste Mal mit moderner, auch verbotener, Literatur in Berührung.

Nach dem Krieg wohnt er in Freiburg, besucht 1947 als Gasthörer Philosophievorlesungen an der Universität Freiburg und versucht, mit eigenen Gedichten und Übersetzungen Anschluss an die amerikanische Moderne zu finden. Er gründet den Verlag „fragmente“, in dem Bücher von Ezra Pound, Claire Goll, Claus Bremer, Wolfgang Weyrauch und Gerhardt selbst erscheinen, und gibt eine Zeitschrift „fragmente“ heraus. Zwar findet Gerhardt bei anderen Autoren und Künstlern – unter anderem den amerikanischen Avantgardisten Robert Creeley, und Charles Olson – Anerkennung, doch finanziell war sein Unternehmen ein Desaster.

1954 begeht er im Alter von nur 27 Jahren Selbstmord in seiner Wohnung im Hochhaus am Entenfang. Er hinterlässt eine Frau, zwei kleine Kinder und über 20.000 Mark Schulden.

Werke (Auswahl)

  • der tod des hamlet, Freiburg, 1950
  • umkreisung, Karlsruhe, 1952

Literatur

  • „Leben wir eben ein wenig weiter“ – Über das Nachleben des Dichters Rainer Maria Gerhardt, Odisheim, 1988
  • Pörksen, Uwe: Wenn einer dafür lebt, was Dichtung ist : Rainer Maria Gerhardts Fragmente, Warmbronn : Keicher, 2002. ISBN: 3-932843-40-1 (verfügbar in der BLB)

Weblinks